Vom Trailrunner zum Langläufer in 90 Tagen: Material

Fischer Speedmax Skate Plus © xc-ski.de

Passend zur Serie Alternativsport im Winter werden wir heuer unseren Chefredakteur Markus Mingo in ungewohntes Terrain schicken und ihn bei seiner Saisonvorbereitung auf Langlaufskiern begleiten. Dabei erhaltet ihr aus der Sicht eines Anfängers im Bereich „Skilanglauf“ Einblicke in Material, Technik, Trainingsmethoden und die Vorbereitung und Durchführung eines ersten Wettkampfes. Wir sind gespannt auf das Experiment „Vom Trailrunner zum Langläufer in 90 Tagen“.

Welchen Ski haben sie denn geschickt? Äh, Schwarze!

Als pünktlich vor Weihnachten zwei riesen Pakete vor der Haustüre standen, dachte ich erst, es hat sich jemand einen Scherz mit mir erlaubt. Die Kartons waren so leicht, dass ich zwei leere Verpackungen ohne Inhalt vermutete. Relativ schnell fiel mein Blick auf den Absender: Fischer Nordic. Ach ja, da war doch was. Ich ziehe ein paar Skatingski samt Bindung und Stöcke aus den Schachteln und ein Aufkleber mit „Markus Mingo“ auf dem Ski macht auch meiner Frau klar, dass die Dinger kein Weihnachtsgeschenk sind, sondern für die nächsten paar Wochen mir gehören…

Voller Freude möchte ich gleich losstarten bis mir einfällt, dass man Ski im Gegensatz zu Laufschuhen vor dem ersten Einsatz präparieren sollte. Schnelle Nachricht an die XC-RUN.de Crew „Ski sind da – muss ich die waxln?“ und schon ruft (ein etwas besorgter) Mario an um mir weiterzuhelfen. „Welche Ski haben sie dir denn geschickt?“ „Äh – Schwarze!“ Im gleichen Moment schäme ich mich in Grund und Boden, erinnere ich mich doch an den alten, abgedroschenen Frauenwitz („Welches Auto fahren sie denn?“ „Ein Rotes“).

Während ich in Sachen Trailschuhe mittlerweile Experte bin und wohl jedes 2017er Modell in der Hand und die meisten davon am Fuß hatte, bin ich bezüglich Langlaufskier gänzlich unbedarft. Für mich gab es bisher nur die Unterscheidung zwischen „Schuppenski“ zum klassischen Langlaufen und Skatingski, wie sie der typische „Wintersport-im-Fernsehen-Schauer“ vom Biathlon kennt. Mario klärt mich auf, dass ich hier einen richtig guten Wettkampfski in Händen halte, den ich vor dem ersten Einsatz noch Abziehen und Bürsten muss – „sonst läuft er ned“. Zudem erfahre ich, dass ich erst noch die Stöcke auf meine Länge kürzen muss und dass meine alten Langlaufschuhe nicht in das neue Bindungssystem passen. Für mich bedeutet das Satz mit X. Einstieg in den Langlaufsport bis auf weiteres vertagt. Zeit zum Artikel schreiben. 🙂

Materialkunde für Einsteiger

Langlaufen ist ein „Materialsport“. Während teure Laufschuhe einen Trailrunner nicht schneller machen, ist das Material beim Langlauf durchaus entscheidend. Eine hochwertige, gut abgestimmte und präparierte Ausrüstung macht bei ähnlicher Leistungsstärke den Unterschied. Und auch für Nicht-Wettkämpfer gilt: So richtig Spaß hat man nur wenn der Ski läuft!  Während für den Laufeinsteiger ein Paar Schuhe reichen um loszulegen, muss man in den Langlaufsport mit Ski, Bindung, Stöcke und Schuhe erstmal ordentlich investieren. Die Preisspanne für ein neues Einsteigerset beginnt bei etwa bei 500 €.

Mein Empfehlung als Rookie: Unbedingt ins Fachgeschäft gehen und beraten lassen! Zuviel kann man als Anfänger falsch machen. Angefangen vom optimalen Skimodell, der richtigen Ski- und Stocklänge bis hin zum passenden Schuh für das jeweilige Bindungssystem. Zudem sollten die Skier vor dem ersten Einsatz ordentlich präpariert werden. Tipps zu Material und ein Skiwachs-Special findet ihr auf unserer Schwesterseite www.xc-ski.de.

Als Testski darf ich den Fischer Speedmax Skate Plus laufen, der zum einen als echter Racer sogar im Weltcup den Speed vorgibt und zum anderen laut Testbewertung von xc-ski.de „fehlerverzeihend und grundsolide in allen Belangen“ sein soll. Hört sich gut an – ich freue mich sehr auf den ersten Einsatz!