Die längste Strecke der WM wird am dritten Tag der WM-Racedays gelaufen. Auf königlichen 86,9 km und 6.500 hm erwartet nicht nur die Athlet:innen eine unglaubliche Reise um die wunderbaren Kalkkögel, den „Dolomiten Nordtirols“.
Die Strecke
Nach gemeinsamen Massenstart in Neustift geht es taleinwärts direkt hinauf zum ersten Highlight, dem Naturschauplatz Hühnerspiel (Km 8 auf 2.181 m), das an guten Tagen bis hinauf zu den majestätischen Gletschern des Stubaitals blicken lässt. Die Athlet:innen beenden die Stubairunde mit der ersten großen Versorgung beim erneuten Durchlauf durch die Startvenue, bevor es erneut hinauf in die hochalpine Bergwelt geht, die für die nächsten 32 km durch das technisch sehr anspruchsvolle, aber gleichzeitig wunderschöne Terrain der berühmten Kalkkögel führt.
Up- und Downhill Abschnitte wechseln sich permanent ab, und die Athleten kommen mit dem Kreuzjoch (Km 27) und Hoadl (Km 44) an teilweise mit Gondel zugänglichen Zuschauerpunkten in atemberaubender Natur vorbei.
Der nächste Abschnitt mit der Kemater Alm (Km 46) und dem Salfeinssee ist nicht nur bei Innsbruckern bekannt und beliebt und sowohl landschaftlich wie auch Trail-technisch ein echtes Juwel, ehe die Strecke hinab ins Tal führt und durch die lieblichen Tiroler Dörfer Grinzens, Birgitz und Völs. Die Inntalquerung bereitet den letzten Abschnitt auf die Innsbrucker Nordkette vor.
Nach der letzten großen Versorgung Kranebitten (Km 68) muss mit dem letzten 1000 hm-Anstieg die Nordkette erklommen werden. Der Durrachsteig, sehr beliebt in der Innsbruck Trail Community, führt auf dieser Höhe anspruchsvoll durch Latschen- und Geröllfelder zur Höttinger Alm (Km 79), eher der letzte technische Abstieg angegangen und die Ziellinie in der Venue in Innsbruck erreicht werden kann.
Start TRAIL LONG Damen & Herren: 06:30 Uhr, Freizeitzentrum Neustift
Ziel: Landestheater-Vorplatz Innsbruck
- Trail 72 % ● Forst 12 % ● Asphalt 16 %
Alle Wettbewerbe mit Höhenprofil im Überblick
Die Favoritinnen
- Blandine L’Hirondel, FRA
- Sunmaya Budha, NEP
- Azara Garcia, ESP
- Manon Bohard Cailler, FRAU
- Audrey Tanguy, FRAU
- Marcela Vašínová, CZE
- Gemma Arenas Alcazar, ESP
- Rosanna Buchauer, GER
- Paulina Tracz, POL
- Johanna Antila, FIN
Blandine L’Hirondel, Ida Nilsson und Gemma Arenas Alcazar konnten sich beim Trail Long in Chiang Mai in dieser Reihenfolge eine Medaille sichern und werden auch im Stubai wieder an den Start gehen. Die deutsche Läuferin Rosanna Buchauer, die bei der WMTRC21 in Thailand den fünften Platz belegte, und Ida-Sophie Hegemann, die trotz ihres jungen Alters eine extrem starke Athletin ist, gelten als starke Konkurrentinnen. Bei den Damen haben wir ein extrem starkes, homogenes Team und sehen eine Mannschaftsmedaille als sehr wahrscheinlich.
Die Weltmeisterin über die 80 km der vergangenen WMTRC in Chiang Mai 2022 und der Trail-WM 2019 in Portugal, Blandine L’Hirondel, ist 1991 in Frankreich geboren und dort als Gynäkologin tätig. Bereits seit dem 24. Mai hält sich die sympathische Französin in Tirol auf, um sich auf Wettkampfbedingungen einzustellen. Die Streckenabschnitte zwischen Neustift im Stubai und Innsbruck ist sie bereits einige Male gelaufen. Im ITRA-Ranking führt sie 812 Punkte.
