Die amerikanischen Marke Columbia ist – trotz langer Tradition – auf dem aktuellen heimischen Trailschuhmarkt eher ein Underdog. Das könnte sich mit dem Montrail Trinity AG ändern, der nicht nur mit seinem Farbdesign und der asymetrischen Schnürung allein optisch schon hervorsticht. Der Schuh ist auch ein sehr fähiger Allrounder, der vor allem für lange Läufe auf und abseits von Forstwegen überzeugt.

Erster Eindruck

Der Schuh wirkt groß, wenn er aus der Packung kommt. Fasst schon etwas klobig. Mit rund 300 Gramm pro Schuh bewegt er sich trotzdem im Mittelfeld und bringt eine sehr angenehme Dämpfung mit, die gleich zu längeren Läufen einlädt. Die Schnürung legt den Schuh ordentlich an den Fuß, verteilt den Druck gleichmäßig und bietet selbst breiten Füßen genug Platz. Die Adapt Trax Sohle mit einer Profilhöhe von 4 mm ist nicht so bissig wie bei zum Beispiel Sky Racern, bietet aber auf Waldböden, Felsen und Wurzeln hervorragenden Grip. Lediglich bei reaktionsintensiven, technischen Stellen fühlt sich der Schuh etwas schwammig an.

Laufeigenschaften

Der erste Eindruck täuscht nicht. 25km-Trainingsrunden meistert der Montrail Trinity AG problemlos. Keine Druckstellen am Fuß und sicherer Halt auch auf feuchtem oder matschigem Terrain. Aber auch unter Wettkampfbedingungen performt der Schuh hervorragend. Nach 72km nonstop über Felsen, Geröll, Wurzeln, Pfade und Matsch fühlen sich Füße und Läufer wohl und laufen leicht über jegliches Hindernis.

Das Obermaterial ist nicht nur relativ bunt, sondern auch absolut stabil und offroad-tauglich. Während andere Läufer*innen nach dem Wettkampftest teilweise sogar über Löcher und aufgerissene Stellen an den Schuhen klagen, sieht der Montrail Trinity AG noch aus wie der junge Morgen. Zusätzlich können noch Stulpen vorne eingehakt und an der Ferse über ein Klettsystem befestigt werden.

Ein intensives Gefühl für das Terrain kommt zwar nicht auf, aber eine lauffreudige und auch auf langen Strecken zuvorkommende Dämpfung bietet das Techlite+ Dual-Density Zwischensohlensystem auf jeden Fall. Bei einer Höhe von insgesamt 32mm an der Ferse und 24mm am Vorderfuß rollt es sich nicht nur angenehm, sondern auch zügig über die Trails.

Einziger Abstrich bleiben hochagile Trails mit schnellen und technischen Haken. Hier schwimmt der Fuß etwas im Fußbett. Die Sohle spielt zwar ziemlich lange mit, aber selbst bei enger Schnürung fehlt hier die Trittsicherheit im Schuh.

Ob die fesche, asymmetrische Schnürung wirklich eine bessere Passung bringt, ist schwer zu sagen. Ein merklicher Unterschied zur klassischen, mittigen Schnürung konnte nicht festgestellt werden.

Einsatzbereich

Der Montrail Trinity AG ist ein klassischer Allrounder, der lange Trails mit mäßig technischem Terrain problemlos meistert. Für alles zwischen Rennsteig Supermarathon und Zugspitz Ultratrail kann er damit ohne Abstriche empfohlen werden. Wer lieber kürzere, technischere Strecken läuft und mehr Gefühl für den Boden haben möchte, sollte einen weniger gepolsterten Schuh testen. Als toller Allrounder deckt er aber immernoch 70-80% der Einsätze auf Trails locker ab.

Für wen?

Läufer*innen mit breiten Füßen werden sich bei diesem Schuh genau so freuen wie Langdistanzler, die eine direktere Alternative zu Hoka suchen. Ein Wohlfühlschuh mit kompetitivem Charakter.

Weitere Informationen

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Zur Klassifizierung

Daten
Hersteller:	Columbia
Modell:	Montrail Trinity AG
Gewicht:	290 g (EUR 42)
Sprengung:	8 Millimeter
Empf. Verkaufspreis:	149,99 €

Testergebnis

Verarbeitung	12 von 15
Schnürung	10 von 15
Protektion	13 von 15
Grip	12 von 15
Lauffreude	13 von 15
Fersenhalt	13 von 15
Gesamtnote
Der Schuh ist ein sehr fähiger Allrounder, der vor allem für lange Läufe auf und abseits einfacher Forstwege interessant ist. Ein Wohlfühlschuh mit kompetitivem Charakter.