Trailrunner im Interview: Hannes Hinterseer

Hannes Hinterseer mit Hund in den Bergen © Hannes Hinterseer

In diesem Jahr hat sich ein neuer Name in vielen Ergebnislisten einiger großen Trailrennen ganz vorne eingeschlichen. Der am Schliersee wohnende Hannes Hinterseer, probiert sich seit etwa zwei Jahren als Trailrunner und kommt mittlerweile sehr gut in Fahrt. Als Deutsche Meister im Triathlon auf der Olympischen Distanz 2016, zeigt er, dass auch auf den technischen Trails mit ihm zu rechnen ist. Ich verspreche Euch, diesen sympathischen Kerl werden wir noch öfter auf dem Podium großer Läufe sehen! Die Siege beim Silvertta3000-Marathon und Schlegeis300-Skyrace sind nur der Anfang. Ich hatte das Glück mit Ihm ein Interview führen zu dürfen.

xc-run.de: Hallo Hannes, wie geht es dir nach einer langen Saison mit vielen Höhepunkten?

Sry für die späte Rückmeldung…habe gerade mit einer Entzündung nach meiner Weisheitszahnentfernung zu kämpfen…demnach wurde es etwas später.

– Vielen Dank für diese Möglichkeit.

xc-run.de: Ich durfte dich beim Silvretta3000 in Ischgl kennen lernen. Schon dort konnte ich mich von deiner Schnelligkeit am Berg und auch in den schwierigen Downhills überzeugen. Für einen gelernten Triathleten läufst du verdammt gut im technischen Gelände. Was hat dich dazu bewegt als deutscher Meister im Triathlon (Olympische Distanz 2016) auf die Trails zu wechseln?

Vielen Dank für das Kompliment. Die Triathlonzeit war ein verdammt geiler Lebensabschnitt. Auch in dieser Disziplin habe ich schon immer viele Höhenmeter in den heimischen Bergen gesammelt. Doch irgendwann war meine Motivation nur noch bei 98%, das reicht einfach nicht, um an der Spitze zu sein. Ich fand aber immer mehr Freude in den Bergen unterwegs zu sein und so entschied ich mich vor ca. 2 Jahren, mich auf die Trails zu konzentrieren. Dabei ist die Motivation und der Spaß wieder zu 100% zurückgekehrt.

xc-run.de: Gratulier noch zu deinem tollen 23. Platz beim Nations Cup in Italien. Knapp hinter Maximilian Zeus und noch vor Florian Reichert. Zwei etablierte Größen im deutschen Berglauf/Trailrunning. Wie kamst du zu der Nominierung für den deutschen DLV-Kader und wie hast du den Wettkampf erlebt?

Ich vermute, dass sich das noch durch den Sieg beim Schlegeis Skyrace und den Sieg beim Silvretta Marathon bemerkbar machte. Der Wettkampf war eine enorm tolle Erfahrung. Zum einen ist es für mich eine große Ehre für das Deutsche Team zu Starten und zum anderen eine wirklich außergewöhnliche Erfahrung am Start mit soviel Weltklasse-Athleten zu stehen. Solche Rennen bringen einen persönlich enorm weiter.

xc-run.de: Beim Nations Cup konnte Filimon Abraham im DLV-Trikot das Rennen gewinnen. Wie hast du ihn erlebt und blieb noch Zeit Eure Erfolge gebührend zu feiern?

Mit Filimon stehe ich immer noch in Kontakt. Selten einen so lieben und sympathischen Athleten kennengelernt. Coronabedingt gab es leider keine wirkliche Party um seinen Sieg zu feiern. Wir haben dafür seinen Sieg im Deutschen Team gefeiert.

xc-run.de: Du bist als Sportsoldat bei der Bundeswehr angestellt, richtig? Wie wichtig ist die Unterstützung deines Arbeitsgebers für die Ausübung deines Sports?

Ohne meinen Arbeitgeber hätte ich meine Ziele und Träume niemals verwirklichen können. Darüber bin ich sehr dankbar. Ich versuche natürlich die Bundeswehr im Gegenzug so gut wie möglich zu präsentieren.

xc-run.de: Hast du schon Pläne für die nächste Saison? Willst du weiterhin auf den Wettkämpfen bis etwa 4h unterwegs sein oder werden wir dich auch bei längeren Ultras oder Mehrtagesrennen an der Startlinie sehen?

Meine Saisonplanung findet erst noch statt. Aber die Strecken von 15 km bis hin zum Marathon bereiten mir noch die größte Freude.

xc-run.de: Vielen Dank für das Interview. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder an einer Startlinie.

Ich bedanke mich für diese tolle Gelegenheit.

Interview: Thomas Wanninger