Die Favoriten
- Hannes Namberger, GER
- Thibaut Garrivier, FRA
- Andreas Reiterer, ITA
- Gian Schicktanz, SUI
- Nicolas Martin, FRA
- Benjamin Roubiol, FRA
- Jose Fernandez, ESP
- Ionel Manole, ROU
- Aritz Egea, ESP
- Peiquan You, CHN
Der Titelverteidiger Adam Petermann (USA), der beim Long Trail in Thailand den ersten Platz belegte, wird bei diesen Weltmeisterschaften nicht an den Start gehen. Dennoch ist das Starterfeld stark besetzt und verspricht ein spannendes Rennen. Zu den Favoriten zählen Nicolas Martin, der in Chiang Mai Zweiter wurde, und Andreas Reiterer, der bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr den dritten Platz belegte. Hannes Namberger gilt als einer der Hauptanwärter auf den Titel.
Hannes Namberger ist 1989 in Traunstein geboren und lebt in Ruhpolding. Er selbst sagt, dass er seinen Zielen alles unterordnet und seine Tage über Monate im Voraus durchgeplant sind, weil er jede Minute seiner Zeit perfekt ausnutzen will. Vergangenes Jahr gewann er unter anderem den Lavaredo Ultra Trail und den Ultra Trail Cape Town. Im Leben abseits der Trails ist er Bundespolizist. Im ITRA-Ranking hat er 923 Punkte.
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Statements zur Streckenänderung
Philipp Ausserhofer (ITA)
Die Alternativroute ist toll für mich. Das sind die Strecken, auf denen ich immer unterwegs bin, weil sie an meiner Haustür vorbeiführen. Ich kenne die ganze Strecke und das ist Fluch und Segen zugleich. Wenn es gut läuft, kann man alles sehr gut managen. Wenn es schlecht läuft, ist es mental extrem herausfordernd, weil man nicht weiß, was noch auf einen zukommt. Ich bin ein völliger Außenseiter, aber ich fühle mich in dieser Rolle sehr wohl. Für mich ist es immer noch unvorstellbar, dass ich vor zwei Jahren meinen ersten Ultra gelaufen bin und heute bei den Weltmeisterschaften dabei bin. Das ist ein großes Privileg.
Florian Grasel (AUT)
Ich bin die Strecke leider nur einmal gelaufen und kenne etwa 85 Prozent davon. Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, die keine Zeit zum Ausruhen lässt. Nach Kranebitten ist es vielleicht nicht ganz so schwer, weil es eher flach ist. Aber nach 70 Kilometern und 5.000 Höhenmetern tun auch diese sieben oder acht Kilometer weh. Da muss man aufpassen, dass man nicht gleich am Anfang zu erschöpft ist.
Rosanna Buchauer (GER)
Ich fühle mich gut vorbereitet für den Trail Long. Meine Beine fühlen sich gut an, ich bin körperlich fit, und bisher konnte ich auch gut schlafen. Langsam aber sicher werde ich aber nervös, nicht zuletzt, weil es eine Heim-WM ist und somit der Druck hoch ist. Ich wohne in der Nähe von Innsbruck und habe versucht, meine langen Trainingsläufe auf der offiziellen Strecke zu absolvieren. Die Strecke ist wunderschön, aber auch sehr anspruchsvoll. Besonders gut gefällt mir der Abschnitt hinauf zur Starkenberger Hütte, der schön steil ist, und der zum Hoadl.
Ida-Sophie Hegemann (GER)
Das wird eine echte Herausforderung, die Route ist sehr steil. Ich bin risikofreudiger, wenn ich die Strecke nicht in ihrer Gesamtheit kenne. Ich habe mir die Abschnitte am Start und am Ziel angeschaut, aber den Hauptteil dazwischen habe ich mir nicht so genau angeschaut. Schließlich könnte ich einen schlechten Tag haben, und genau zu wissen, was mich erwartet, würde die Sache erschweren. Natürlich kenne ich das Streckenprofil, aber in der Regel zahlt es sich für mich aus, teilweise im Dunkeln zu bleiben.