Wir haben uns mit Frauen aller Alters- und Leistungsklassen unterhalten, die nach ihren Kindern wieder mit dem Laufen anfingen und auch Wettkämpfe laufen. Wie bringen sie alles, Arbeit, Familie und Laufen unter einen Hut und bleiben motiviert? Schreibt uns gern wie es für euch nach der Geburt eurer Kinder war, damit andere Mütter sehen , auch mit Kindern ist nichts unmöglich! In Laufen als Mama: Herausforderungen könnt ihr den ersten Teil unserer Interviews nachlesen.
Aufhören wegen dem Nachwuchs?
Wer bis hierher gelesen hat wird wahrscheinlich den Eindruck nicht los, dass es mit Kindern ganz schön anstrengend ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Wäre es da nicht leichter einfach aufzuhören mit Wettkämpfen und Training? Nein, soviel ist unseren Mamas klar! Claudia Ernst, Mama von vier Kindern zwischen 6 und 2 Jahren bringt es auf den Punkt: „Nein, noch nie. Man muss ja nicht übertreiben. Aber das Wettkampffeeling ist ein großartiges Gefühl über sich selbst hinauszuwachsen. Über seine Grenzen hinaus zu gehen. Und wenn dann noch die Familie am zusieht, unbeschreiblich. Die Kinder wachsen damit auf und nehmen dabei auch sicher etwas mit.“ Die Läuferinnen brauchen es einfach, auch wenn die Wettkämpfe bei manchen nicht mehr so ambitioniert sind. Der frühere Druck ist oft weg, es überwiegt der Spaß und das Erlebnis. Aber für das seelische Gleichgewicht ist es für viele Mamas genau so wichtig Wettkämpfe zu laufen wie für alle anderen Läufer auch. Auch das Miteinander und die Atmosphäre bei Wettkämpfen, die Abwechslung zum Alltag ist hier oft ein wichtiger Aspekt!
Nimmt der Nachwuchs etwas mit?
Claudia Ernst hat es schon angedeutet, „der Nachwuchs nimmt ja auch etwas mit“. Und die aktive Triathletin kann das auch bestätigen: „Der Große schwimmt und läuft fleißig. Ich mache ja noch Schwimmen, Triahtlon, Crossfit und Krafttraining. Die Kinder wachsen da rein und es gehört für sie dazu. Sie haben genau so viel Spaß an Bewegung wie wir.“ Vor allem die jüngeren Kinder lassen sich von der Begeisterung mitreißen und wollen selbst auch trainieren oder sich sportlich draußen in der Natur bewegen. Kinderwettkämpfe motivieren da auch den Nachwuchs. Natürlich wollen nicht alle Kinder gleich an Wettkämpfen teilnehmen und man soll sie dazu auch nicht zwingen. Aber meist ist es für den Nachwuchs einfach normal, wenn sie mit Mama und Papa draußen unterwegs sind und sich sportlich verausgaben. Für die Kinder wird es meist auch, solange alles ohne Zwang und Druck abläuft auch zu einer Lebenseinstellung.
Das Problem mit der Kinderbetreuung
Kinderwettkämpfe bei Trailruns sind ja mittlerweile keine Seltenheit mehr. Aber trotzdem scheitern manche Mütter bei der eigenen Wettkampfteilnahme an der Kinderbetreuung. Wäre es eine Lösung wenn der Veranstalter eine Kinderbetreuung anbieten würde? Die meisten unserer befragten Mütter würden die Betreuung doch lieber selber lösen, vor allem bei langen Läufern ist es für viele ein Vertrauensproblem in die dann fremden Bezugspersonen. Für Kurzstreckenwettkämpfe wäre es aber eine Option, solang die Kinder das passende Alter haben. Für Veranstalter wäre es auch sicher eine Option um Mütter mit Kindern an die Startlinie zu bringen. Und wie Daniela Arthofer noch schmunzelnd in den Raum wirft fehlt dann auch noch eine „Mama-Wertung“ – nur aus Spaß und für das gemeinsame Gefühl als Mamas neben dem Training auch noch organisatorisch oft einen Marathon hinter sich zu haben.
Denn eins wurde uns klar, als wir mit Mamas aller Leistungs- und Altersklassen diskutierten, es ist oft ein Spagat zwischen der Lust am Laufen und der eigenen Familie! Aber für die meisten Mamas ist das Laufen einfach eine Art um Abzuschalten und Kraft zu tanken für den stressigen Alltag. Es hat viel mit Selbstliebe und Selbstfürsorge zu tun auf das Lauftraining nicht zu verzichten, trotz Nachwuchs! Aber es ist einfach wichtig, dass die Frauen glücklich und entspannt sind, auch für die Kinder!
Die Zukunft
Und was wünschen sich unsere laufenden Mamas für die Zukunft? Das sie weiterhin ein Vorbild für ihre Kinder sein können, dass der Nachwuchs sieht das man für sich und seine Leidenschaft einstehen kann und darf. Und das Umfeld der Mamas sollte weniger Werten, mehr Verstehen. Aber vor allem wünschen sich die Frauen, dass sich Eltern gegenseitig besser unterstützen. Sich weniger vergleich und konkurrieren. Das Miteinander sollte besser im Vordergrund stehen und die Freude am gemeinsamen Sport. Und das Umfeld der Mamas sollte weniger Werten, mehr Verstehen. Katharina Blohm, Mama dreier Jungs bringt es auf den Punkt: „Dass wir Frauen / Mütter uns mehr gegenseitig unterstützen, nicht immer nur vergleichen, messen und konkurrieren. Lasst uns Spaß haben, und Leistung an zweite Stelle stellen. Nicht über schlechte Zeiten jammern, sondern sich darüber freuen, dass man sich dennoch aufrafft, dass man dabei war. Unsere Kinder werden wahrscheinlich auch nicht immer erste in einem Rennen werden, daher sollten wir ihnen auch nicht vermitteln, dass nur die Besten gut sind. Gut ist jeder, der sich bewegt und Spaß dabei hat.“
Wir wollen zum Schluss noch den Mamas DANKE sagen, die sich die Mühe machten unsere Fragen zu beantworten! Wir hatten aber noch viel mehr Fragen an sie, deshalb werdet ihr hier in den nächsten Wochen auch etwas zum Thema „Laufen in der Schwangerschaft“ und weiteren Frauenthemen rund ums Laufen finden! Allen Mamas oder Bald – Mamas möchten wir hier vor allem Mut machen, Mut raus zu gehen und für sich einzustehen! Man findet auch mit Kinder einen Weg seiner Leidenschaft weiterhin nachzugehen!