Wenn es draußen nass, kalt und dunkel ist, verspüren die wenigsten von uns große Lust, durch den finsteren Wald zu laufen. Mit der richtigen Ausrüstung sieht das jedoch ganz anders aus – und eine gute Lampe spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir erklären, worauf ihr beim Kauf achten solltet und welche Neuheiten es aktuell auf dem Markt gibt.
Lumen, Lichtkegel, IPX-Wert – neben verständlichen Angaben wie Gewicht oder Batterielaufzeit tauchen beim Thema Stirnlampen für Trailrunnerinnen und Trailrunner schnell auch solche Fachbegriffe auf. Was zunächst verwirrend klingt, hilft jedoch, den unüberschaubaren Lampenmarkt besser einzuordnen. Mit etwas Hintergrundwissen findet ihr so rasch die passende Lampe für eure Läufe.
Technischer Hintergrund
Die Lumen-Zahl gibt an, wie viel Licht eine Lampe pro Zeitspanne abgibt – oder einfacher gesagt: Wie hell sie leuchtet. Werte beginnen bei rund 100 Lumen, was für Läufe in der Stadt völlig ausreicht. Wer jedoch durch Parks oder Stadtwälder läuft, sollte mit mindestens 250 Lumen planen. Für technische Trails sind 500 Lumen oder mehr sinnvoll – einige Modelle erreichen sogar bis zu 1.600 Lumen.
Aber Vorsicht: Je höher die Helligkeit, desto größer der Energieverbrauch – und desto kürzer die Batterielaufzeit.
Der IPX-Wert beschreibt die Wasserfestigkeit. IPX8 steht für eine vollständig wasserdichte Lampe, während IPX4 lediglich Spritzwasserschutz bietet. In der Praxis reicht IPX4 meist völlig aus, um auch längeren Regen zu überstehen. Nebel oder Nieselregen sind damit ohnehin kein Problem.
Der Lichtkegel zeigt, wie breit oder fokussiert das Licht strahlt. Ein enger Kegel leuchtet weit, lässt aber das Umfeld im Dunkeln – was gefährlich werden kann, wenn etwa ein Ast plötzlich in den Weg ragt. Ein zu breiter Kegel wiederum kann andere Menschen oder Tiere stark stören. Ideal ist daher eine ausgewogene Ausleuchtung, die sowohl Reichweite als auch Umgebungslicht bietet.
Praktische Hinweise
Wer den Einsatzzweck seiner Stirnlampe genau kennt, ist der optimalen Wahl schon ein gutes Stück näher. Zentrale Fragen sind:
-
Wie technisch anspruchsvoll ist die Strecke?
-
Wie lange soll die Lampe leuchten?
-
Gibt es verschiedene Leuchtstufen, um Helligkeit und Laufzeit flexibel zu regulieren?
-
Lässt sich die Lampe auch mit kalten oder nassen Fingern einfach bedienen?
Wer die Lampe über längere Zeit trägt, sollte unbedingt auf den Tragekomfort achten. Ist sie ohne Gegengewicht zu schwer, kann das schnell zu Nackenbeschwerden führen. Zu massiv gebaute Modelle neigen zudem zum Wackeln – besonders bei unebenem Gelände. Auch der Sitz auf der Stirn spielt eine Rolle: Ohne Stirnband kann das Gehäuse direkt auf der Haut liegen und scheuern. Testet daher am besten vorab, wie sich die Lampe in Bewegung anfühlt.
Wichtig ist außerdem, ob die Lampe mit Akkus oder Batterien betrieben wird – und wie einfach sich diese wechseln lassen. Auch hier gilt: Der Austausch sollte selbst mit kalten oder nassen Fingern problemlos möglich sein.
Wie haben wir getestet?
In unseren Vergleichstest haben wir ausschließlich Stirnlampen aufgenommen, die für Trailrunning geeignet sind. Modelle, die nur für beleuchtete Wege oder als Notfalllampen gedacht sind, findet ihr [hier].
Alle getesteten Lampen mussten sich bei Läufen in absoluter Dunkelheit und auf technischen Trails bewähren. Wir legten besonderen Wert auf Tragekomfort, Ausleuchtung der Strecke, Akkulaufzeit, Bedienbarkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Tragekomfort und Lichtverteilung sind zwar subjektiv, dennoch konnten wir vergleichbare Bedingungen schaffen und objektive Maßstäbe entwickeln. Die jeweiligen Vor- und Nachteile erfahrt ihr in den Einzeltests. Gleiches gilt für Lichtkegel und Ausleuchtung. Auch die Akkulaufzeit wurde bei jeder Lampe unter identischen Bedingungen überprüft.
Am Ende flossen alle Ergebnisse zusammen – inklusive der jeweiligen Preise. Dabei zeigten sich einige Überraschungen: Gut muss nicht zwangsläufig teuer sein – so viel sei schon verraten.
