Trailpreview: ZUT, Ebbser Koasamarsch, Mozart 100, Livigno Skymarathon, Montafon Totale Trail

Kann Tofol Castanyer seinen Titel beim ZUT verteidigen? © Philipp Reiter

Bei der Masse an guten, bekannten und interessanten Veranstaltungen fällt es schwer, die richtige Auswahl zu treffen. Neben dem Klassiker ZUT finden auch Rennen der großen Serien statt, so dass man dieses Wochenende die Qual der Wahl hat.

Zugspitz Ultratrail

Der Zugspitz Ultratrail ist der größte und vermutlich auch bekannteste Trailrunning- Event in Deutschland und mit seiner 9. Auflage ein Klassiker im Rennkalender. Im Zentrum dieser ganzen Veranstaltung steht der gleichnamige Lauf rund um das Wettersteinmassiv mit Start und Ziel in der kleinen Gemeinde Grainau bei Garmisch-Partenkirchen. Die vier kürzeren Strecken werden je nach Distanz in die Hauptstrecke hinzugeführt, so dass am Ende dieser Veranstaltung die meisten der insgesamt 2.500 Starter gemeinsam auf diesen Event in Grainau anstoßen können.

Los geht es am Samstag um 07:15 Uhr beim Musikpavillon in Grainau. Vorbei an den Waxensteinen und dem Eibsee geht es zunächst einmal in Richtung Ehrwald auf der österreichischen Seite des Wettersteinmassivs. In Ehrwald werden um 08:00 Uhr die Läufer des Supertrail XL auf die Strecke geschickt, so dass diese zumindest noch zu Beginn die Strecke für sich alleine haben und gegenseitige Behinderungen ausgeschlossen werden. Weiter geht es nun für die beiden langen Distanzen hoch zur Ehrwalder Alm und in Richtung Gatterl. Von dort zweigt der Weg ab, verläuft um den Predigtstein herum und führt direkt zur Hämmermoos Alm. Dort sollte man seinen Kraftspeicher wieder füllen, ehe es in Richtung der Wetterstein Hütte wieder weitergeht. Dort werden die Läufer des Supertrails hinzugeführt, die um 10:00 Uhr in Leutsch gestartet sind und dann bereits einen anstrengenden Uphill in den Beinen haben. Nach dem Talgrund zwischen Scharnitz- und Gehrenspitze führt nun der Weg in die Talsenke zwischen Leutasch und Mittenwald. Auf diesem flachen Zwischenstück tut man gut daran, sich die vorhandenen Kräfte aufzusparen, da noch ein paar steile Uphills auf die Läufer warten. Ebenfalls um 10:00 Uhr erfolgt in Mittenwald der Start für die Läufer des Basetrail XL. Da dieser Teilwettkampf gerade bei den schnelleren Läufern sehr beliebt ist, kommt es hier an dieser Stelle zu keinerlei Berührungspunkten zu den längeren Distanzen. Weiter geht es nun vorbei am Lautersee und am Ferchensee zum Schloss Ellmau. Noch verläuft die Strecke relativ flach zum Eckbauer und zur Partnachalm. Erst in Richtung Längenfelder Bahn geht es von nun an wieder bergauf. Auf die Läufer des Basetrails werden die Teilnehmer der anderen Distanzen nicht mehr stoßen, da diese bereits um 09:00 Uhr auf die Kurzstrecke zwischen Garmisch und Grainau geschickt wurden. Ab dem Kreuzeck befinden sich diese Läufer ebenfalls auf der Hauptroute und dürfen ihre Körner auf den nun folgenden Up- und Downhills rund um Osterfelderkopf verbrauchen.

Hier zur letzten Pressemeldung des Veranstalters

Hier nun noch ein kurzer Streckenüberblick:

Ultratrail mit 102,5 km und 5.491 HM im Aufstieg

Start um 07:15 Uhr in Grainau

Cut Off Zeit: Sonntag, 10:00 Uhr in Grainau

 

Supertrail XL mit 82 km und 4.206 HM im Aufstieg

Start um 08:00 Uhr in Ehrwald

Cut Off Zeit: Sonntag, 04:30 Uhr in Grainau

 

Supertrail mit 64 km und 2.923 HM im Aufstieg

Start um 10:00 Uhr in Leutasch

Cut Off Zeit: Sonntag, 01:00 Uhr in Grainau

 

Basetrail XL mit 39 km und 1.985 HM im Aufstieg

Start um 10:00 Uhr in Mittenwald

Cut Off Zeit: Samstag, 19:00 Uhr in Grainau

 

Basetrail mit 25 km und 1.595 HM im Aufstieg

Start um 09:00 Uhr in Garmisch-Partenkirchen

Cut Off Zeit: Samstag, 15:15 Uhr in Grainau

 

Diese Veranstaltung ist mittlerweile seit ein paar Wochen ausverkauft. Ein paar letzte Restplätze werden derzeit noch verlost, bzw. immer wieder über die Restebörse angeboten.

