Trailrunner im Interview: Melanie Albrecht - xc-run.de Trailrunning

Trailrunner im Interview: Melanie Albrecht

Timo Zeiler und Melanie Albrecht beim TAR 2016 © Marco Felgenhauer

Melanie Albrecht mischte 2016 die Trailszene ganz schön auf: Sie gewann mit ihren 20 Jahren nicht nur den Zugspitz Supertrail, sondern dominierte mit ihrem Laufpartner Timo Zeiler auch die stark besetzte Mixed-Wertung des Transalpine Run und verwies dabei Weltklasseläuferinnen wie Kristin Berglund oder Tina Fischl auf die Plätze. 2017 knüpft sie mit einem Paukenschlag an ihre erfolgreiche Saison an – mit einem Sieg beim prestigeträchtigen Rennsteiglauf über die Königsstrecke.

Interview mit Melanie Albrecht

Melanie, 73,5 Kilometer in 6:18h über den Rennsteig. Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Wie geht es dir und deinen Beinen?

Vielen Dank, mir geht es sehr gut, am Sonntag hatte ich noch schwere Beine, aber mittlerweile fühlen sie sich wieder gut an, aber ich werde dennoch diese Woche nichts Großartiges machen außer Zeit mit meiner Familie zu verbringen und spazieren zu gehen. Am Samstag werde ich dann einen Trainingswettkampf über 48km auf den Azoren laufen.

Gleich im Anschluss an das Rennen hast du gesagt, dass es deutlich härter war als beim Zugspitz Supertrail. Siehst du das mit etwas Abstand immer noch so?

Ja, das sehe ich immer noch so. Jedoch kann man den Rennsteiglauf nicht mit anderen Läufen vergleichen, er ist einfach ein wunderschöner Lauf für sich. Aber es war schon ziemlich hart, wahrscheinlich lag es aber auch daran, dass ich mich bei Kilometer 18 übergeben musste und von da an hatte ich 20 km lang Bauchkrämpfe, welche sich zum Glück dann aber besserten. Ich muss auch sagen, dass man ja 73,3 km wirklich „durchrennt“, da es ja keine steilen „Rampen“ wie z.B. beim ZUT gibt, somit ist der Rennsteiglauf auch ein sehr schneller Cross-Lauf, mit einem wunderschönen Panorama und einer tollen Organisation wie auch einem super Publikum.

Du hast mit deinen 21 Jahren schon so einiges gewonnen. Was würdest du als deinen schönsten sportlichen Erfolg bezeichnen?

TAR, sowie der Rennsteiglauf, da ich bei beiden Läufen niemals mit einem Sieg gerechnet hätte. Besonders war beim TAR eben auch der tägliche Kampf mit der starken Konkurrenz und die super Team-Arbeit mit Timo Zeiler. Der Rennsteiglauf ist einfach ein Wahnsinn mit dem Publikum, so viele Menschen die an der Strecke standen, einen immer wieder motiviert haben und auch die Musikanten an der Strecke haben für gute Laune über die 73,5 km gesorgt. Desweiteren ist der Zieleinlauf in das schönste Ziel der Welt mit all den jubelnden Menschen einfach unbeschreiblich schön. Aber auch der Supertrail letztes Jahr war nach meiner Absistenz vom Leistungssport und für meinen ersten Traillauf ein großartiger Erfolg.

Was sind deine nächsten Rennen in der Saison 2017? Welche Highlights hast du dir gesetzt?

Ich freue mich schon sehr dieses Jahr wieder beim ZUT zu laufen, dieses Jahr dann über die 80 km. Ein weiteres Highlight ist dann der Swissalpine über die 78 km und zum Abschluss dann wieder den TAR, darauf freue ich mich auch schon sehr.

Wo siehst du dich sportlich in drei Jahren?

Ich möchte mich in der Zukunft wieder Vielseitig aufstellen und auf jeden Fall weiter im Trailrunning unterwegs sein. Sehr wichtig ist natürlich auch die Gesundheit, drauf lege ich auch sehr großen Wert, deshalb möchte ich in der Zukunft so gut wie immer Gesund und ohne Verletzungen durchkommen.

Du warst eine überragende Bergläuferin als Jugendliche und bist anschließend ein bisschen von der Wettkampfbühne verschwunden. Hat das Trailrunning die Lust am Laufen wiedererweckt?

Ja, auf jeden Fall, ich bin schon immer gerne in der Natur gelaufen oder viel und lange gewandert. Durch die Salomon Running Academy 2016, vor knapp einem Jahr habe ich dann meine Liebe zum Trailrunning entdeckt, dafür bin ich Salomon sehr dankbar und freue mich auf eine weitere gemeinsame Zukunft mit Salomon.

Wie sieht dein Trainingsalltag aus? Hast du eine bestimmte Philosophie?

Momentan besuche ich die Fachoberschule, das bedeutet, dass ich in der Woche Stunden in der Schule und im Praktikum verbringe, da ist es schon manchmal schwierig ein intensives Training einzubauen. Deshalb gehe ich einfach dann raus, wann ich mich gut fühle und es muss nicht immer das Laufen sein. Mein Motto: Hauptsache RAUS, BEWEGEN und den Alltag vergessen.

Bist du viel mit den anderen Salomon Athleten unterwegs?

Momentan mache ich durch die Schule nur wenige Wettkämpfe, auch von Salomon, deshalb bin ich noch nicht so mit der Salomonfamily unterwegs, ich gehe mal davon aus, dass das nach dem Fachabitur dann mehr wird.

Hast du Trainings- oder Materialtipps für unsere Leser?

Wie ich schon oben beschrieben habe, geht einfach raus und bewegt Euch. Zum Trailrunning z.B. empfehle ich schon gute Kleidung und Schuhe, wie z.B. Stöcke von Leki, oder die Sense Pro Schuh Reihe von Salomon, dieses Schuhe sind sehr leicht. Wer etwas mehr Gripp haben möchte kann sich ja mal die Speedcross Collection anschauen. Auf schnelleren und flacheren Strecken laufe ich persönlich sehr gerne den S LAB SONIC 2. Für längere Trailläufe ist auch ein Trailrucksack nicht schlecht, um eben Flüssigkeit und etwas zum Essen mit dabeihat, da empfehle ich den Salomon S-LAB ADV SKIN HYDRO 12.

Was jedoch bei all dem wichtig ist: Habt Spaß bei dem was ihr tut und tut was ihr liebt und liebt was ihr tut.

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen