Der xc-run.de Userguide: Stirnlampen

Stirnlampentest am Zwercheck © Marco Felgenhauer / Woidlife Photography

Wenn es draußen nass, kalt und dunkel ist, haben die wenigsten von uns wirklich Lust, durch den finsteren Forst zu turnen. Mit der richtigen Ausrüstung sieht das aber gleich ganz anders aus – und da spielt die richtige Lampe eine zentrale Rolle. Wir erklären, worauf ihr achten solltet und welche Neuheiten es auf dem Markt gibt.

Lumen, Lichtkegel, IPX-Wert. Neben verständlichen Angaben zum Beispiel zum Gewicht und zur Batteriedauer, stehen auch solche Begriffe im Raum, sobald man sich mit dem Thema Stirnlampen für Trailrunnerinnen und Trailrunner beschäftigt. Was auf den ersten Blick verwirrt, hilft uns aber, den unüberschaubaren Lampenmarkt zu verstehen und zu sortieren. Mit etwas Hintergrund findet ihr dann auch recht einfach die richtige Lampe für eure Läufe.

Technischer Hintergrund

Die Lumen-Zahl gibt an, wie viel Licht pro Zeitspanne abgegeben wird. Einfacher gesagt: Wie hell ist die Lampe? Werte starten bei etwa 100 Lumen, was für einen Lauf in der Stadt reicht. Wer auch einen Park oder Stadtwald auf der Strecke hat, sollte schon 250 Lumen ansetzen. Ein technischer Trail verlangt nach mindestens 500 Lumen – wobei es nach oben noch deutlich weiter geht und manche Lampen auch bis zu 1.600 Lumen mitbringen. Aber Achtung: Je höher die Leistung, desto höher der Energieverbrauch und desto kürzer die Batterieleistung.

Der IPX-Wert gibt die Wasserfestigkeit an. IPX8 bedeutet eine komplett wasserdichte Lampe, IPX4 hingegen nur Spritzwasserschutz. IPX4 reicht allerdings in den meisten Fällen aus, um auch längeren Regen abzuhalten. Nebel und Niesel sind entsprechend gar kein Problem.

Der Lichtkegel beschreibt, wie weit sich das Licht ausbreitet. Ist es stark fokussiert, sieht man dort natürlich mehr, nimmt aber wenig vom Drumherum wahr. Das kann unangenehm sein, wenn z. B. erst im letzten Moment ein in den Trail ragender Ast gesehen wird. Und auch die stärkste Leuchte bringt nichts, wenn der Lichtkegel zu schmal ist, oder sie nur diffuses Licht bietet. Ein breitwandbeleuchteter Wald ist hingegen für andere Menschen und natürlich Tiere hochgradig störend.

Praktische Hinweise

Wer den Einsatzzweck der Stirnlampe definieren kann, ist der passenden Investition also schon ziemlich nah. Zentrale Fragen sollten sein: Wie technisch wird der Lauf? Wie lang muss die Lampe leuchten? Gibt es verschiedene Leuchtstufen, mit denen die Lichtleistung und damit die Leuchtdauer reguliert werden kann? Und ist die Bedienung so einfach, dass sie auch mit nassen und kalten Fingern funktioniert?

Wer die Lampe lange tragen will / muss, sollte unbedingt auch auf den Sitz achten. Ist die Stirnlampe bei fehlendem Gegengewicht des Akkus zu schwer, kann es sehr schnell zu Nackenproblemen führen. Bei zu massiv gebauten Modellen kann es zu einem verstärkten und dadurch unangenehmen Wackeln kommen. Eine Lampe ohne Stirnband wird wahrscheinlich das Plastikgehäuse auf der nackten Haut platzieren, wenn ihr ohne Headband oder Mütze lauft. Auch das sollte getestet werden.

Final ist noch interessant, ob die Lampe mit Akkus oder Batterien läuft. Und natürlich, wie einfach ein leeres Set ausgetauscht werden kann. Wieder gilt: das muss auch mit kalten oder nassen Fingern klappen.

Wie haben wir getestet?

Wir haben jede einzelne Lampe bei Läufen in absoluter Dunkelheit benutzt. Dabei legten wir Wert auf Tragekomfort, Ausleuchtung der Strecke, Akkulaufzeit, Lieferumfang und natürlich das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Tragekomfort und Ausleuchtung der Strecke sind wie oben erklärt recht subjektive Merkmale. Trotzdem konnten wir relativ gleichwertige Bedingungen und Maßstäbe bei den Einzeltests entwickeln. Die jeweiligen Vor- bzw. Nachteile lest ihr jeweils im Test. Gleiches gilt für Ausleuchtung und Lichtkegel. Auch die Akkulaufzeit haben wir bei jeder Lampe im Einzeltest und unter jeweils gleichen Bedingungen überprüft.

Kombiniert mit den jeweiligen Preisen entstehen die Endnoten. Dabei gab es durchaus Überraschungen, denn gut muss nicht unbedingt teuer bedeuten, soviel kann man an dieser Stelle schon einmal verraten.

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