Stirnlampentest: UltrAspire 400z

Beim Thema Laufbeleuchtung geht der US-amerikanische Hersteller UltrAspire einen ungewöhnlichen, aber spannenden Weg: Statt einer klassischen Stirnlampe kombiniert die Marke eine Hüfttasche mit integrierter LED-Lampe. Das Ergebnis ist die UltrAspire Lumen 400Z Waist Light – eine Art All-in-one-System für Läufer, die häufig bei Dunkelheit unterwegs sind und gleichzeitig Stauraum sowie Licht am Körper bevorzugen.

Die Idee klingt clever: tiefer sitzendes Licht für natürlichere Schatten, ergonomischer Sitz ohne Stirnband und zusätzlich Platz für Handy, Gel oder Schlüssel. Doch wie schlägt sich das Konzept in der Praxis auf anspruchsvollen Trails?

Technische Daten im Überblick

Merkmal	Angabe
Leuchtstärke	400 Lumen max.
Leuchtdauer	5 h (max) / 20 h (min)
Gewicht	200 g
Wasserdichtigkeit	IPX7
Lieferumfang	USB-Ladekabel, Kurzbeschreibung
Preis	129,00 €

Lichtleistung & Ausleuchtung

Die Lumen 400Z liefert mit 400 Lumen eine solide, aber nicht überragende Lichtleistung. Auf Forstwegen und breiten Trails reicht die Helligkeit aus, um sicher zu laufen. Durch die tiefe Position an der Hüfte entsteht ein deutlich plastischeres Lichtbild: Unebenheiten und Steine werfen Schatten, was das Gelände dreidimensionaler wirken lässt.

Ein großer Pluspunkt ist die stufenlos verstellbare Neigung des Lampenkopfs. So lässt sich der Lichtwinkel je nach Tempo oder Gelände anpassen. Zudem bietet die drehbare Linse die Wahl zwischen breitem Flutlicht oder fokussiertem Spotlicht – eine Funktion, die sonst kaum eine Hüftlampe bietet.

Allerdings wird der größte Vorteil auch zum größten Nachteil: Mit steigender Geschwindigkeit wird das Lichtbild unruhig, da die Hüfte bei jedem Schritt mitschwingt. Auf technischen Trails führt das zu ständigen Bewegungen des Lichtkegels – ein klarer Nachteil gegenüber Stirnlampen, die stabiler auf dem Kopf sitzen. Bei gemächlicherem Tempo hingegen überzeugt die Lumen 400Z mit gleichmäßiger, natürlicher Ausleuchtung.

Tragekomfort & Handling

Der Tragekomfort ist insgesamt sehr gut. Der Hüftgurt sitzt angenehm auf den Beckenkämmen und verteilt das Gewicht gleichmäßig. Dank der elastischen Passform und verstellbaren Schlaufen lässt sich die Lampe individuell anpassen. Beim Laufen spürt man den Gürtel kaum – solange das Tempo moderat bleibt.

Über den großen Bedienknopf lassen sich vier Modi (High, Medium, Low, Blink) auch mit Handschuhen problemlos durchschalten. Das Nachladen per Micro-USB funktioniert einfach, allerdings muss die Lampe zum Laden geöffnet werden – was bei feuchtem Wetter etwas umständlich sein kann.

Akkuleistung

Mit einer Laufzeit von rund 5 Stunden bei maximaler Leuchtkraft liegt die UltrAspire Lumen 400Z im Mittelfeld. Für lange Ultratrails ist das zu wenig, für morgendliche oder abendliche Trainingseinheiten jedoch völlig ausreichend. Im Low-Modus kann die Leuchte bis zu 20 Stunden durchhalten, allerdings ist das Licht hier nur noch als Notbeleuchtung tauglich.

Ein Akkuwechsel während des Laufs ist nicht vorgesehen – hier wäre eine Wechselakku-Option wünschenswert gewesen, um die Flexibilität zu erhöhen.

Fazit

Die UltrAspire Lumen 400Z Waist Light ist eine innovative Alternative zur klassischen Stirnlampe – vor allem für Läufer*innen, die Druckstellen am Kopf vermeiden und gleichzeitig Stauraum und Licht in einem System suchen. Auf breiten Wegen, Schotterstraßen und moderaten Trails spielt sie ihre Stärken voll aus: angenehmes Lichtbild, hoher Tragekomfort und gute Verarbeitung.

Für technische Trails oder Wettkampfeinsätze ist sie jedoch nur bedingt geeignet, da die Bewegung des Beckens zu einem unruhigen Lichtbild führt. Zudem ist die Leuchtkraft mit 400 Lumen für steile, felsige Passagen etwas zu schwach.

Im Verhältnis zum Preis von 129 Euro bietet die Lampe zwar ein spannendes Konzept, doch reine Stirnlampen wie die Ledlenser NEO9R oder die Petzl Nao RL liefern für ambitionierte Trailrunner schlicht das stabilere und hellere Gesamtpaket.

Pro & Contra

Stirnlampen Userguide und Produktübersicht