Florian Grasel, CEO der Smarter Business Solutions GmbH in Wr. Neustadt und einer der besten Ultraläufer Österreichs, hat zusammen mit seinem Laufpartner Tom Wagner den PTL (Petite Trotte à Léon) erfolgreich absolviert. Der PTL ist eines der härtesten Ultra-Trail-Rennen der Welt und führt über 305 Kilometer mit 25.000 Höhenmetern rund um das Mont-Blanc-Massiv. Nach 110 Stunden voller körperlicher und mentaler Herausforderungen kamen die beiden als Zweitplatzierte im Team BOA & Salomon #bettertogether am Freitag, den 29. September, um 22:00 Uhr ins Ziel – ein Moment des Triumphes nach Tagen extremer Belastung.
Extremes Terrain und keine externe Unterstützung
Der PTL unterscheidet sich von vielen anderen Ultra-Trail-Rennen durch sein extrem anspruchsvolles, größtenteils wegloses Gelände und das völlige Verbot externer Unterstützung. Die Strecke ist hochalpin und führt über Gletschermoränen und steile Felsabschnitte. Für eine 600 Höhenmeter lange Bergab-Passage benötigten Grasel und Wagner aufgrund der extremen Bedingungen fast drei Stunden im weglosen und unmarkierten Gelände. Die einzige Unterstützung bestand in zwei größeren Verpflegungsstationen bei Kilometer 90 und 180, an denen die Läufer Zugang zu ihren Dropbags (eigene Verpflegung und Wechselkleidung) hatten, sowie sechs Berghütten, die rund um die Uhr geöffnet waren.
„Bei einem solchen Abenteuer musst du minimalistisch unterwegs sein, dich aber 100% auf deine Ausrüstung verlassen können. In dem großenteils unwegsamen Gelände muss jeder Schritt sitzen, sonst riskierst du eine Verletzung oder Schlimmeres. Deshalb vertraue ich auf Schuhe mit dem BOA® Fit System, das es mir ermöglicht, die Passform meiner Schuhe je nach Bedarf und Terrain feinjustieren zu können. Das ist besonders wichtig, wenn man sich durch schwieriges Gelände bewegt und lange Distanzen zurücklegt.“
Mentale und körperliche Grenzen ausgetestet
„Der PTL war das Härteste, was ich jemals gemacht habe und wahrscheinlich machen werde,“
sagt Grasel stolz. Für erfahrene Ultraläufer wie ihn und Tom Wagner war das Rennen dennoch eine ganz neue Herausforderung, vor allem wegen der technischen Schwierigkeiten, auf die sie sich in ihrer Heimat nicht vollends vorbereiten konnten.
„Nach zwei Tagen ohne nennenswerten Schlaf wird der Schlafentzug zu einer echten Herausforderung,“ berichtet Grasel. „In der letzten Nacht haben wir einen fast fatalen Fehler gemacht, weil wir eine Berghütte bei Kilometer 250 für eine Partnerhütte hielten und alles daran gesetzt haben, sie noch in der Nacht zu erreichen.“
Doch als die beiden Läufer um 1:00 Uhr an der Hütte ankamen, war sie geschlossen. „Wir konnten nur im Eingangsbereich auf kaltem Stein zwischen stinkenden Schuhen etwas ausruhen, was zu Rückenproblemen führte.“ Trotz der Rückenschmerzen und weiterer Probleme wie starkem Nasenbluten im vorletzten Abstieg kämpften sich Grasel und Wagner weiter durch die letzten 50 Kilometer.
Ein Team mit Ausdauer und Willenskraft
Mit nur 4 bis 5 Stunden Schlaf über 110 Stunden und einem Kalorienverbrauch von rund 25.000 kcal (das wären umgerechnet beispielsweise 31 Pizze) waren Grasel und Wagner ständig im Kaloriendefizit. Dennoch meisterten sie das Rennen und übertrafen ihre eigenen Erwartungen.
„Ich bin unglaublich stolz, dieses Abenteuer gemeistert zu haben. Es war ein extremer Test meiner mentalen und körperlichen Grenzen,“ erklärt Grasel.
Trotz der extremen Bedingungen und Schwierigkeiten konnten Florian Grasel und Tom Wagner ihre Erfahrung und ihr Teamwork nutzen, um das Rennen erfolgreich abzuschließen. „Im Rennen haben wir einfach nur mehr funktioniert und gut zusammengearbeitet, um alle Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden,“ so Grasel. Der Erfolg bei diesem einzigartigen Rennen zeigt nicht nur die sportliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die mentale Stärke, die nötig ist, um solch extreme Herausforderungen zu meistern.
Für Grasel, der in der Vergangenheit bereits zahlreiche Ultraläufe gewonnen hat, darunter den Eiger250 und den Großglockner Ultra-Trail, war der PTL ein Abenteuer der Superlative, das ihn noch lange begleiten wird.