Kilian Jornet stellt sich der 24-Stunden Challenge - xc-run.de Trailrunning

Kilian Jornet stellt sich der 24-Stunden Challenge

Kilian Jornet möchte den REkord im 24h Lauf © salomon.com

Keine Berge, keine Hindernisse, keine Ziellinie. Nur eine flache Strecke und 24 Stunden, um Geschichte zu schreiben. Kilian Jornet, der erfolgreichste Trail Runner in der Geschichte des Sports und der Mann, der den Mount Everest innerhalb einer Woche zweimal bestiegen hat, hat eine neue sportliche Herausforderung gefunden.

Freitag, den 27. November wird er auf einer 400-Meter-Bahn im norwegischen Måndalen 24 Stunden am Stück laufen und versuchen den Weltrekord im 24h Lauf (Yiannis Kouros – 303,506 km – 1997) zu brechen. Für Jornet, der bereits Trail Running-Rennen auf der ganzen Welt gewonnen hat, liegt ein Vorhaben wie das Phantasm 24 deutlich außerhalb des für ihn Gewohnten – und ist deswegen besonders reizvoll.

Kilian Jornet möchte aus der Komfortzone

„Die Motivation besteht darin, meine Komfortzone zu verlassen, Neues auszuprobieren und zu sehen, was ich alles kann – ob das nun das Klettern in schwindelnden Höhen ist oder, wie in diesem Fall, das Laufen im Flachen, also nicht in den Bergen“, erklärt Jornet. „Es macht mir Spaß, neue Dinge zu entdecken. Und das Training in der Ebene ist ein guter Test und eine Gelegenheit, mehr über Ernährung und Tempo zu lernen, um dann zu versuchen, diese Erkenntnisse auf verschiedene andere Aktivitäten auszuweiten, wie zum Beispiel auf weitere Bergsteigerprojekte.“

 

Live Übertragung am 27. November 2020

Wird er Kilian Geschichte schreiben? Verfolge seine Fortschritte in der nachfolgenden Live-Übertragung aus Måndalen, Norwegen.

Termin: 27. November ab 10:30 Uhr

Link zur Live-Übertragung

Norwegen, das Land, in dem Jornet lebt, ist von der COVID-19-Pandemie relativ gering betroffen geblieben. Um die Gesundheitsvorkehrungen einzuhalten, wird das Stadion während des Laufs jedoch für Zuschauer gesperrt. Um das Rennen offiziell zu machen, werden auch einige andere erfahrene Ultraläufer wie Simen Holvik, Didrik Hermansen, Jo Inge Norum, Harald Bjerke und Sebastian Conrad Håkansson aus Norwegen an den Start gehen. 

Von den Bergen auf die Straße

Jornet hatte bereits seit einigen Monaten ein Auge auf dieses 24-Stunden-Rennen geworfen und wird, wie immer, keine Vorhersagen machen oder Erwartungen schüren, welche Distanz er in der Zeit laufen kann. Trotzdem stehen jedes Mal, wenn der geborene Spanier seine SalomonLaufschuhe schnürt, die Chancen gut, dass etwas Außergewöhnliches erreicht wird. Die offiziell längste, jemals in 24 Stunden gelaufene Distanz schaffte Yiannis Kouros im Jahr 1997mit 303,506 Kilometern (188,59 Meilen), was Jornet im Vorfeld eine „absolut wilde Leistung” nannte.

„Das sind so viele Kilometer, dass ich es mir nicht einmal vorstellen kann”, sagte Jornet. „Ich habe Yiannis‘ Zwischenzeiten gesehen, also will ich so lange wie möglich an ihm dranbleiben. Ich kenne die Geschwindigkeit, die ich jede Stunde halten muss, also kenne ich auch das Tempo für jeden Kilometer und jede Runde. Natürlich werde ich die ersten 10 Stunden etwas schneller sein, dann aber Stunde für Stunde abbauen, also weiß ich im Moment genau, was ich stündlich laufen möchte. Das Wichtigste ist, keine Muskelprobleme zu bekommen und bei den Verpflegungspausen nicht zu viel Zeit zu verlieren. ” 

Jornet ist bereits viele berühmte Rennen wie den Ultra-Trail du Mont Blanc (UTMB), den Hardrock 100, die Western States 100 und zahllose andere Bergmarathons rund um den Globus gelaufen – und konnte sie alle bereits gewinnen. Nachdem er sich von Trainern und Physiotherapeuten beraten ließ, integrierte er bei seiner Vorbereitung auf den Phantasm 24 schließlich mehr Geschwindigkeitsarbeit in das Training.  

„Bergläufer haben jede Menge Ausdauer, also dürften das Durchhalten und Herz-Kreislauf kein Problem sein”, so Jornet. „Allerdings sind meine Beine die Geschwindigkeit, also die schnelle Bewegung, nicht ganz so gewöhnt. Um mich darauf vorzubereiten, habe ich jede Woche drei Tage lang Geschwindigkeitsübungen auf Rennstrecke oder Straße gemacht. Auch die Körperhaltung, mit der man in der Ebene läuft, unterscheidet sich stark von der in den Bergen, wo man aufrechter ist, um Hindernisse zu überwinden und die Füße schneller und sicherer an verschiedenen Stellen zu platzieren, wenn sich das Gelände verändert.“ 

Vorbereitung auf einen 24h Lauf

Ein Großteil von Jornets Trainingsbemühungen konzentrierte sich auf die Minimierung von Verletzungen, die durch die sich monoton wiederholenden Bewegungen beim Laufen in der Ebene entstehen können. Tatsächlich musste er den 24-Stunden-Versuch bereits wegen schmerzhafter Muskelverletzungen, die vor seinem ersten 10-Kilometer-Straßenrennen, dem berühmten Hytteplanmila-Rennen in Norwegen, das er Mitte Oktober in 29:59 Minuten beendete, aufgetreten waren, verschieben.  

„Meiner Meinung nach ist die größte Herausforderung, konstant trainieren zu können und unverletzt zu bleiben, denn die Umstellung von den Trails auf die Ebene ist für die Muskeln heftig”, erklärt Jornet. „Das Training war in den letzten Monaten wegen einer Verletzung nach der anderen ein wenig frustrierend. Nach einigen guten Trainingsblöcken verletzte ich mich und musste pausieren. Nach dem 10K-Rennen musste ich das Training ebenfalls wegen einer Verletzung aussetzen. Mein Plan ist nun, eine reibungslose Trainingswoche zu absolvieren und zu sehen, wie sich mein Körper danach anfühlt. Dann gönne ich dem Muskelgewebe Zeit, sich auszuruhen, und erhole mich für den 24-Stunden-Versuch.” 

Pressemeldung: Salomon, 20. November 2020

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