Back to the 80s! Ein Trend der im Laufsport ausgestorben und im Trailrunning nie wirklich angekommen schien, hat die letzten Jahre mehr und mehr die Trailszene erobert. Wir sprechen über Laufgürtel, Running-Belts, Hüftgurt oder Bauchtaschen.
Die großen Unterschiede
Du gehst nie ohne Schlüssel, Smartphone und Taschentücher auf die Trails? Du läufst nicht gerne mit Rucksack, möchtest aber auf eine Basisverpflegung und eine Windjacke nicht verzichten? Du trägst deine Faltstöcke lieber an der Hüfte als am Rücken? Dann wäre vielleicht ein Laufgürtel DIE Lösung.
Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Die erste Überlegung, die es zu treffen gilt, ist die Wahl des Einsatzbereiches. Sollten nur Kleinigkeiten inklusive des Smartphones transportiert werden, reicht meist ein traditioneller Laufgürtel für wenig Geld. Möchte man mit dem Gürtel eine Laufweste ersetzen oder diese ergänzen, sollte das Accessoire schon etwas mehr zu bieten haben. Obligatorisch ist die Verstaumöglichkeit einer (gefüllten) Softflask, einer leichten Jacke, des Smartphones und der Verpflegung. Auch Stockhalterungen oder Halterungen für die Startnummer sind praktisch. In jedem Fall muss der Running-Belt perfekt sitzen und darf auch im vollgepackten Zustand nicht an der Taille baumeln.
Laufgürtel im xc-run.de Praxistest
Scott Kinabalu TR Gürtel
Dieser minimalistische Gürtel ist leicht und schlicht gehalten, gestattet dir aber dennoch, beim Laufen deine wichtigsten Dinge zu verstauen und gleichzeitig die Hände freizuhalten. Markenzeichen sind ein elastischer, verstellbarer Gürtel, ein elastisches Gewebe. Das Gewicht liegt bei ca. 50 Gramm.
UVP: 19,95 €
Größe: onesize
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Der Prototyp eines leichten und flexiblen Laufgürtels ohne viel Schnickschnack. Das Mesh-Gewebe ist angenehm über und unter der Kleidung zu tragen und Wertgegenstände sind in der wasserabweisenden Reißverschlusstasche bestens geschützt. Der elastische Gürtel ist für alle Läuferinnen und Läufer anpassbar, der Verschluss einfach und effektiv. Schwere Gegenstände wie gefüllte Softflasks passen in die Tasche, hier stößt der Gurt aber an seine Grenzen. Unsere erste Wahl auf der Hausrunde, bei der es ein Mobiltelefon einen Schlüssel und evtl. ein Gel zu transportieren gilt.
DYNAFIT Upcycled Running Belt
Der Upcycled Running Belt von Dynafit ist ein praktisches Accessoire für motivierte und umweltbewusste Läuferinnen und Läufer. Der Laufgurt besteht komplett aus Reststoffen, die während der vergangenen Saisons bei der Fertigung im Hause Dynafit übriggeblieben sind. Dadurch entsteht sozusagen eine sehr minimalistische Hüfttasche aus nachhaltigen Materialien. Egal ob Smartphone, Geld oder Schlüssel, im Upcycled Running Belt bekommt man dann dafür so einiges unter. Damit der Tragekomfort nicht zu kurz kommt, ist der Laufgurt natürlich elastisch und außerdem atmungsaktiv, damit man darunter nicht zu sehr ins Schwitzen gerät. Abgerundet wird das Design noch vom coolen Dynafit Logo.
UVP: 44,95 €
Größen: S, M, L
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Geringes Gewicht, gute Passform und eine sehr gute Stockhalterung – die im Vergleich zum Vorgängermodell noch einmal verbessert wurde – stechen ins Auge. Die Breite, des Gurts ist so konzipiert, dass eine Lastenverteilung gut gewählt sein muss. Gefüllte Flask vorne und Handy hinten klappen gut, eine gefüllte Flask in einer der anderen drei Taschen wackelte im Test unangenehm. Eine pfiffige Idee ist die Startnummernhalterung mittels dünner Bändchen in Kombination mit Druckknöpfen. Toll auch die Idee aus Stoffresten Accessoires herzustellen – wobei 45 € schon sehr viel Geld sind, für ein Stückchen Stoffrest.
