Trailpreview: Leadville 100, Der Weiße Ring, Hunsbuckel Trail, Swiss Alps 100, Kreuzecktrail Extrem - xc-run.de Trailrunning

Trailpreview: Leadville 100, Der Weiße Ring, Hunsbuckel Trail, Swiss Alps 100, Kreuzecktrail Extrem

1. Hunsbuckel Trail in Laubach © Benjamin Adam

Der Sommer macht Pause und bei der geringen Anzahl an bevorstehenden Rennen könnte man das von den Trailrunnern auch behaupten. Ob der Sommer noch einmal zurückkommt, steht in den Sternen. Bei den spektakulären und aufregenden Trailevents im letzten Saisondrittel ist es definitiv der Fall. Und trotzdem werden wir Euch für nächstes Wochenende eine handverlesene Auswahl an Wettkämpfen näher vorstellen:

 

Der Weiße Ring – die Trailchallenge

Der Weiße Ring ist ursprünglich eine 60 Jahre alte Skirunde die auf ihrer Route die Orte Lech, Zürs, Zug und Oberlech verbindet. Auf nur 22 Kilometer werden dabei natürlich mit Unterstützung von Liftanlagen 5.500 Höhenmeter überwunden.

Dieses Jahr wird mit der Trailchallenge eine Premiere gefeiert. Dabei wird die ursprüngliche Weiße Ring Strecke umgekehrt überwunden. Das bedeutet rein Zahlentechnisch für die Läufer eine Strecke von 29 Kilometern mit insgesamt 2.300 Höhenmetern im Anstieg.

Der Start für diese so genannte große Heldenwertung erfolgt am Samstag um 09:05 Uhr in Lech Zürs am Arlberg. Über die Rud-Alpe in Richtung Oberlech geht es zunächst bis zur Bergstation der Oberlech- Gondel und weiter in Richtung Kriegerhorn, ehe der Anstieg hinauf zum Madloch bewältigt werden muss. Nach dem Zürsersee führt der Weg im Downhill hinab nach Zürs. Nach einem letzten Uphill zum Rüfikopf empor, sind die Anstiege gemeistert und so kann man es im letzten Downhill hinab nach Lech nochmal ordentlich Gas geben um sich im Zielbereich so richtig feiern lassen zu können.

Daneben bieten die Organisatoren für diese Strecke eine 3-er Staffel an. Diese startet fünf Minuten früher um 09:00 Uhr, so dass sich die Läufer untereinander nicht behindern können. Die einzelnen Teilstrecken sind von Lech bis nach Zug, von Zug nach Zürs und schließlich von Zürs zurück bis nach Lech.

Für Einzelkämpfer die sich auf einer Kurzstrecke besser wohl fühlen, gibt es die kleine Heldenwertung. Diese besteht aus 11,1 km und 665 Höhenmeter und wird 09:10 Uhr in Lech gestartet. Auch hier führt der Weg über die Rud-Alpe bis nach Oberlech. Anschließend in einem steilen Uphill bis zur Kriegeralpe und etwas flacher bis zur Balmalp. Nach einem abschließenden Downhill geht es zum Schluss am Lechufer zurück nach Lech.

 

Hunsbuckel Trail

Die Anmeldung ist seit 15. Mai geschlossen, nachdem bis dahin bereits 600 Anmeldungen eingegangen sind. In seinem dritten Jahr erfreut sich der Hunsbuckel Trail größter Beliebtheit. Insgesamt werden für diesen Event drei Strecken angeboten. Der Longtrail mit seinen 66 km und 1.700 HM ist ein Ultratrail der nicht zu unterschätzen ist. Neben seinen vielen Singletrails und märchenhaften Wanderwegen bietet dieser Lauf ein ganz besonderes Highlight: Deutschlands höchste Hängebrücke „Geierlay“ zwischen Mörsdorf und Sosberg mit einer Länge von 360 m ist in die Strecke eingebunden.

Der Start erfolgt am Sonntag um 07:00 am Rande der hessischen Kleinstadt Laubach. Cut Offs sind nicht vorhanden, der Zielschluss ist jedoch abends um 19:00 Uhr.

