„Einmal Hölle und zurück, starre ich auf die Uhr: 1:16! Ich kann es nicht fassen – die Beine schmerzen, vom Laktat brennen sogar die Schultern, ich pumpe, wie ein Maikäfer und dennoch ist der Puls viel zu niedrig und die Zeit viel zu hoch. Vor ein paar Tagen bin ich doch noch 1:12 gerannt, dazwischen 1000er in 3:20 und dann wieder 400 in 1:12. War ich nicht erholt genug, hatte ich die falschen Schuhe an oder bin ich einfach zu alt für den Sch…? Alles egal – die BAHN ist unbarmherzig und brutal ehrlich – am Ende stehen 1:16 und ich bin einfach vier Sekunden zu langsam……“.
Die Wintersaison ist begraben – die Wettkämpfe des Sommers noch so fern. Was also tun in dieser Zwischenphase? Tempotraining! XC-RUN.DE Chefredakteur, Markus Mingo, nimmt euch mit auf eine Exkursion zum Straßenlauf.
„Any surface – any distance“
Auch als Trailrunner macht es Spaß schnell zu rennen. Das geht natürlich auch auf Trails (siehe Artikelserie W.O.W.) – vor allem im Downhill. Aber die Basis für dieses „schnelle Laufen“ legen auch Trailrunner am besten auf der Straße oder beim Bahntraining – vor allem in den Monaten Februar, März und April. Schnee, Eis, Matsch oder zu technisches Gelände machen ein strukturiertes Tempotraining um diese Jahreszeit auf Trails oftmals unmöglich, gefährlich und unkalkulierbar. Deshalb nutzen auch viele Profis die nächsten Wochen, um neue Reize zu setzen und an den „(Straßen-)Lauf-Skills“ zu feilen. Als Abschluss dieses Trainingsblocks bietet sich ein Testlauf über 5000 Meter, 10000 Meter oder die Halbmarathondistanz an. Auf diese Grundschnelligkeit kann man anschließend aufbauen und (hoffentlich) bei den ersten Trailwettkämpfen (unsere Empfehlungen) davon profitieren.
Straßenlaufschuhe im Blick
Nebenbei testen wir auch immer wieder Straßenlaufschuhe. Es handelt sich dabei bewusst um unterschiedliche Hersteller und unterschiedliche Arten von Schuhen, zu denen wir euch eine Einschätzung über das mögliche Einsatzgebiet und persönliche Eindrücke schildern:
https://xc-run.de/material/strassenlaufschuhe/
Trainingspläne von Sub60 bis Sub40
„Auf Trails mache ich dich nicht mehr schneller. Das meiste Potential hast du noch im Flachen“, so die fachmännische Einschätzung meines damaligen Trainers Andi Weishäupl vor ein paar Jahren. Die Einschätzung stimmt nach wie vor. Deshalb möchten wir euch auch seine Trainingspläne für die persönliche 10-Kilometer-Bestzeit ans Herz legen: