Der Transviamala im Corona-Jahr entpuppte sich als Exklusiv-Anlass mit einem Exklusiv-Erlebnis.
Der Transviamala im Mini-Format
Nicht wie gewohnt am zweitletzten Oktober-Wochenende, sondern bereits am vergangenen Samstag fand der 19. Transviamala statt. Praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Veranstalter wollten dies so. Ein Schutzmasken-Event kam für sie nie in Frage. Lieber machten sie ein paar Abstriche – die es unter dem Strich aber gar nicht wirklich gab. Alles war einfach kleiner, familiärer. Auf dem gewohnt hohen Niveau präsentierte sich die Qualität der Organisation.
Ihre Innovativität unterstrichen die Verantwortlichen der Uniùn da Sport Tumpriv mit einer Exklusivität: Weil der Teilabschnitt des «verlorenen Loch» bis kurz vor der Veranstaltung wegen Steinschlags geschlossen war, durften die in Thusis gestarteten rund 190 Läuferinnen und Läufer, beobachtet von Baustellenleiter Heinz Berni, durch den rund zwei Kilometer langen Sicherheitsstollen Crapteig rennen. «Dies war ein spezielles Gefühl», sagt OK-Chef Thomas Häusermann, der wie weitere Mitglieder der Organisationscrew sowie Angehörige der Alpinrunner und Ruedi rennt (Ruedi Frehner) als einer von zehn Running-Guides im Einsatz stand. «Die zwei Kilometer kamen mir sehr lange vor, und auch bezüglich Steigung, die gleich lang war wie auf der Originalstrecke, hatte ich den Eindruck es sei mehr.»
Alphornbläser und Trockenfleisch
Ansonsten führte der «Corona»-Transviamala über die gewohnten 11,5 respektive 19 Kilometer. Das Startfeld teilte sich auf mehrere Gruppen bis zirka 35 Läuferinnen und Läufer auf. Die Einen waren zügig unterwegs, die Anderen nahmen es (eher) gemütlich. In der mystischen Viamala-Schlucht wurden sie von Alphornbläsern empfangen, beim idyllisch gelegenen Verpflegungsposten kurz vor Reischen durften sie sich mit Käse, Trockenfleisch, Birnenbrot und Trauben bedienen. Nicht wenige der Lauf- und Walking-Begeisterten machten Fotos, zeigten sich begeistert und waren überrascht.
Die Ambiance im Zielgelände in Donat präsentierte sich «chillig». Wie gewohnt gab es Pizokels und Kuchen. Die Tische waren gut verteilt, Corona-bedingt waren jeweils nur vier Personen pro Tisch erlaubt. «So konnten wir den ganzen Tag sehr gut mit den Abstandsregeln des Bundesamtes für Gesundheit bestreiten», so Thomas Häusermann. «An den diesbezüglich neuralgischen Punkten, Verpflegung und Essensausgabe, trugen sämtliche Helferinnen und Helfer Masken und Handschuhe. Maskenpflicht galt selbstverständlich auch beim organisierten Shuttledienst.»
Am Ende des traumhaften Tages zeigten sich ausnahmslos alle Teilnehmenden begeistert. Die Strecke gemeinsam mit Gleichgesinnten zu geniessen und mehr Zeit für die Gegend, für Fotos und für den Genuss zu haben, kam sehr gut an. Corona hat auch Vorteile.