Studie: Muskuläre Ermüdung als limitierender Faktor für die Leistungsfähigkeit eines Ultraläufers - xc-run.de Trailrunning

Studie: Muskuläre Ermüdung als limitierender Faktor für die Leistungsfähigkeit eines Ultraläufers

UTMB Mont Blanc 2024

Die biologischen Determinanten der Leistungsfähigkeit sind für Läufe bis zum Marathon (42,2 km) bestens erforscht und in die Trainingswissenschaften eingearbeitet. Ultramarathonläufe sind komplexer. Sie erstrecken sich von 50 bis 5000 km in einer oder mehreren Etappen, finden in unterschiedlichen Umgebungen und auf unterschiedlichem Terrain statt und zwingen die Athleten, sich mit verschiedenen leistungslimitierenden Problemen auseinanderzusetzen. Dies kann die Verpflegung, Flüssigkeitszufuhr, Magen-Darm-Beschwerden, Muskelschäden und Schlafentzug betreffen.

Ultramarathonläufe sind nicht einfach „lange Marathonläufe“.

Die wissenschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrzehnts haben geholfen, ein vollständigeres Bild der psychophysiologischen Faktoren zu erhalten, die der Leistung während eines Ultramarathons zugrunde liegen. In einer aktuellen Studie vertreten Wissenschaftler die Ansicht, dass Muskelschäden und die damit verbundene Ermüdung das Haupthindernis für die Leistung bei langen Ultramarathons sind; sie sind leistungslimitierender als die aerobe Kapazität, die Laufökonomie oder Magen-Darm-Beschwerden.

Tiller, N.B., Millet, G.Y. Decoding Ultramarathon

„Um die Toleranz eines Athleten gegenüber Ultramarathon-spezifischer Muskelschädigung und -ermüdung zu beurteilen, schlagen wir ein laborgestütztes Protokoll vor, das einen Abfahrtslauf mit Messungen der kontraktilen Muskelfunktion vor und nach der Belastung nach elektrischer oder magnetischer Stimulation der Quadrizepsmuskeln oder ihrer zentralen Nerven, Biomarker für Muskelschädigung (z.B. Kreatinkinase, Laktatdehydrogenase und Myoglobin) und Muskelmorphologie mittels bildgebender Verfahren umfasst. Abschließend werden Empfehlungen für Training und Wettkampf gegeben, um die negativen Auswirkungen von Muskelschäden zu reduzieren. Dieser Artikel verfolgt zwei Ziele: (i) Athleten und ihre Teams in die Lage zu versetzen, sich besser auf Wettkämpfe vorzubereiten und (ii) medizinischem Personal zu helfen, die physiologischen Bedingungen zu erkennen, die Ultraläufer am ehesten beeinflussen.“

Zur Studie: Tiller, N.B., Millet, G.Y. Decoding Ultramarathon: Muscle Damage as the Main Impediment to Performance. Published15 October 2024

Was bedeutet das für Training und Wettkampf?

Gerade bei Ultramarathons ist es wichtig die Downhillgeschwindigkeit mit Bedacht zu wählen. Wer hier zu Beginn des Rennens überzieht wird vermutlich das Ziel trotz einer dreistelligen VO2max nicht sehen.

Während der Trainingsphase empfehlen die Wissenschaftler „Downhill repetitions“, „shorter strides“ und „protein intake“. Das heißt man sollte bewusst Downhill Intervalle in die spezifischen Trainingsphasen einbauen, auf Proteinzufuhr (zum Schutz der Muskelstruktur) setzen und eine hohe Frequenz mit kleinen Schritten laufen, um den Muskel-Impact zu minimieren. Einbauen könnt ihr das in folgenden beiden Trainingseinheiten, die ihr bewusst bergab machen könnt:

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