Trailpreview: Matterhorn Extreme, HochRhön-BergTrail, HuBuT, Saalbach Trail und Skyrace, Leadville 100

Trailguide Germany: Rhön © Benedikt Beck

Auch so kurz vor dem UTMB gibt es kaum ein Lufthohlen in Sachen Trailevents. Die Preview mit Matterhorn Extreme, HochRhön-BergTrail, HuBuT, Saalbach Trail und Skyrace, Der Weiße Ring, Zillertaler Steinbockmarsch und Leadville 100:

Matterhorn Ultraks

Zermatt mit dem Postkartenmotiv „Matterhorn“ im Hintergrund steht am Wochenende wieder ganz im Zeichen der Skyrunner-Gemeinschaft. Aufgrund des 10-jährigen Jubiläums gibt es dieses Jahr neben den bereits bekannten vier Bewerben einen 6,3km langen Nachtlauf.

Extreme

Los geht es bereits am Freitag mit dem nur für Läufer mit Berg- und Höhenerfahrung freigegebenen Rennen „Extreme“. Dieser erst 2019 neugestaltete Kurs erfreute sich sofort großer Beliebtheit und war von Beginn an eine Station der Skyrunner World Series.

Insgesamt müssen bei einer Distanz von 25 km ein positiver Höhenunterschied von 2.876 HM überwunden werden. Im Gegensatz zu den anderen Rennen gehören neben einer Regenjacke und einer obligatorischen Rettungsdecke micro-crampons (leichte Steigeisen) zur Pflichtausrüstung.

Im vergangenen Jahr konnten sich der Italiener William Bofelli bereits zum zweiten Mal in Folge den Sieg sichern. Auf Platz 2 landete der Lokalmatador Martin Anthamatten vor dem drittplatzierten Christian Mathys. Bei den Damen siegte die sympathische östereichische Läuferin Stephanie Kröll vor der US- Amerikanerin Hillary Geradi und der Französin Iris Pessey.

Vertinight

Die Neuheit 2022 heißt Vertinight, bei der die Läuferinnen und Läufer 6,3 km zum Schwarzsee hinauflaufen. Dieser Lauf wurde aus mehreren Gründen ins Leben berufen. Nicht nur, weil sich die besten Skyrunner der Welt im Jahr 2022 bereits zum zehnten Mal am Fusse des Matterhorns treffen, um an einem Event voller Neuheiten und Innovationen teilzunehmen, sondern auch, weil der Matterhorn Ultraks den Matterhornlauf abgelöst hat, der 30 Jahre lang die Läuferinnen und Läufer von Zermatt zum Schwarzsee brachte. Der besondere Charme des Rennens ist der nächtliche Start, der es den Teilnehmenden erlaubt, im Lichte der Scheinwerfer zu laufen, die im Dorf Zermatt aufleuchten. Die Vertinight löst im Jahr 2022 den traditionellen Vertical Zermatt Sunnegga ab. Start für diesen außerordentlichen Lauf ist am Freitagabend um 20:30 Uhr.

Sky / Mountain

Der Samstag steht ganz im Zeichen der beiden Hauptwettkämpfe Sky und Mountain. Die längere Distanz Sky wird bereits morgens um 07:00 Uhr gestartet, wogegen die Läufer der Mountain Distanz zweieinhalb Stunden später an den Start gehen. Die Strecke „Sky“ ist 49 km lang und überwindet insgesamt 3.600 Höhenmeter. Zu den Highlights an der Strecke zählen unter anderem der Gornergrat mit seiner unvergesslichen Sicht auf das Monte Rosa Plateau, der ursprünglich gebliebene Ortsteil Furi und natürlich der Schwarzsee mit dem Matterhorn im Hintergrund. Die Distanz Mountain ist 32 km lang und fordert 2.000 HM von den Läufern. Diese Distanz verzichtet unter anderen auf den kräftezerrenden Aufstieg zum Gornergrat.

Active

Die Kurzstrecke Active bildet den Abschluss eines sportlichen Wochenendes in Zermatt. Immer im Blickfeld des Matterhorns bietet diese Distanz den würdigen Rahmen für eine letzte kurze Runde in und um Zermatt. Auf insgesamt 19 km geht es noch ein letztes Mal zur Sunnegga und zur Rifflalp hoch und dabei werden 1.150 HM im Up- und Downhill gesammelt. Der Start erfolgt bereits morgens um 08:30 Uhr, so dass die Läufer ausreichend Zeit zum Genießen dieser wunderschönen Gegend haben.

