Die „Heimat Trails“ sind ein virtuelles Sportevent im Bayerischen Wald. Nach dem Motto „4 Disziplinen – 4 Orte“ stehen anspruchsvolle, aber für jeden machbare Strecken zur Verfügung und können im Zeitraum von 2. Juli bis 17. Oktober 2021 absolviert werden.
XC-RUN.de Athletin Barbara Poxleitner war dabei die schnellste Frau am Brotjacklriegel, der ersten Station der Heimat Trails. Mit ihr sprachen wir über die Besonderheiten dieses Laufformats, was sie antreibt und bewegt an der virtuellen Trails Trophy teilzunehmen:
Interview mit Barbara Poxleitner
Hallo Barbara, erst einmal herzlichen Glückwusch zur Wahnsinnszeit am Brotjacklriegel! Wie war’s?
Vielen Dank. Ja, ehrlich gesagt war ich selber überrascht, dass ich gleich auf Anhieb eine Zeit laufen konnte die für die Bestzeit am „Jackl“ reichte. Zumal ich die neue Strecke nicht kannte und auch vorher nicht abgelaufen bin. Aber Olaf (Schober) hat mich glücklicherweise mit guten Infos versorgt, damit ich mich ein bisschen auf bestimmte Abschnitte einstimmen konnte. Z.B. versteckte Abzweigungen oder besonders steile Anstiege. Die neue Streckenführung ist wirklich gut gewählt, und hat auch echt Spaß gemacht, kurze knackige Trails und weniger flache Forststraße. Genau mein Ding J Da meine Freundin und bester „Supporter“ Jenny vom FGZ Waldkirchen und ich nur an einem bestimmten Tag gemeinsam Zeit hatten, musste ich mich den Naturgewalten vom Vortag stellen. Die Strecke war daher ziemlich weich und teilweise war’s eine richtige „Schlammschlacht“…aber das gehört schließlich auch dazu.
Wir hatten im letzten Jahr Strava Challenges, virtuelle Marathons, den Wings for Life Run und viele weitere alternative Rennformate. Was macht die Heimat Trails besonders?
Das Format kommt mir persönlich sehr entgegen. Da ich familiär und beruflich doch relativ eingespannt bin, kann ich mir meine Läufe zeitlich passend einplanen. Und ich bin eben gerne ziemlich früh am Morgen unterwegs. Und innerhalb den vorgegebene Zeiträumen lässt sich so ein Läufchen schon mal einzwicken. Das finde ich super. Besonders ist natürlich auch, mit welchem Elan, Herzblut und wirklich toller Organisation diese „Veranstaltung“ angeboten wird. Es kann wirklich jeder mitmachen, und da ist es zweitrangig wie schnell man unterwegs ist…
Was hat dich bewegt mitzumachen?
Unsere Heimat ist einfach wunderschön. Es gibt so viele unentdeckte Laufstrecken, Trails und besonders schöne Gegenden. So war ich beispielsweise vorher noch nie auf der Rusel unterwegs. Dieses Format bietet einfach einen tollen Anreiz dazu, weg von den alltäglichen Hometrails neue Strecken zu erkunden. Natürlich kann ich einen gewissen Ehrgeiz nicht verleugnen, und im Moment bin ich in einer guten Form und habe nach wie vor viel Freude am Laufsport, daher eher die Gegenfrage: Warum sollte ich nicht ?! J Außerdem war ich im letzten Jahr schon gemeldet…vielleicht wird’s ja eine jährliche Tradition? Ich wäre auf jeden Fall dabei.
Neben dem Brotjacklriegel gibt es ja bis Ende Oktober noch drei weitere Strecken zu bewältigen. Welche reizt dich besonders?
Besonders freue ich mich auf die Strecke am Almberg. Mir persönlich sind kurze schnelle und gerne auch mit einigen Höhenmetern gespickte Wettkämpfe am liebsten. Dieser Teil der Heimat Trails ist auch nicht allzu weit von mir daheim entfernt…vielleicht schaff ich es ja hier zumindest mal vorher die Strecke zu erkunden und gezielt darauf hin zu trainieren.
Seit 2021 gibt es auch die Teamwertung. Du absolvierst diese zusammen mit Doris und Michael Rackl aus dem xc-run.de Team. Motiviert das zusätzlich?
Natürlich motiviert mich das mehr, als würde ich alleine nur für mich starten. In gewisser Weise hat man ja so einen besonderen Anreiz und fühlt sich verpflichtet sein Bestes zu geben. Außerdem ist es ja auch schön gemeinsam mit seinem Team an den „Start“ zu gehen, und die Strecke zusammen abzulaufen.
Als Dreifachmama und berufstätige Erzieherin zeigst du, dass sich Leistungssport und Familie durchaus verbinden lässt. Wie sieht dein Trainingsalltag aus?
Ich würde mich eher als ambitionierte Hobbysportlerin bezeichnen. Aber wenn man gerne läuft, bzw. Sport betreibt, dann lässt sich das mit guter Organisation und Kompromissbereitschaft schon irgendwie managen. Ich bin ja bekanntlich eine Frühaufsteherin. Da steht schon manchmal eine 4 auf der Uhr J vor allem wenn ein Läufchen zum Sonnenaufgang geplant ist. Ansonsten erledige ich auch gerne den Großteil der Hausarbeit bevor die Familie aus den Federn kriecht. Meine Familie steht sowieso an erster Stelle und ich bin froh, dass meine Kinder auch absolut sportbegeistert sind. So lässt sich auch manche Trainingseinheit gut im Alltag integrieren. Z.B. sind die Kids mit dem Radl unterwegs und ich „hechel“ hinterher. Meine langen Läufe mache ich gerne am Wochenende und hole Semmeln, oder ich laufe zum Mittagessen zur Schwiegermama während Mann und Kinder mit dem Auto vorfahren. Wie gesagt, wenn man will klappt das schon. Wir haben außerdem einen gut ausgestatteten Trainingsraum mit Kletterwand und Co daheim, da ist auch schon mal gerne die ganze Family zugange und powert sich aus. Und ich mach nebenbei Kraft- oder Stabilisationsübungen, so kommt niemand zu kurz.
Hast du spezielle (Trainings-)Tipps für die Heimat Trails?
Jede Strecke hat je einen bestimmten Schwerpunkt. So wird’s in Plattling eher schnell und flach und am Almberg kurz und steil. Auf jeden Fall ist eine gewisse sportliche Grundausdauer schon mal von Vorteil. Hat man eine bestimmte Zielzeit vor Augen und möchte seine Leistung steigern, lohnt es sich sicher nach Trainingsplan zu trainieren. Da verweise ich gerne auf meinen Teamkollegen Markus, der spezielle Trainingspläne (HIER) dafür zur Verfügung stellt. Ansonsten bin ich ja eher der Verfechter von „laufen nach Gefühl“. Speziell für die Heimat Trails, würde ich Bergintervalle einbauen, und auch mal den ein oder anderen Tempolauf. Aber auch die Regeneration gehört dazu, und wie gesagt der Spaß an der ganzen Sache. Daher ist so eine „Feierabendhoibe“ (alkoholfreiJ) nach einem gemeinsamen Trainingsläufchen sicher auch nicht so verkehrt.