Viel dichter am Himmel geht es kaum, als beim 1. Rosengarten Schlern Skymarathon, der am vergangenen Samstag in Tiers am Rosengarten zum allerersten Mal im Wettkampfmodus ausgetragen wurde. Die nackten Fakten: 45km, mit ca. 3000Höhenmetern im Auf- sowie im Abstieg. Höchster Punkt der Strecke war der Grasleitenpass/Passo Principe, mit 2.601 m üNN. Der Marathon durch das Herz der Dolomiten umrundete das Rosengarten-Massiv und führte über den Schlern/Tschafon zurück ins Ziel nach Tiers. Die kurze Strecke, 36km mit rund 2000Höhenmetern, führte vom Grasleitenpass durchs Tschamintal nach Tiers.
Auf Höhenwegen rund um den Rosengarten
Start war um 07.30 auf ca. 1100m Höhe in St. Zyprian am Rosengarten. Nach nicht einmal 7km ließen die Teilnehmer nach einem harten Anstieg die Baumgrenze auf ca. 2000m hinter sich und es offenbarte sich der deutlich alpine Charakter der Strecke, auf dem Höhenweg rund um den Rosengarten. Über die Kölner Hütte führte der Weg weiter zur Verpflegung an der Rotwandhütte, auf ca. 2200m. Von hier aus folgte ein steiler Anstieg zur Vajolethütte, im Schatten der Vajolettürme. In einem stetigen Auf und Ab in Geröll und Stein folgte nun der höchste Punkt der Strecke, der Grasleitenpass, auf über 2600m. Am letzten Schatten spendenden Baum waren die Läufer seit Stunden vorbei und die Sonne brannte in Südtirol mittlerweile gnadenlos vom Himmel.
Alphornbläser motivieren die Läufer
Alphornbläser und die Bergwacht motivierten genau hier die Teilnehmer und trennten die Kurz- von den Langstrecklern. Die kurze Runde durfte sich ab hier auf ihren nur noch 16km dauernden Abstieg nach Tiers freuen. Für die Marathonis folgte der nächste zermürbende Aufstieg in Richtung Schlern, dem Wahrzeichen Südtirols. Dieser beeindruckende Berg, der übrigens in seinen Sagen viel mit unserem Harzer Bocksberg gemeinsam hat, wurde von Ost nach West komplett gequert und bot noch einmal eine atemberaubende Kulisse auf den Rosengarten im Rücken, dem Sellajoch im Osten, der Seiser Alm im Norden und ganz Südtirol direkt in Front. Vom Schlernhaus führte die Strecke zunächst relativ sanft bergab um dann in einem nicht enden wollenden steilen und verblockten Downhill, durch eine Klamm und alpine Steige, zu gipfeln. Einen kleinen Anstieg hatten die Veranstalter allerdings noch in petto, die letzten 300 Höhenmeter führten hinauf zur letzten Verpflegung, auf der Tschafonhütte. Nach kurzer Stärkung waren bereits Musik und Durchsagen aus dem Ziel in Tiers zu hören und die letzten 5km führten auf schmalen Pfaden ins Tal. Im Ziel wartete bereits der Dorfbrunnen mit kühlem Quellwasser auf die ca. 350 Teilnehmer dieses furiosen Laufes.
Ein Lauf der nichts zu wünschen übrig ließ
Chapeau an den ASV Tiers, der diesen Lauf zum ersten Mal organisierte und nahezu nichts zu wünschen übrig ließ. Ein tolles Startpaket, durchdachte Strecken- und Zielverpflegung, ein komplett durchorganisierter Zielbereich, optimale Zeitmessung durch die Fa. Datasport, die unglaublich reizvolle Streckenführung, das südtiroler Sommerwetter, jedoch allem voran die herzlichen Helfer, Retter und Bergwächter, an allen möglichen und unmöglichen Punkten der Strecke, machten diese Veranstaltung zu einem einfach gelungenen Tag und zu einem Pflichttermin im Rennkalender. Die große Überschrift „Skymarathon“ lässt vermuten, dass sich hier eine Serie anbahnt, an der sicher großes Interesse bestehen würde. Einfach klasse, Wir kommen wieder.
Sieger und Zeiten:
Herren:
Adrian Brennwald 5:00.31
David Glennon 5:06.11
Alexander Rabensteiner 5:14.04
Frauen:
Eva Sperger 6:00.28
Martina Trimmel 6:07.24
Regina Spiess 6:31.48
Unser Redakteur Matthias Schwarze bewältigte die Strecke in 6:54.00, als 66. Gesamt. Der letzte Finisher erreichte nach 11:16.39 das Ziel in Tiers.