HochRhön BergTrail

Premiere feiert der HochRhön-BergTrail im Jahr 2022. Der HochRhön-BergTrail ist eine anspruchsvolle, sportliche Herausforderung für ambitionierte Läuferinnen und Läufer und genau das Richtige für echte Naturliebhaber und Genießer! Er führt über schöne Trails, durch enge Schluchten, über Stock und Stein, um alte Burgruinen, auf steilen Anstiegen, über Gipfel der Rhönberge und ermöglicht dabei weite Blicke, ins Land der Offenen Fernen.

3 Trail-Strecken zur Auswahl

4 km / 110 hm: BergTrail Light 4k  

13,7 km / 410 hm: HochRhön BergTrail 13k

23,9 km / 600 hm: HochRhön BergTrail 23k

Welche Möglichkeiten die Rhön für Trailrunner bietet, zeigen euch die Lokals in unserem Trailguide Rhön:

Saalbach Trail und Skyrace

Auch in Saalbach dreht sich am Wochenende alles um die Skyrunner. Dort findet bereits zum 8. Mal die Veranstaltung „Saalbach Trail und Skyrace“ statt und entführt die Laufer bei sechs unterschiedlichen Bewerben in die umgebende Bergwelt. Dieses Mal starten alle Distanzen an der Schattberg X-Press Talstation im Ortszentrum von Saalbach und auch ansonsten haben sich die Organisatoren wieder die eine oder andere Neuerung einfallen lassen.

Am Samstag warten sowohl die längste als auch die kürzeste Trailstrecke auf die Gipfelaspiranten.

Am Samstag geht’s gleich mit der Königsdisziplin, dem 13 Summits Sky Marathon, mit 47 Kilometern und 3.500 Höhenmetern und dem entspannteren Soultrail mit 9 Kilometern und 450 Höhenmetern richtig los. Nach einer kurzen Verschnaufpause warten am Sonntag die Bewerbe 6 Summits Skyrace mit 20 Kilometern und 2100 Höhenmetern, das 6 Summits Speed mit 16 Kilometern und 1.100 Höhenmetern (neu im Programm), der Triple X mit 9,9 Kilometern und 3.000 Höhenmetern und der Vertical Extreme mit 3,3 Kilometern und 1.000 Höhenmetern darauf, Starter und Zuseher zu begeistern.

13 Summits Sky Marathon

Früh aufstehen heißt es für die Läufer der 13 Summits Sky Marathon Strecken, da der Start bereits um 07:00 Uhr erfolgt. Wie der Name bereits verrät, geht es bei einer Distanz von 47 Kilometern mit einem positiven Höhenunterschied von 3.500 HM über insgesamt 13 unterschiedliche Gipfel. Das von der ISF zertifizierte Rennen umrundet bei einer gleichbleibenden Höhe von über 2000 müNN das Saalbacher Tal und beinhaltet die markantesten Punkte dieser Region. Das Zeitlimit wurde auf 12 Stunden festgesetzt.

Soultrail

Der Soultrail ist die Kurzstrecke dieses Wochenendes und richtet sich vor allem an die Genießer und Momentesammler. Auf einer Strecke von für jeden schaffbaren 9 Kilometern werden von den Läufern 450 HM abverlangt. Der Start erfolgt ab 10:00 Uhr an bereits genannter Stelle. Eine Zeitbegrenzung ist für diesen Lauf nicht vorgesehen.

6 Summits Skyrace

Um 09:00 Uhr wird das von der ISF zertifizierte Skyrace gestartet. Auf dieser 20 km langen Distanz müssen die Teilnehmer 2.100 HM im Uphill überwinden. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung über die Gesamtdistanz von knapp über 10 Prozent. Neben den beiden Schattberggipfeln Ost und Mittel geht es über den Stemmerkogel, den Saalbachkogel, den Hochkogel und abschließend den Hochsaalbachkogel. Das Zeitlimit wurde auf 8,5 Stunden festgelegt.

6 Summits Speed

Der neue 6 Summits Speed ist ein weiteres Highlight beim Saalbach Trail & Skyrace. Der Start erfolgt am Schattberg-Ost Gipfel und somit fällt die legendäre Schattberg-Nord Route weg. Hier oben wartet auf die Trailrunner perfektes Terrain für beherztes Trail-Gebolze oder für Läufer, welche sich auf verspielten Trails wohler fühlen als im ultimativen Steilhang. Diese 15,6 km lange Strecke bietet 1.105 HM im Anstieg. Ein Zeitlimit wurde nicht festgelegt.