Salomon ADV Skin
Beim neuen ADV SKIN Hüftgürtel heißt es einfach einsteigen und hochziehen. Der von unserer ADV SKIN Trinkweste inspirierte Hüftgürtel ist extra breit und aus dehnbarem, atmungsaktivem Gewebe. Er hat dehnbare Taschen, in denen deine Basics, wie Gels, Snacks, eine Jacke oder alles andere, auf das du nicht verzichten kannst, Platz finden. Der ADV Skin ist der breiteste Gurt von Salomon, was minimaler Bewegung bedeutet. Außerdem besteht er aus dehnbarem, atmungsaktivem Gewebe für besten Komfort und Sitz bei jeder Körperform. Dank der zusätzlichen Schlaufen lassen sich Stöcke leicht verstauen. Zwei diagonale Straps mit Silikon-Grifffläche ermöglichen das Verstauen von extra Ausrüstungsteilen wie z. B. einer Jacke oder Stöcken. 1 RV-Fach hinten am Rücken für Wertgegenstände.
UVP: 45 €
Größe: XS – XL
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Ein gutsitzender, wettkampftauglicher Laufgürtel der im Praxiseinsatz vollends überzeugt. Das elastische Stretch-Material ist atmungsaktiv und passt sich dem Körper an. Durch die fünf verfügbaren Größen sollte jede Läuferin und jeder Läufer den perfekt sitzenden Gürtel finden. Auch die Stockhalterung funktioniert gut. Aus der vorderen Tasche kann man den Kopf der 500ml Flask herausschauen lassen, was ein vollgestopftes Gefühl vermeidet. EineTasche mit hochwertigem YKK Reißverschluss am Rücken hilft Wertgegenstände wie Handy und Schlüssel sicher zu verstauen. Seitliche Fächer bieten genügend Platz und bequemen Zugriff auf Gels oder Riegel. Für uns der aktuell beste Gürtel im Test und Testsieger 2023.
Scott Trail RC TR Gürtel
Der Trail RC TR‘ Gürtel geht ganz um deine Taille und bietet so maximalen Tragekomfort. In den praktisch angeordneten Taschen kannst du für kürzere Rennen oder Trainingsläufe Soft-Flaschen mit Getränken und Energieriegel verstauen. Offenes Mesh und leichtes Gewebe mit reflektierenden RC-Logos, mit denen du auch nachts gut sichtbar bist runden den Laufgürtel ab. Im Preis inbegriffen ist eine 500ml Soft-Flask.
UVP: 44,95 €
Größe: onesize
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Ein wettkampftauglicher Laufgürtel der im Praxiseinsatz überzeugt. Das leichte, elastische Gewebe sitzt angenehm. Ein Kompromiss ist die verstellbare Einheitsgröße. Sie passt zwar um jede Taille, sitzt aber nicht so perfekt wie ein gut ausgewählter Running Belt der in verschiedenen Größen angeboten wird. Eine der Reißverschlusstaschen ist groß genug, um auch eine gefüllte Soft-Flask aufzunehmen, die restlichen Taschen bieten Platz für Handy, Schlüssel und Verpflegung. Auch gut gefüllt läuft sich der Gurt gut, ohne zu hüpfen. Die verstellbare Kordelbefestigung hätte sich Scott sparen können, dafür wären Schlaufen als Halterung für Faltstöcke schön gewesen.
Camelbak Ultra Belt
Unser leichtester Gurt mit minimaler Flüssigkeitsversorgung enthält eine 500 ml Quick Stow-Flasche, die sich an die Form deines Körpers anpasst. Das 3D-Mesh-Material bleibt auch an den heißesten Lauftagen leicht und atmungsaktiv, und in der zusätzlichen elastischen Tasche können Gels, Schlüssel und Karten sicher verstaut werden. Außerdem musst du am Ende deines Laufs keine große leere Flasche mit dir herumtragen. Einfach zusammenfalten und verstauen. Für technisch anspruchsvolle Läufe ist sogar eine Halterung für Trekkingstöcke integriert. Reflektoren und eine verschließbare, wasserabweisende Handytasche runden die Hüfttasche ab. Das Gewicht beträgt 80g.
UVP: 49,99 € (inkl. 500ml Flask)
Größen: XS/S, S/M, M/L
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Camelbak bietet den am aufwendigsten produzierten Laufgurt im Test. Das Mesh-Material als breiter Gurt sitzt leicht und atmungsaktiv auf der Hüfte und die verschließbare, wasserabweisende Tasche bewahrt Wertgegenstände sicher auf. In der breiten Rückentasche findet auch eine gefüllte Flask ihren Platz, der Rest passt gut in eine der drei weiteren Taschen. Apropos Flask: Im Preis inbegriffen ist eine der hochwertigen 500ml Quick Stow-Flaschen. Lediglich die Stockhalterung ließ uns bei rasanten Downhills schon mal im Stich.
Ultimate Direction Comfort Belt
Eine bequeme und elegante Möglichkeit zur Aufbewahrung der Ausrüstung für kürzere Trainingsläufe oder kurze Trailrennen. Das Stretchmaterial bietet eine sichere Passform für jeden Körpertyp und die internen und externen Fächer nehmen alles auf, was du für kürzere Läufe benötigst. Features sind vier Taschen für Snacks, Schlüssel, Handy oder andere Kleinigkeiten. Eine davon mit eingearbeitetem Schlüsselclip für zusätzliche Sicherheit. Zudem sind elastische Das Gewicht liegt bei 53 Gramm.
UVP: 34,95 €
Größen: S, M, L, XL
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Ein Laufgürtel, der sich im Praxiseinsatz mehr als bewährt hat. Leicht, ohne Schnickschnack und mit einem Bombensitz. Ein Accessoire, das man nicht spürt, das aber dennoch eine gefüllte Flask, Handy und Stöcke transportieren kann. Der perfekte Begleiter auf Trainingsrunden und kurzen Rennen oder als ergänzende Stockhalterung zur Laufweste.
Ultimate Direction Utility Belt
Mit dem Utility Belt von Ultimate Direction lässt sich alles Nötige, wie eine Soft-Flask, Trekkingstöcke, ein Handy, eine Jacke, Snacks oder andre Ausrüstung bequem und sicher transportieren. Der Belt verfügt über reflektierende Logos, vier Innen- und zwei Außentaschen. Eine der Innentaschen wurde als sichere Smartphonetasche konzipiert. Elastische Bänder sollen zusätzlichen externen Stauraum bieten. Das Gewicht ohne Flask liegt bei 93 Gramm.
UVP: 39,95 €
Größen: S, M, L, XL
xc-run.de Fazit
Der große Bruder des Comfort Belt ist deutlich breiter und schwerer, bietet dafür aber auch reichlich Platz. Vier innen und zwei Außentaschen ersetzen so manchen Rucksack und durch den breiten Schnitt des Gurts wackelt dieser auch vollbepackt nicht. Material, Passform und Schnitt erinnern sehr an den mittlerweile nicht mehr verfügbaren NAKED Running Belt. Mit 93 Gramm wirkt der Belt in der Hand relativ schwer und etwas steif, was sich aber im Einsatz nicht negativ widerspiegelt.
Compressport FREE BELT PRO
Der FREE BELT PRO von Compressport bietet sehr viel Platz mit sehr wenig bis gar keinem bounce-back-effekt. Der Gurt bietet Platz für mindestens eine 500 ml Softflask, Pflichtausrüstung wie z. B. einer Regenjacke, Gels, Riegel, Rettungsdecke und Handy. Der Gurt verfügt für Stockliebhaber auch über eine Stockhalterung und einer Vorrichtung für die Startnummer.
