Über den Tellerrand geschaut: Wettkampfalternativen für Trailrunner - xc-run.de Trailrunning

Über den Tellerrand geschaut: Wettkampfalternativen für Trailrunner

Christian Mayer

In der Artikelserie „Über den Tellerrand geschaut“ geht es um die facettenreiche Welt des Ausdauersports neben dem Trailrunning. In diesem Jahr nimmt euch XC-RUN.DE Team Athlet, Christian Mayer, mit auf eine spannende Reise per Rad, in Laufschuhen oder mit klassischer Wanderausrüstung. Seid gespannt und lasst Euch von seinen Ideen inspirieren:

Christian Mayer: Über den Tellerrand geschaut!

Jedes Jahr durchlebe ich das gleiche aufregende Ritual. Kaum ist das letzte Rennen vorüber und meine persönliche Rennsaison in den Büchern, beginnen die ersten zarten Gedanken für das neue Jahr zu keimen. Schon im Dezember werden die noch spärlich bestückten Rennkalender zu Rate gezogen und erste aufregende Planungen gemacht:
• Wie viele aufregende Events möchte ich in der kommenden Saison bestreiten?
• Welche herausfordernden Distanzen will ich bei welcher Veranstaltung bezwingen?
• Wie lange soll die wohlverdiente Erholungs- und Vorbereitungsphase sein?
• Wie lassen sich meine sportlichen Ambitionen mit meiner Familie vereinbaren?

Hilfreiche Links:

Tipps zur Saisonplanung

xc-run.de Eventkalender

Die vielen unvergesslichen Veranstaltungen, die ich bisher erleben durfte, haben mir stets Freude bereitet und mich beflügelt. Dennoch hege ich schon lange den innigen Wunsch, neben der faszinierenden Trailrunningwelt noch viele andere aufregende Abenteuer zu entdecken. Unter dem Arbeitstitel „Über den Tellerrand geschaut“ möchte ich dieses Jahr verschiedene Ausdaueraktivitäten erleben und Euch auf diese spannende Reise mitnehmen. Bisher stehen drei Herausforderungen und ein persönliches Projekt fest, die ich Euch nun kurz vorstelle:

Rennradevent „Shades of Speed“

Strecke Das Monument © shades of speed

Leider musste ich meinem Trainingsehrgeiz sehr hohen Tribut zollen und so lief ich in den vergangenen Jahren von einer schweren Verletzung zur nächsten. Vor knapp fünf Jahren entdeckte ich für mich das Rennradfahren als eine sehr gute Trainingsalternative. So absolvierte ich verletzt einen Großteil meiner Transalpine Vorbereitung 2019 auf dem Rad und fühlte mich hinterher so stark wie selten zuvor. Aus diesem Grund stand der Wunsch nach einem interessanten und fordernden Radevent ganz oben auf meiner persönlichen Bucket-Liste. Die Auswahl an Radevents unterschiedlicher Anforderungen ist wesentlich größer als ich mir als Außenstehender jemals gedacht habe. Aus diesem Grund war die Entscheidung für ein bestimmtes Rennen nicht so einfach. Am Ende entschied ich mich für das von Marcus Burghardt und seinem Team organisierte Event „Shades of Speed“. Marcus ist ein ehemaliger Profiradfahrer, der neben dem Gewinn der deutschen Meisterschaft auch insgesamt 11 mal die Tour de France bestritten hat. Dabei fuhr er viele Jahre für die Mannschaften T-Mobile, BMC und Bora-Hansgrohe. Er unterstützte seinen Teamleader und konnte im Jahr 2018 eine Etappe für sich entscheiden. Bei Shades of Speed steht weniger der Wettkampfcharakter als vielmehr das Erlebnis eines gemeinsamen Tages im Sattel im Vordergrund. Dabei werden unterschiedliche Strecken mit einer Länge von 70 km bis 288 km angeboten. Dieses Event startet bereits am Samstag mit den beiden 130 km langen Warm Up-Strecken für Road oder Gravel und findet am Samstag mit den weiteren Strecken seinen krönenden Abschluss. Ich habe mich für die 288 km lange Strecke mit 4.130 HM am Sonntag entschieden, um auch im Sattel eines Rennrads meine persönlichen Grenzen ausloten zu können.