Der Halftrail ist mit seinen 39 Kilometern und 633 HM die mittlere Distanz. Leider muss man auf dieser Distanz auf die Überquerung der Hängebrücke verzichten. Der Weg verläuft auch hier über viele unterschiedliche Singletrails und prämierte Wanderwege durch tiefe geheimnisvolle Schluchten. Die Burgruine „Balduinseck“ ist dafür ein visuelles Highlight an der die Strecke vorbeiführt.

Den Shorttrail kann man mit seiner Länge von 12 km als Sprintdistanz bezeichnen. Bei einem Anstieg von nur knapp 100 Höhenmetern ist diese Runde auch für Läufer geeignet, die bisher kaum Berührungspunkte mit dem Traillauf hatten.

 

Swiss Alps 100

Startplätze sind für die einzelnen Distanzen des Swiss Alps 100 noch vorhanden. Austragungsort ist das schweizerische Münster im Kanton Wallis. Start für die längste der drei angebotenen Strecken ist am Freitag um 07:00 Uhr. Als 100 Meilen Lauf muss man auf diesen 160 Kilometern sagenhafte 10.558 Höhenmeter überwinden. Für diesen Lauf dürfen insgesamt 4 Drop Bags abgegeben werden, die die Läufer dann in Münster, Riederfurka, Binn und Mühlebach in Empfang nehmen können. Der Zielschluss erfolgt nach 48 Stunden am Sonntag um 07:00 Uhr. Nach dem Start in Münster auf einer Ausgangshöhe von 1.327 m ü. NN geht es zunächst leicht fallend bis nach Niederwald. Diese ersten neun Kilometer sind genau richtig um in das Rennen zu finden. Anschließend geht es aber gleich in den ersten kräftezerrenden 4,8 km langen Anstieg, bei dem die ersten 760 Höhenmeter zu überwinden sind. Dafür werden die Läufer mit einem besonderen Highlight belohnt. Die folgenden Kilometer verlaufen direkt am Aletschgletscher entlang. Neben diesem Streckenabschnitt hat diese Distanz viele weitere Höhepunkte zu bieten. Dazu zählen das überqueren von mehreren imposanten Hängebrücken und auch dem bekannten Breithorn kommt man sehr nahe.

100 Meilen zu absolvieren ist nicht jedermanns Sache. Zum Glück werden bei diesem Event zwei weitere Distanzen angeboten. Zum einen 100 km und zum anderen ein 50 km Lauf. Beide Läufe werden am Samstag um 07:00 Uhr gestartet. Der 100 km Lauf hat eine Cut Off- Zeit von 26 Stunden und die 50 km von 12 Stunden. Beim 100 km Lauf geht es die ersten 22 Kilometer in einem leichten bergauf und bergab relativ ruhig dahin, ehe der erste fordernde Anstieg in Richtung Breithorn wartet. Dabei werden auf einer Länge von 10 km 1.128 HM überwunden. Auf dieser Höhenlage befinden sich die Läufer mehr oder weniger auf einer Länge von 20 km, ehe es in den steilen Downhill nach Binn geht. Nun warten noch zwei weitere steile Uphills, ehe es die Läufer auf den restlichen 15 km bis ins Ziel nach Münster auslaufen lassen können. Insgesamt müssen die 100 km Läufer einen Anstieg von 5.380 Höhenmeter überwinden.

Der wellige Kurs der 50 km Distanz beinhaltet ab der Verpflegungsstation Mühlebach bei km 15 einen nennenswerten Anstieg, der sich über eine Länge von 15 km zieht. Der anschließende Downhill dürfte aufgrund des steilen Abschnittes die Läufer am meisten fordern. Ab km 38 läuft diese Strecke abermals relativ wellig bis in den Zielbereich aus. Die Gesamthöhenmeterzahl beläuft sich insgesamt auf 2.050 HM.

 

Kreuzecktrail Extrem

Der Kreuzecktrail Extrem ist ein Teamlauf, bei dem man über eine Distanz von 48 km zu zweit unterwegs ist. Dabei müssen 4.162 HM im Uphill und 2.723 HM im Downhill überwunden werden. Hintergrund dieses Laufes ist die Durchquerung der berühmten Kreuzeckgruppe in den Hohen Tauern innerhalb eines Tages zu meistern. Dabei verläuft die Strecke von Sachsenburg bis zum Anna Schutzhaus. Start für diese außergewöhnliche Route ist am Samstag um 05:00 Uhr in Sachsenburg in Kärnten. Die traumhafte Natur der Kreuzeckgruppe bildet die Kulisse dieses Laufes. Für diesen Lauf sollten durchschnittliche Läufer eine Zeit von mindestens 12 Stunden einplanen. Die vier Verpflegungsstationen werden an der Salzkofelhütte, der Feldnerhütte, der Hugo Gerbers Hütte und am Anna Schutzhaus eingerichtet. Neben guter Ausdauer und Trittsicherheit ist in jedem Fall ein hohes Maß an Schwindelfreiheit erforderlich, da diese Strecke auch teilweise ausgesetzte Stellen beinhaltet, die keinen Fehltritt erlauben.

 

Leadville Trail 100

Komplett ohne einem internationalen Highlight kommt auch diese Preview nicht aus. Der Leadville Trail 100 wird am Samstag um 04:00 Uhr gestartet. Seit 1984 wird dieser Lauf rund um Leadville inmitten der faszinierenden Welt der Rocky Mountains ausgetragen. Nicht umsonst trägt diese Stadt den Spitznamen „The Two Mile High City“, da diese auf einer durchschnittlichen Höhe von 3000 m ü NN liegt. Die ursprüngliche Goldgräberstadt ist wie geschaffen für diesen Event. Sie bietet zum einen eine hervorragende Infrastruktur und ist gleichzeitig umgeben von einer atemberaubenden Bergwelt.

Faszinierend sind auch die Daten dieses Laufes. Der niedrigste Punkt der gesamten Strecke befindet sich auf einer Höhe von 2800 m und mit dem Überschreiten des Hope Pass wurde der höchste Punkt auf einer Höhe von 3840 m überwunden. Ein Großteil der Wege besteht aus Waldwegen und vereinzelten Forststraßen. Nach der Wendemarke bei einer Distanz von 50 Meilen ist es den Läufern erlaubt, sich von Mitläufern beim Halten der Geschwindigkeit unterstützen zu lassen. Insgesamt sind auf dieser Strecke 13 gut ausgestattete Verpflegungsstationen vorhanden. Diese bilden auch zugleich die einzelnen Cut-Off-Zonen. So muss die Verpflegungsstelle bei der Wendemarke innerhalb von 14 Stunden erreicht sein um weiter am Rennen teilnehmen zu dürfen. Für den gesamten Kurs haben die Läufer insgesamt 30 Stunden Zeit. Bei dieser Streckenlänge und -schwierigkeit ist es selbstverständlich, dass für ein erfolgreiches Finish 5 UTMB Punkte gutgeschrieben werden.

Seit 2008 wurde dieser Kurs erst sechsmal verändert und verläuft ansonsten auf der ursprünglichen Route von 1984.

Um an diesem Lauf teilnehmen zu können gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man sich um einen Startplatz bewerben und landet in einer Lotterie. Läufer die den Leadville Trail 100 bereits mehrmals gefinisht haben, werden dabei bevorzugt behandelt. Die nächste Möglichkeit ist sich durch eines von drei Rennen für den Leadville Trail 100 zu qualifizieren. Dazu zählen der Austin Rattler Trail, der Leadville Trail Marathon und der Silver Rush 50 Run. Für jedes Rennen stehen jeweils 25 Startplätze zur Verfügung, die nach den Ergebnissen gesamt und in der AK aufgeteilt werden. Als dritte Möglichkeit gibt es zusätzliche garantierte Startplätze die für Wohltätigkeitszwecke verkauft werden.

Ein paar interessante Fakten zum Rennen:

Der Streckenrekord der Männer ist aus dem Jahr 2005. Der US- Amerikaner Matt Carpenter hat diese Strecke in einer Zeit von 15:42 h bewältigt. Die US- Amerikanerin Ann Trason hat den Streckenrekord mit einer Zeit von 18:06 h aufgestellt. Diese Zeit stammt aus dem Jahr 1994. Charles Williams ist mit 70 Jahren der älteste Teilnehmer der diesen Lauf jemals gefinisht hat. Bill Finkbeiner ist der erste Läufer der 2003 für insgesamt 20 Teilnahmen geehrt wurde.

Christian Mayer

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