Der dänische Hersteller Suprabeam verspricht mit der V3air Rechargeable nicht weniger als das „perfekte Licht für jede Situation“. Vom „runden Flutlicht“ bis zum „intensiven Punktlicht“ soll sich der Lichtstrahl stufenlos anpassen lassen – robust, ergonomisch und leistungsstark zugleich. Auch Funktionen wie eine automatische Dimmung bei schwachem Akku oder ein Transportation Lock klingen nach durchdachtem Design.
Doch hält die Lampe, was der Hersteller verspricht? Wir haben die V3air Rechargeable im Trailrunning-Einsatz getestet – auf technischen Waldtrails, schnellen Downhills und langen Nachtläufen.
Erster Eindruck & Verarbeitung
Die Suprabeam V3air Rechargeable wirkt auf den ersten Blick etwas massiv, besonders im Vergleich zu filigranen Modellen wie der Petzl Nao RL oder der Ledlenser NEO9R. Der Lampenkopf sitzt recht groß auf der Stirn, was optisch etwas klobig wirkt – in der Praxis verteilt sich das Gewicht jedoch gut zwischen Front und Hinterkopf, wo der Akku untergebracht ist.
Mit einem Gesamtgewicht von 148 Gramm liegt die Lampe im soliden Mittelfeld und trägt sich angenehm. Die Materialien machen einen hochwertigen Eindruck: Das Aluminiumgehäuse ist stabil, der Silikonschalter gut erreichbar und auch mit Handschuhen bedienbar. Die IPX4-Zertifizierung schützt zuverlässig vor Regen und Spritzwasser.
Einziger Kritikpunkt: Bei schnellen oder ruppigen Downhills verrutscht die Lampe leicht und muss hin und wieder nachjustiert werden – für Trailrunner kein Beinbruch, aber ein kleiner Komfortmangel.
650 Lumen max., stufenlos dimmbar von 180 bis 8 Lumen
Leuchtdauer
2 h (max. Leistung) / bis zu 125 h (Niedrigmodus)
Gewicht
148 g (inkl. Akku)
Wasserdichtigkeit
IPX4
Lieferumfang
Akku, USB-Ladekabel
Preis
109,00 €
Lichtleistung & Ausleuchtung
Hier spielt die Suprabeam ihre Stärken aus. Mit 650 Lumen maximaler Leuchtkraft sorgt sie für helles, homogenes Licht, das den gesamten Wald in angenehmes, neutrales Licht taucht. Besonders praktisch: Die stufenlose Fokussierung funktioniert intuitiv – durch einfaches Verschieben des Lampenkopfs kann der Lichtkegel vom breiten Flutlicht bis hin zum fokussierten Spot eingestellt werden.
Der Wechsel zwischen den Modi gelingt schnell und präzise. Auf technischen Trails überzeugt das breite Flutlicht mit guter Tiefenwahrnehmung und klarer Sicht. Die Akkuleistung ist bei maximaler Helligkeit allerdings begrenzt – nach etwa 2 Stunden ist Schluss. Um längere Läufe zu bestreiten, sollte man frühzeitig auf eine niedrigere Stufe umschalten oder einen Ersatzakku mitführen.
Das stufenlose Dimmen klingt in der Theorie flexibel, in der Praxis ist es für Trailrunner aber nur bedingt nützlich. Schon die mittlere Stufe fällt recht dunkel aus und eignet sich kaum für anspruchsvolles Gelände. Unterhalb dieser Stufe wird das Licht schnell zu schwach – bestenfalls für den Stadtpark oder als Notbeleuchtung.
Akkuleistung & Bedienung
Der wiederaufladbare Akku wird direkt per USB-Kabel am Akku selbst geladen – einfach und unkompliziert. Der Akkutausch gelingt schnell und problemlos, was für den Einsatz bei längeren Läufen oder Etappenrennen ein klares Plus ist.
Lobenswert sind durchdachte Details wie die automatische Dimmung bei niedrigem Akkustand, die das plötzliche Erlöschen der Lampe verhindert, sowie der Transportation Lock, der ungewolltes Einschalten im Rucksack vermeidet.
Allerdings fehlt der Lampe eine Akkustandsanzeige, was die Planung der Laufzeit etwas erschwert. Hier wären ein paar kleine LEDs zur Kontrolle hilfreich gewesen.
Tragekomfort & Stabilität
In puncto Komfort schneidet die Suprabeam V3air ordentlich ab. Das Kopfband sitzt stabil, ist jedoch etwas schmaler als bei vielen Konkurrenzmodellen, was auf längeren Läufen leicht druckempfindlich wirken kann. Die Balance zwischen Lampe und Akku ist grundsätzlich gut, allerdings kommt die Halterung bei starken Erschütterungen an ihre Grenzen – besonders bei schnellen Bergabpassagen oder Sprüngen im Gelände.
Für gemäßigtes Trailrunning, Nordic Walking oder Nachtwanderungen ist der Halt völlig ausreichend, für technische Wettkämpfe oder ultra-lange Trails jedoch etwas zu instabil.
Fazit
Die Suprabeam V3air Rechargeable überzeugt mit starker Lichtleistung, hochwertiger Verarbeitung und einer flexiblen Fokussierfunktion, die das Lichtbild präzise anpassen lässt. Auf einfachen oder moderaten Trails spielt sie ihre Stärken voll aus – hell, klar, zuverlässig.
Schwächen zeigt sie jedoch bei langen oder technisch anspruchsvollen Einsätzen: Die begrenzte Akkulaufzeit, der etwas instabile Sitz und die zu großen Sprünge zwischen den Leuchtstufen schmälern den Gesamteindruck.
In Summe ist die Suprabeam V3air eine gute, solide Allroundlampe, die aber nicht ganz das „perfekte Licht für jeden Lauf“ liefert, das der Hersteller verspricht.
Pro & Contra
Pro
Contra
Starke Lichtleistung (650 Lumen)
Kurze Laufzeit bei voller Leistung
Stufenlos dimm- und fokussierbar
Zwischenstufen für Trailrunning zu dunkel
Robuste Verarbeitung (Aluminiumgehäuse)
Sitz etwas instabil bei schnellen Downhills
Einfache Bedienung & schneller Akkuwechsel
Keine Akkustandsanzeige
Transportation Lock & Auto-Dimmung bei leerem Akku