Weitere Infos zum Event:
https://shades-of-speed.eu/

Back to the roots – Faszination Marathon

Mit regelmäßigem Lauftraining habe ich vor zwölf Jahren begonnen. Schon bald wagte ich mich an kürzere Wettkämpfe heran und spürte den Nervenkitzel vor jedem Start. Doch der Gedanke an einen Marathon ließ mich nicht mehr los und so kam es, dass ich 2014 meinen ersten und bislang auch einzigen Straßenmarathon in Hamburg gelaufen bin. Und irgendwie hat mich diese klassische Distanz auf hartem Asphalt immer wieder gereizt. So ist es nicht verwunderlich, dass in diesem Jahr mindestens ein Marathon auf meiner persönlichen Bucket-Liste steht. Liebend gerne hätte ich Euch nun an dieser Stelle berichtet, dass ich einen Startplatz bei der 50. Austragung des Berlin Marathons ergattern konnte. Aufgrund fehlenden Losglücks kann ich nun aber bis dato noch nicht sagen, wo dieser Marathonstart für mich stattfinden wird. Fest steht nur, dass ich diesen im Herbst 2024 laufen werde und dabei zumindest in die Nähe der für mich magischen 3h-Marke kommen will.

Magical 100K

Megamarsch Rügen © Sportograf

„Nicht schon wieder“, werden viele von euch wohl denken, wenn ihr diesen Bericht lest. Aber ja, ich will es dieses Jahr schaffen, die 100 km am Stück zu absolvieren. Es fällt mir schwer, das zuzugeben, aber die Vorbereitung auf einen 100 km Lauf war einfach zu viel für meinen verletzungsanfälligen Körper. Ich musste mich von dem Ziel, einen Lauf dieser Länge zu absolvieren, verabschieden. Doch was wäre, wenn ich stattdessen diese Distanz marschieren würde? Megamarsch bietet 50 und 100 km Herausforderungen an und ich habe mich dazu entschieden, die 100 km anzugehen. Am 19.10.2024 fällt auf der wunderschönen Ostseeinsel Rügen der Startschuss für diese Distanz. Der Reiz, eine so lange Strecke zu bewältigen, ist für mich einfach zu verlockend. Ich werde keine spezielle Vorbereitung haben, das Wetter ist unbekannt und es könnte regnen, stürmen oder auch die Sonne brennen und heiß sein. Aber ich werde alles geben, um die Ziellinie zu erreichen. Dieser Marsch wird eine echte Herausforderung, aber ich bin bereit, sie anzunehmen.

Weitere Infos unter:
Megamarsch

Persönliches Projekt: Fastpacking

Fastpacking, oft auch als ultraleichtes Trekking bezeichnet, verbindet Trailrunning mit dem Abenteuer von Rucksacktouren verbindet. Die Idee dahinter ist, lange Strecken in kurzer Zeit zurückzulegen, indem man sein Gepäck auf ein Minimum reduziert, öffentliche Verkehrsmittel benutzt und den CO2-Fußabdruck verringert. Die Ausrüstung für Fastpacking ist einfach und leicht. Es umfasst normalerweise einen leichten Rucksack, einen Schlafsack, eine Isomatte und ein minimalistisches Zelt oder eine Bivvy-Tasche. Um den CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren, werden oft wiederverwendbare Wasserflaschen und Campinggeschirr verwendet, um Abfälle zu minimieren. Der Reiz eines Fastpacking-Projekts liegt in der Herausforderung, die Grenzen seiner körperlichen Fähigkeiten zu testen und gleichzeitig die Natur und die Umgebung vollständig zu erleben. Die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks sollte ebenfalls ein Anliegen sein, und die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln unterstützt die Idee, dass Outdoor-Abenteuer umweltfreundlich sein sollten. Im Laufe dieses Jahres werde ich mich auf das Projekt „Fastpacking“ einlassen und im Nachgang darüber berichten.

Ich bin gespannt, was mich in diesem Jahr auf meiner Reise „Über den Tellerrand geschaut“ alles erwartet. Die Vorfreude auf die verschiedenen Events und die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, treibt mich an und lässt mein Herz höher schlagen. Ich kann es kaum erwarten, diese spannende Reise anzutreten und Euch von meinen Erlebnissen zu berichten. Es wird ein Jahr voller Herausforderungen, aber auch voller unvergesslicher Momente und ich bin bereit, alles zu geben. Lasst uns gemeinsam über den Tellerrand schauen und die Welt der Ausdauersportarten entdecken!

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