Vertical Extreme und Triple X

Zwei reinrassige Vertical Läufe, wobei der Triple X im Resultat aus der Verdreifachung des Vertical Extreme besteht. Beide Läufe werden um 09:00 Uhr gestartet. Im Anschluss daran geht es auf dem schnellsten Weg zum Schattberg Gipfel Ost, der nach 3,3 km und 1.000 HM im Anstieg erreicht ist. Wer es noch extremer möchte, schwebt zur Erholung mit der Gondel ins Tal und beginnt abermals von vorne. Wer innerhalb von sechs Stunden insgesamt dreimal den Gipfel erreicht, wird für das Triple X gewertet.

xc-run.de Athlet Tobias Gerber ist vor Ort und wird im Anschluss vom Event berichten.

Der Weiße Ring – Die Trail Challenge

Es ist wieder so weit, die Strecke des legendären „Weißen Rings“ erwacht im Sommer zum Leben. Dort, wo im Winter das angesagteste Skirennen des Arlbergs stattfindet, misst sich am 20. August die Trailrunning Szene der gesamten DACH-Region. Auf der Strecke zwischen Lech, Zürs und Zug warten wunderschöne Anstiege, flache Passagen und schnelle Abstiege auf maximal 500 TeilnehmerInnen. Das bedeutet, die Skier bleiben zu Hause, dieses Mal werden in Lech Trailrunning- und Wanderschuhe benötigt.

Für Anfänger und Profis gibt es die kleine und die große Heldenwertung Auch dieses Jahr ist für alle Freunde des Trailrunning-Sports die passende Distanz dabei!

Während die ambitionierten Läufer bei der großen Heldenwertung (28,9 Kilometer Strecke und 2300 Höhenmeter) auf ihre Kosten kommen, bietet die kleine Heldenwertung die passende Alternative für alle Hobby- und Genussläufer. Auf 11,1 Kilometer Strecke und 665 Höhenmeter wartet ein Rundkurs mit wunderschönen An- und Abstiegen und einzigartigen Passagen auf alle TeilnehmerInnen.

Die Heldenstaffel „Der Weiße Ring – Die Trailchallenge“ ist auch als Teamevent geeignet, denn im Rahmen der Heldenstaffel ist wahrer Teamgeist gefragt. Im 2er oder 3er Team können die 28,9 Kilometer und 2300 Höhenmeter auch in Etappen bestritten werden.

Mit verschiedenen Distanzen, herrlichen Ausblicken und einem attraktiven Package erwartet Lech alle Teilnehmer bei der 4. Auflage der Trailchallenge.

Los geht es am Samstag ab 09:00 Uhr mit dem Start der Heldenstaffel, gefolgt um 09:05 Uhr mit dem Start der großen Heldenwertung und weitere fünf Minuten später mit der kleinen Heldenwertung.

Zillertaler Steinbockmarsch

Der Zillertaler Steinbockmarsch findet in diesem Jahr bereits zum 54. Mal statt. Im Rahmen dieser Marschveranstaltung entsprach man dem Wunsch einer eigenen Laufwertung, so dass der Steinbocklauf ins Leben gerufen wurde. Dieser wird am Samstag um 05:30 Uhr in der Ortschaft Ginzling im Bezirk Schwaz in Tirol gestartet. Auf den nun folgenden 30 km müssen 1.871 HM im Anstieg überwunden werden. Als besondere Herausforderung auf dieser Strecke ist der Aufstieg zur Mörcherscharte, die mit 2.870 müNN den höchsten Punkt dieser Distanz markiert. Im langezogenen Downhill geht es dann nach Breitlahner, das den Zielort dieser Laufveranstaltung markiert.

Hunsbuckel Trail HuBuT

Die Anmeldung ist schon lange geschlossen, nachdem alle 600 Anmeldungen eingegangen sind. In seinem vierten Jahr erfreut sich der Hunsbuckel Trail größter Beliebtheit. Insgesamt werden für diesen Event drei Strecken angeboten. Der Longtrail mit seinen 66 km und 1.700 HM ist ein Ultratrail der nicht zu unterschätzen ist. Neben seinen vielen Singletrails und märchenhaften Wanderwegen bietet dieser Lauf ein ganz besonderes Highlight: Deutschlands höchste Hängebrücke „Geierlay“ zwischen Mörsdorf und Sosberg mit einer Länge von 360 m ist in die Strecke eingebunden.

Der Start erfolgt am Sonntag um 07:00 am Rande der hessischen Kleinstadt Laubach. Cut Offs sind nicht vorhanden, der Zielschluss ist jedoch abends um 19:00 Uhr.

Der Halftrail ist mit seinen 39 Kilometern und 633 HM die mittlere Distanz. Leider muss man auf dieser Distanz auf die Überquerung der Hängebrücke verzichten. Der Weg verläuft auch hier über viele unterschiedliche Singletrails und prämierte Wanderwege durch tiefe geheimnisvolle Schluchten. Die Burgruine „Balduinseck“ ist dafür ein visuelles Highlight an der die Strecke vorbeiführt.

Den Shorttrail kann man mit seiner Länge von 12 km als Sprintdistanz bezeichnen. Bei einem Anstieg von nur knapp 100 Höhenmetern ist diese Runde auch für Läufer geeignet, die bisher kaum Berührungspunkte mit dem Traillauf hatten.

Leadville Trail 100 presented by La Sportiva

Komplett ohne internationalem Highlight kommt auch diese Preview nicht aus. Der Leadville Trail 100 wird am Samstag um 04:00 Uhr gestartet. Seit 1984 wird dieser Lauf rund um Leadville inmitten der faszinierenden Welt der Rocky Mountains ausgetragen. Nicht umsonst trägt diese Stadt den Spitznamen „The Two Mile High City“, da diese auf einer durchschnittlichen Höhe von 3000 m ü NN liegt. Die ursprüngliche Goldgräberstadt ist wie geschaffen für diesen Event. Sie bietet zum einen eine hervorragende Infrastruktur und ist gleichzeitig umgeben von einer atemberaubenden Bergwelt.

Faszinierend sind auch die Daten dieses Laufes. Der niedrigste Punkt der gesamten Strecke befindet sich auf einer Höhe von 2800 m und mit dem Überschreiten des Hope Pass wurde der höchste Punkt auf einer Höhe von 3840 m überwunden. Ein Großteil der Wege besteht aus Waldwegen und vereinzelten Forststraßen. Nach der Wendemarke bei einer Distanz von 50 Meilen ist es den Läufern erlaubt, sich von Mitläufern beim Halten der Geschwindigkeit unterstützen zu lassen. Insgesamt sind auf dieser Strecke 13 gut ausgestattete Verpflegungsstationen vorhanden. Diese bilden auch zugleich die einzelnen Cut-Off-Zonen. So muss die Verpflegungsstelle bei der Wendemarke innerhalb von 14 Stunden erreicht sein, um weiter am Rennen teilnehmen zu dürfen. Für den gesamten Kurs haben die Läufer insgesamt 30 Stunden Zeit. Seit 2008 wurde dieser Kurs erst sechsmal verändert und verläuft ansonsten auf der ursprünglichen Route von 1984.

Um an diesem Lauf teilnehmen zu können gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man sich um einen Startplatz bewerben und landet in einer Lotterie. Läufer, die den Leadville Trail 100 bereits mehrmals gefinisht haben, werden dabei bevorzugt behandelt. Die nächste Möglichkeit ist sich durch eines von drei Rennen für den Leadville Trail 100 zu qualifizieren. Dazu zählen der Austin Rattler Trail, der Leadville Trail Marathon und der Silver Rush 50 Run. Für jedes Rennen stehen jeweils 25 Startplätze zur Verfügung, die nach den Ergebnissen gesamt und in der AK aufgeteilt werden. Als dritte Möglichkeit gibt es zusätzliche garantierte Startplätze, die für Wohltätigkeitszwecke verkauft werden.

Ein paar interessante Fakten zum Rennen:

Der Streckenrekord der Männer ist aus dem Jahr 2005. Der US- Amerikaner Matt Carpenter hat diese Strecke in einer Zeit von 15:42 h bewältigt. Die US- Amerikanerin Ann Trason hat den Streckenrekord mit einer Zeit von 18:06 h aufgestellt. Diese Zeit stammt aus dem Jahr 1994. Charles Williams ist mit 70 Jahren der älteste Teilnehmer, der diesen Lauf jemals gefinisht hat. Bill Finkbeiner ist der erste Läufer der 2003 für insgesamt 20 Teilnahmen geehrt wurde.