 

Ebbser Koasamarsch

Mit der 50. Auflage ist der Ebbser Koasamarsch der Dino unter den Landschafts- und Trailläufen. Dieser Event rund um Kufstein hat mittlerweile Kultstatus erreicht und alleine diese jahrelange Tradition spricht für die hohe Qualität dieser Veranstaltung.

Der Koasa- Halbmarathon ist die kürzeste Laufdistanz. Auf den ersten 5,2 km wird gleich zu Beginn der Gesamtanstieg mit 1.000 Höhenmetern zur Vorderkaiserfeldenhütte erledigt. Von da an geht es äußerst aussichtsreich fast ausschließlich leicht bergab über den Ortsrand von Kufstein zurück nach Ebbs in den Start- und Zielbereich. Ein Landschaftshalbmarathon zum genießen!

Der Koasa- Classic Run verläuft ebenfalls über den Musikantensteig bis hin zur Vorderkaiserfeldenhütte. Dort zweigt die Strecke ab und nun geht es entlang des Zahmen Kaisers bis zur Hochalm und zum Stripsenjochhaus. Nun ist das schlimmste schon überstanden und über das Kaisertal und der Sparchenstiege geht es auf den letzten Kilometern am Fuße des Zahmen Kaisers zurück nach Ebbs.

Insgesamt nur 200 Starter kommen in den Genuss des Koasa Jubiläums- Ultralaufes. Diese Strecke wurde extra für das 50. Jubiläum entworfen und wird anstelle des Koasa Marathons durchgeführt. Auf dieser Strecke werden die schönsten Trails im Kaisergebirge gelaufen. Auf dieser 52 km langen Runde werden insgesamt 3.450 Höhenmeter im Anstieg überwunden. Auch das Starterfeld ist zum 50. Jubiläum äußerst gut besetzt. So findet man unter anderem die Altbekannte wie zum Beispiel Michael Geisler, Burger Marcus oder auch Benni Bublak. Als ein Vertreter für den bayerischen Wald startet Thomas Wanninger vom WSV Viechtach.

Neben diesen drei Laufdistanzen werden zusätzlich vier Wanderstrecken mit Längen zwischen 5km und 33km angeboten.

Mozart 100

Die Ultra Trail World Tour kommt in eine der schönsten und zugleich geschichtsträchtigsten Städte Österreichs. Start und Ziel zu diesem 109 km langen Ultratrail befinden sich mitten im Zentrum der Unesco Weltkulturerbe- Stadt Salzburg. Kaum haben die Läufer die Stadtgrenze verlassen, schon geht es zu den vielleicht bekanntesten Landstrichen des Salzkammerguts. Unter anderem liegen die Glasbachklamm, der Fuschlsee oder aber auch der Wolfgangsee an der Strecke. Durch teilweise sehr kräftezerrende Uphills mit 800 HM und 1.000 HM am Stück erhält man einen Gesamtanstieg von 5.100 HM. Dieser Ultra Trail lässt die Herzen der Trailrunners höher schlagen und bietet für jeden Geschmack das richtige. Flowige Abschnitte gepaart mit schnellen Downhills, eine verdammt schöne Landschaft verbunden mit dem Flair der Alpenmetropole Salzburg – was kann man sich da noch mehr wünschen?

Diese Frage haben sich die insgesamt 1.600 Starter aus 60 Ländern ebenfalls gestellt und sind dem Ruf nach Salzburg gefolgt. Dabei muss es aber nicht immer die längste Strecke sein. Insgesamt 8 weitere Bewerbe gibt es neben der World Tour Strecke. Das wären:

  • Mozart Ultra:                          63 km / 2.000 HM
  • Mozart Marathon:                   42 km / 1.700 HM
  • Mozart Light:                          32 km / 1.140 HM
  • Mozart Half Marathon:           21,1 km / 940 HM
  • Mozart City Trail:                    9 km / 246 HM
  • Mozart 100 Staffel:                Aufgeteilt auf 4 Läufer; Teilstrecken 31, 31, 16 und 31 km
  • Mozart Ultra Staffel:               Aufgeteilt auf 4 Läufer; Teilstrecken 11, 19, 10 und 21 km
  • Mozart City Trail Team:         3 Läufer laufen diese Distanz, die Gesamtzeit wird gewertet

Für den Mozart 100 gibt es eine Zielschlusszeit von insgesamt 22 Stunden. Alle anderen Distanzen haben keinen Cut-Off.

Der Mozart 100 ist ein Qualifikationsrennen für den Western States Endurance Run.