UVP: 45 €
Größe: XS/S, M/L, XL/XXL
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Wer sich die Größentabelle zu Gemüte führt und diese beherzigt, wird unter den drei verschiedenen Größenvarianten sicherlich das passende finden. Im Praxistest hat der Gurt überzeugt. Der Gurt ist sehr breit und hinterlässt durch die Verteilung der Spannung keine Druckstellen. Der Stauraum ist überzeugend und vor allem hält er alle Inhalte am Platz. Im Namen des Produkts steckt das Wort FREE – also Freiheit – und genau diese bekommt man damit wirklich. Der Hersteller verspricht mit dem möglichen Ende der Laufrucksack-Ära nicht zu viel, zumindest auf den kurzen bis mittellangen Distanzen oder bei Skyruns ist dieser Gurt eine perfekte Wahl.
INOV8 Race Belt
Ein aufs Nötigste reduzierter Laufgürtel ohne Schnickschnack: Der INOV8 Race Belt besteht aus einen robusten Kunststoffmaterial, das recycelte Anteile enthält, und für zusätzliche Belüftung Mesh-Anteile integriert. Der Fokus liegt auf einer leichten und leicht zugänglichen Transportmöglichkeit für Faltstöcke, die klassisch über zwei stabile Schlaufen am unteren Rücken verstaut werden können. Zusätzlich liegt ein reißverschlussgesichertes größeres Fach unter den Stöcken. An den Seiten gibt es kleinere Fächer für z. B. Gels.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Laufgürteln in diesem Test wird der INOV8 Race Belt über ein frontales Gurtsystem geschnürt. Das bedeutet zwar weniger Stauraum, dafür aber bessere Belüftung und nur eine – individuell anpassbare – Größe. Reduziert aufs Nötigste eben.
UVP: 40 €
Größen: onesize
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Der Gürtel ist per se gut gedacht. Wer mit einer leichten Weste laufen möchte, die keine Stockhalterung besitzt, findet mit diesem Stück eine praktische Ergänzung. Alleine macht der Race Belt allerdings weniger her. Die Taschen reichen nicht aus, um ein Smartphone und eine Flask oder eine Regenjacke mitzunehmen. Konzeptuell ist der Gürtel also nur als Zusatz sinnvoll.
Leider ist aber auch das Gurtsystem suboptimal. Die schmalen Frontriemen verteilen den Druck zwar erstmal ganz angenehm, drücken aber trotz des minimal nachgiebigen Restmaterials spätestens nach 10km am Unterleib. Der Gürtel sitzt nie so gleichmäßig und unauffällig, wie andere Konkurrenzprodukte. Vom angekündigten „super-comfortable waist belt“ ist man damit recht weit entfernt. Nach 25km macht es gleich noch weniger Spaß. In vielen Belangen eine top Marke, hat sich INOV8 mit dem Race Belt leider keinen Gefallen getan.
Empfehlungen der Redaktion
Es ist äußerst schwierig eine Empfehlung bezüglich Laufgürtel auszusprechen, da diese immer vom Einsatzzweck abhängt. Möchte man lediglich ein Handy und Schlüssel transportieren, ist der Scott Kinabalu TR Gürtel eine gute und günstige Option. Bietet die Laufhose bereits genügend Verstaumöglichkeit, kann man sich Belts in dieser Größe auch sparen.
Liegt der Fokus auf dem Transport von Stöcken, sehe ich den Dynafit Belt oder den Ultimate Direction Comfort Belt vorne, da diese beiden Gürtel aufgrund der bequemen Passform und des geringen Gewichts kaum zu spüren sind und der Transport von Faltstöcken nahezu perfekt funktioniert.
Möchte man jedoch mit einem Running-Belt den Laufrucksack komplett ersetzen, sollte man ein geräumigeres Modell wie den Salomon ADV Skin, den Ultimate Direction Utility Belt, den Camelbak Ultra Belt, den Scott Trail RC oder den Compressport Free Belt wählen.