Trailrunner im Interview: Matthias Baur

Matthias Baur ist Teil der Deutschen Nationalmannschaft 2017 © Matthias Baur

Matthias Baurs großer Durchbruch kam im Jahr 2015. Nachdem er den Wings for Life Run in München gewinnen konnte krönte er sich beim U.Trail Lamer Winkel zum 1. König vom Bayerwald. 2016 konnte er sich durch einen Sieg beim Zugspitz Supertrail für die IAU Trail WM in Italien qualifizieren. Neben Moritz auf der Heide, Janosch Kowalczyk und Johannes Klein vertritt er als Teil des Männerteams die deutschen Farben der Nationalmannschaft. Kurz vor seinem ersten Auftritt in Schwarz, Rot, Gold hat er mir noch einige Fragen beantwortet.

Interview mit Matthias Baur

Matthias, morgen geht es zur WM in Italien. Wie sind die Emotionen vor so einem Ereignis? Freust du dich?

Die Vorfreude ist natürlich enorm, es macht einen schon ganz schön stolz, wenn man sich das Nationaltrikot überstreifen darf und sein Land bei solch einer Meisterschaft vertreten darf.

Wann und wie hast du von deiner Nominierung erfahren? Kam der Anruf des Bundestrainers überraschend?

Für mich kam die Nominierung ziemlich überraschend, da ich ehrlich gesagt im Vorfeld gar nicht so viel über die WM wusste. Die Anfrage von Jens Lukas kam somit doch ziemlich überraschend Anfang Mai für mich, aber für solch ein Event wirft man dann doch gerne seine Saisonpläne ein wenig um.

Wie ist die Stimmung im Team und welche Chancen rechnet ihr euch am Samstag aus? Wer sind die Favoriten?

Die Stimmung im Team ist super! Man merkt zwar eine allgemeine Anspannung unter allen, aber das ist wohl normal vor so einem wichtigen Lauf. Im Moment sind wir gerade alle noch beim Materialcheck für morgen und so Fachsimpeln alle noch einmal über die richtige Schuhwahl und die Ernährungsstrategie für das Rennen. Bei den Chancen müssen wir realistisch bleiben! Einen Deutschen Weltmeister wird es wohl weder bei den Männern noch bei den Frauen geben, dafür sind doch einfach zu starke Gegner da. Man muss aber natürlich auch sagen in Ländern wie Frankreich oder Italien ist Trailrunning wesentlich populärer und wird dementsprechend stark gefördert, dies fehlt bei uns in Deutschland einfach noch. Zu den Favoriten gehören ganz klar das extremstarke Italienische Team, die Franzosen und natürlich die Amerikaner die auch einige extrem schnelle Leute in ihren Reihen haben.

Wie geht deine Saison anschließend weiter? Sieht man dich heuer noch bei Rennen in Deutschland?

Bereits in einer Woche stehe ich schon wieder am Fuße der Zugspitze an der Startlinie zwar leider nicht bei den Deutschen Meisterschaften, denn heuer wird es die 25km Strecke, da 80km doch ein wenig lang wären. In der darauffolgenden Woche geht es dann nach Chamonix zum Mount Blanc Marathon und dann war er es das erst einmal mit den Wettkämpfen, da dann bei mir die Prüfungsphase in der Uni ansteht.

Du hast dich im letzten Jahr beruflich verändert. Hat das Einfluss auf deinen Trainingsalltag?

Während meiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner blieb mir natürlich nur sehr wenig Zeit für das Training da der Job doch Körperlich ziemlich fordernd war. Seit ich nun aber mein Studium angefangen habe, hat sich dies wesentlich gebessert und ich habe wesentlich mehr Zeit zum Laufen.

Wie sieht dein Training in etwa aus? Hast du eine bestimmte Philosophie?

Also ich habe weder Trainingsplan noch eine bestimmte Trainingsstruktur an die ich mich halte, ich laufe wirklich größtenteils nach Lust und Laune, nach 5 Jahre auf den Trails hat man inzwischen ein gutes Gespür dafür entwickelt welche Einheiten einem persönlich am meisten bringen, bei mir sind das z.B Läufe von 30-40km im hohen Tempo (4min/km-3:45min/km).

Hast du Trainings- oder Materialtipps für unsere Leser?

Naja, ich könnte jetzt natürlich einige Produkte nenne aber ich möchte jetzt hier nicht allzu viel Werbung machen. Für mich persönlich ist das wichtigste beim Trailrunning die Schuhe (Salomon S-LAB Sense 6) und der Rucksack diese zwei Dinge müssen absolut passen.

Vielen Dank für das spontane Interview.  Hau rein am Samstag!!!