Livigno Skymarathon

Und auch die Skyrunner World Series geht mit dem Livigno Skymarathon in die nächste Runde. Livigno ist vor allem ein sehr bekannter Wintersportort. Doch mittlerweile haben auch die Skyrunner „Klein Tibet“ für sich entdeckt und so wird dort mittlerweile zum dritten Mal in Folge eine Station der World Series ausgetragen. Die Strecke selbst ist 34 km lang und hat 2.700 HM Gesamtaufstieg. Die ersten drei flachen Kilometer können die Läufer noch ordentlich Tempo machen, ehe es von einer Ausgangslage von 1.800 m über NN auf nur 3,5 km auf eine Höhenlage von 2.700 m über NN geht. Auch der weitere Streckenverlauf an der italienisch-schweizerischen Grenze ist geprägt von kräftezerrenden Anstiegen.

Das Podium der Männer bei diesem Lauf im vergangenen Jahr war zugleich ein leicht verändertes Gesamtklassement bei der Skyrunner Worldseries Classic Wertung. Der zweitplatzierte Egli Pascal holte sich die Gesamtwertung, und der Sieger Engdahl Petter wurde gesamt Zweiter. Der Viertplatzierte Casal Mir holte sich bei der Classic Series den dritten Platz. Und auch bei den Damen lief es in etwa gleich. Die Siegerin Orgue Laura holte sich in der Endwertung den dritten Platz. Die zweite Gesamtplatzierte Lina Helander El Kott holte sich in Livigno den vierten Platz, wogegen sich die zweitplatzierte Sheila Aviles Castano sich am Ende mit dem undankbaren 4. Platz begnügen musste.

Mit dem Livigno K17 steht eine weitere Distanz im Angebot. Auf diesen 17 Kilometern wird ein Anstieg von 1.000 HM überwunden. Die ersten neun Kilometer sind identisch mit der Skyrunners- Strecke. Von nun an weicht die Strecke ab und über schöne aber dennoch anspruchsvolle Singletrails geht es von nun an immer leicht bergab in Richtung Zielbereich.

Auch die Siegprämien lassen sich bei diesem Rennen sehen. Für die ersten Plätze männlich und weiblich winken stattliche 2.000,- Euro, die 2. Plätze werden mit 1.000,- Euro prämiert und die Drittplatzierten erhalten immerhin noch 500,- Euro. Bis hin zu den 10. Platzierten gibt es Geldprämien.

Montafon Totale Trail

Ein weiteres Highlight des nächsten Wochenendes ist mit Sicherheit der Montafon Totale Trail der seiner vierten Auflage entgegen blickt. Beheimatet ist dieser Event im österreichischen Teil der Silvretta rund um den Ort Schruns. Bei drei unterschiedlich langen und auch anspruchsvollen Distanzen ist mit Sicherheit für jeden Läufer etwas dabei. Vor allem ambitionierte Starter werden sich für den Montafon Totale Ultra mit 47 Kilometern und 4.200 Höhenmetern im Anstieg entscheiden. Nach dem Start am Samstag um 07:00 Uhr geht es zum einrollen die ersten Kilometer zunächst flach aus dem Ort hinaus, ehe der erste direkte Uphill mit insgesamt 1.400 HM wartet. Nach ca. 17 km erreicht man das Roßbergjoch auf einer Höhe von 2.315 m über NN. Ab da folgt ein fünf Kilometer langer Downhill bis nach St. Gallenkirchen. Viel Zeit zum erholen bleibt allerdings nicht, denn schon wartet der nächste Uphill auf eine Höhe von 2.456 m über NN. Nach weiteren kleineren kräftezerrenden Up- und Downhills erreicht man das Zielgelände beim Bergrestaurant Valisera Hüsli.

Diesen atemberaubenden Zieleinlauf auf einer Höhe von 2.100 m bekommen auch die Läufer des Montafon Totale Trail. Gemeinsam mit den Ultra- Läufern gehen die MTT Läufer auf die Strecke und begleiten diese auch bis nach St. Gallenkirchen. Erst danach erfolgt die Trennung beider Distanzen. Die MTT Läufer müssen auf ihrer 33 km langen Strecke 3.300 Höhenmeter überwinden.

Die dritte Distanz ist ein klassischer Berglauf. Start ist dabei am Samstag um 10:00 Uhr an der Talstation der Bergbahn Valisera in St. Gallenkirchen. Anschließend geht es auf einer Länge von 10 Kilometern ganze 1.200 HM hoch zum Zielgelände beim Valisera Hüsli.

In diesem Bergrestaurant findet auch ab 16:00 Uhr die Siegerehrung statt. Wir dürfen gespannt sein, wie viele Starter es dieses Jahr zum Montafon Totale Traile kommen. Die Zahlen des vergangenen Jahres lassen sich mit 335 Startern aus 15 Nationen schon sehen.

Christian Mayer