Berglauf

Berglauf-Weltklasse beim italienischen Klassiker Giir di Mont

Premana ist ein kleines Bergdorf, malerisch gelegen in der Lombardei. Am vergangenen Wochenende (26.–27.07.) verwandelte sich der Ort mit seinen 2.000 Einwohnern erneut in eine Hochburg für Trailrunning-Enthusiasten. Im Rahmen des WMRA-Weltcups fand am Freitag das Uphill-Rennen statt – gleichzeitig die italienischen Berglaufmeisterschaften. Am Sonntag folgte dann die Königsdisziplin: 31 km mit über 2.600 Höhenmetern. Auch die kürzere Strecke mit 18 km hat es in sich – hier warten immerhin 1.100 Höhenmeter auf die Athleten.

Kenianer dominieren beim Uphill

Regen begleitete die Läuferinnen und Läufer beim Start in Premana – doch das tat der Klasse des Rennens keinen Abbruch:
Richard Omaya Atuya (Kenia) und Scout Adkin (Schottland) stürmten zu überzeugenden Siegen.

👉 Ergebnisse Uphill-Rennen

Die Tour de France des Trailrunnings – das Classic am Sonntag

Am Sonntagmorgen zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite: Die Sonne lachte über Premana und begrüßte die internationale Spitze des Trailrunnings. Entlang der zwölf Almen und der steilen Anstiege säumten unzählige Zuschauer die Strecke – links und rechts feuerten Menschenmengen die Sportler lautstark an. Die Atmosphäre erinnerte an die Tour de France.

Bei den Herren erfüllte sich Davide Magnini mit seinem Sieg einen lang ersehnten Traum; bei den Damen triumphierte Valentine Rutto.

👉 Ergebnisse Classic-Rennen

Ein Fest des Berglaufs – ganz ohne Kommerz

Am Ende hat Premana einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, was Berg- und Trailrunning bedeuten und wie sie gelebt werden: im Zeichen von Tradition, sportlicher Leistung und Gemeinschaft – nicht von Kommerz. Ein klares Zeichen dafür sind die vergleichsweise niedrigen Startgebühren – ein deutlicher Kontrast zu vielen neueren Alpen-Events mit teils überzogenen Preisen.

Ausblick

Der WMRA-Weltcup ist bei den Highlights des Jahres angekommen. Als Nächstes macht er Station beim legendären Sierre-Zinal, dem größten Berglauf-Event der Welt. Ein Blick auf die Startliste zeigt: Hier trifft sich das beste Teilnehmerfeld der internationalen Szene. Für viele Profis ist Sierre-Zinal – neben EM oder WM – der sportliche Höhepunkt des Jahres.

Anschließend folgt das Weltcup-Finale in Ljubljana am 23. und 24.08. – mit zwei historischen Strecken: Kamnik, einst Austragungsort der WM und Gastgeber der kommenden EM, sowie das traditionsreiche Smarna Gora Race. Beide Events werden wieder zahlreiche Topathleten nach Slowenien locken.

Text: David Reichel