Reisereportage Pillerseetal: Familienurlaub beim KAT100 - xc-run.de Trailrunning

Reisereportage Pillerseetal: Familienurlaub beim KAT100

KAT100 im Pillerseetal: Das Familienevent

Familie und Leistungssport – geht das? Im normalen Trainingsalltag zeigt die Erfahrung: Mit etwas organisatorischem Geschick – kein Problem (siehe Artikelserie)! Aber bei einem Wettkampf fern der Heimat? Wir wollen es diesen Sommer „wissen“ und starten den „lebensmüden“ Selbstversuch: Campingurlaub mit zwei kleinen Kindern kombiniert mit einem Ultralauf beim KAT100 Marathon.

Vorbereitung mit Kids: Ausbaufähig

Von wirklicher Wettkampfvorbereitung kann man in diesem Fall kaum sprechen. Wer mit zwei kleinen Kindern einen Campingurlaub plant weiß, wovon ich rede: Das Packen dauert gefühlt länger als der ganze Urlaub. Die Anreise fordert mehr Körner als jeder Ultra und der Fokus liegt weder auf Ernährung, Taktik oder Rennplanung, sondern einzig und allein auf den Kindern. Aber genau diese Priorisierung (1. Familie, 2. Arbeit, 3. Sport) sorgte in den letzten Jahren für die nötige Balance und Zufriedenheit.

Mit dem KAT100 im Pillerseetal hatten wir uns zudem eine Veranstaltung mit familiärem Charakter ausgesucht und werden auch entsprechend herzlich empfangen. Hüpfburg und Spielezug fesseln die Aufmerksamkeit von Paul und Emil, bis Papa Markus seine Startunterlagen geholt hat und nach dem abendlichen Wahnsinn ist um 21:30 Uhr doch noch ein wenig Zeit, um Material und Frühstück für den Folgetag vorzubereiten. Dieser beginnt um 5 Uhr morgens und hier zahlen sich über ein Jahrzehnt Wettkampferfahrung aus: Frühstück, Anziehen, Rucksackpacken sind ein routinierter Prozess und bei Haferflocken im Vorzelt erhasche ich auch noch einen Blick auf die Streckenführung. 62 Kilometer, 3200 Höhenmeter, dreimal rauf und runter, Verpflegung bei Kilometer 15, 30, 40 – los geht’s.

Wettkampf beim KAT100 Marathontrail: Routiniert

Trailrunning Events, organisiert von Thomas Bosnjak stehen für Professionalität und Qualität. Egal ob beim medialen Auftritt, der Wahl der Austragungsorte oder dem Angebot der Strecken. Am heutigen Tag sind die Ausblicke in die Kitzbüheler Bergwelt fantastisch, Beschilderung, Anzahl Streckenposten und Anteil Trails für meinen Geschmack ausbaufähig.  Von den eigenen Kindern im Ziel empfangen zu werden – unbezahlbar!

Mein Sohn Paul schickte mich mit dem weisen Spruch „Du musst nicht immer gewinnen – wichtig ist, dass du gesund zurück kommst. Zweiter oder Dritter ist ja auch nicht so schlecht“ auf die Strecke. Meine Frau Veronika formulierte es pragmatischer: „Schick di!“ Ich versuche den goldenen Mittelweg und laufe nach einem Startsturz, mehreren Verlaufern und 6:33h als erster über die Ziellinie. Die Form stimmt, Beine und Körper sind gut in Schuss – ich bin gewappnet für eine Woche Familienurlaub.

Rennbericht und Ergebnisse gibt es HIER

Regeneration beim Familienurlaub: Unbezahlbar

Hier punktet die Region durch Vielseitigkeit, Familienfreundlichkeit und ein umfangreiches Angebot an Outdooraktivitäten. Die Entscheidung, den Lauf sofort nach er Ankunft durchzuziehen, erwies sich als goldrichtig. So bin ich für ein paar Tage ruhig gestellt und kann mich vollkommen auf die familiären Aufgaben konzentrieren. Das heißt in meinem Fall „aktiv sein“, ohne „richtig“ zu trainieren. Das Pillerseetal erweist sich als einziger Naturspielplatz und jeden Tag locken neue Abenteuer in den Bergen oder an den zahlreichen Seen. Gondelfahrten, Bike-Parcour, Klettergarten, Waldseilgarten, Wasserspielplätze, Seen oder Dinosaurier – alles perfekt in die Bergwelt integriert und mit tollen Spielplätzen ausgestattet boten Urlaubsspaß für Groß und Klein. Das Schönste für uns: Die Kinder spielerisch an eine große Bandbreite an Bergsportaktivitäten heranführen und zusammen die Tage genießen. Als „Basislager“ erwies sich das Tirol Camp Fieberbrunn als perfekt und ließ keine Wünsche offen.

Am vierten Tag packt mich dann doch die Sehnsucht nach einem Lauf in den Kitzbüheler Alpen. Familienfreundlich geht es um 5 Uhr morgens los in Richtung Wildseeloder. Hier erweisen sich starke, gesunde Beine als großes Privileg: Kurz nach 6 Uhr stehe ich auf 2000 Meter Höhe am Wildseeloderhaus und bewundere einen der schönsten Sonnenaufgänge meines Lebens. Pünktlich zur Aufstehzeit um 7 Uhr erreiche ich glücklich und zufrieden den Campingplatz. Es wartet ein neuer spannender Tag auf uns mit Bikepark, Pumptrack und Stand-Up Paddling am malerischen Pillersee.

Unsere Kids sind drei und fünf weshalb uns das berühmte Seeleuchten, nächtliche Coaster-Fahrten bei Livemusik, diverse Klettersteige oder ausgedehnte Bergtouren in diesem Jahr noch verwehrt blieben. Aber der Grundstein und die Liebe zum Aktivurlaub in den Bergen sind gelegt – und wir kommen einfach wieder.

 

 

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