HuBuT Mitorganisatorin Eva Lemmler berichtet von den Höhen und Tiefen eines Veranstalters bei der Organisation und Durchführung eines Trailrunevents:
Der erste Hunsbuckeltrail ist vorüber. 9 Monate intensives planen, vorbereiten, kalkulieren, Bierverköstigungen und schlaflose Nächte sind vorüber und auf einmal war er da, der große Tag. Und er fing früh an, du lieber Himmel wenn man DAS gewusst hätte! Um 4h morgens klingelte bereits der Wecker, also raus aus den Federn und ab zur Base um für die Ultra Läufer alles fertig zu machen. Und es hat sich gelohnt! Jede Minute, jede Stunde unserer Freizeit, jedes Tränchen der Freude, der Verzweiflung und der Angespanntheit. All das war es Wert um an der Startlinie hunderte von Teilnehmern zu sehen die aus allen Ecken angereist kamen, um an der Feuertaufe unseres HuBuTs Teil zunehmen.
63k Strecke hatte die meisten Meldungen
Die größte Anzahl an Läufern meldete sich für den Ultra über 63km, klar war hier die Passage über die Hängeseilbrücke Geierlay das Highlight, was sich nur wenige entgehen lassen wollten. Trotz der Auflage nur gehend die Brücke zu passieren (in den frühen Morgenstunden kann es schon mal rutschig auf den Holzplanken werden und die Schwingungen die entstehen könnten, wenn mehrere Läufer über diese Brücke laufen ist auch nicht zu verachten) haben viele Teilnehmer dieses Erlebnis mit uns geteilt. Egal ob Euphorie im Zielbereich, gedrehte Videos oder Bilder, die Teilnehmer haben es sich nicht nehmen lassen um während des Wettkampfes, denn das war es nun mal, stehen zu bleiben und Eindrücke mit dem Handy zu sammeln und diese dann auf diversen Social Media Kanälen mit uns zu teilen.
Es war eine gelungene Premiere, die dort aus dem Boden gestampft wurde. Aus einer Idee wuchs ein stetiges und handfestes Konzept was immer mehr Formen annahm. Dank unseres Grafikers Michael Kasper war auch schnell das passende Logo gefunden. Und das war so passend, dass ein Läufer im Ziel zu uns sagte „Ich habe heute Morgen den HuBuT in Echt im Wald gesehen. Irre!“.
Anfängliches Bangen um Teilnehmer
Das dieses Even sich so entwickeln würde, damit hatte keiner von uns so richtig gerechnet. Tatsächlich haben wir unsere anfängliche Teilnehmerprognose im Frühjahr nach unten korrigiert, da die Anmeldezahlen nicht so gesprudelt sind, wie wir das vielleicht gerne gehabt hätten. Wir hofften auf eine schöne Anzahl von 300 Teilnehmern, die sollten es doch schon sein damit die Veranstaltung sich rentiert. Und dann kam der Sommer. Und mit ihm die stetig steigende Anzahl an Meldungen. Chef Organisator Torsten Franz machte Werbung wo es nur ging. Bei jedem Laufevent nahm er den HuBuT mit und stellte unser Konzept anderen Läufern vor. Mit Erfolg! Immer mehr Läufer wurden auf uns aufmerksam und meldeten sich an, es wurden sogar so viele, dass die online Anmeldung bei der 450. Anmeldung schließen musste. Damit hatten wir dann doch nicht mehr gerechnet, aber um den Teilnehmern noch ein sauberes, strukturiertes und unvergessliches Event zu bescheren, konnten wir die Anzahl an Teilnehmern in diesem Jahr nicht weiter steigen lassen. Und das hat sich ausgezahlt. Die Rückmeldungen der Läufer bestätigen uns in unserem Handeln die Teilnehmerzahl gering zu halten. Für jeden Teilnehmer gab es genügend Starterbeutel, Schiefermedaillen und ausreichend Verpflegung und Getränke an den Verpflegungspunkten. Dies konnte nur so gewährleistet werden und nicht nur einmal hörten wir, wie familiär doch dieses Event gewesen sei.
Matthias Krah der erste Sieger des HuBuT
Als die Anmeldezahlen schon hoch in den Hunderten waren, wurden drei der bekanntesten Trailläufer auf den HuBuT aufmerksam: Martin Schedler, Max Kirschbaum und Marcel Höche. Martin Schedler der für Salomon bei einigen der bekanntesten Trailevents startet, war nach seinem Zieleinlauf von der Strecke über 63km hellauf begeistert. Nach seiner Borelliose Erkrankung legte er mit einer Zeit von 5h 12min eine beachtliche Zeit hin und konnte nur von Matthias Krah mit 5h 10min geschlagen werden. Aber das war weiter nicht schlimm, die beiden hatten während des Laufens einen solchen Spaß zusammen, dass der zweite Platz für Martin fast schon nebensächlich wurde. Max Kirschbaum musste krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen.
Dafür machte einer der Youngstars von sich reden. Marcel Höche arbeitet bei Adidas und kommt so ziemlich viel in der Welt herum. Das Wochenende vor unserem HuBuT verbrachte er in Russland beim Adidas Elbrus Race um dann kurze Zeit später beim HuBuT im Hunsrück auf die 37km an den Start zu gehen, und dieses Rennen nach 2h 46min für sich zu entscheiden. Auch Marcel war die Begeisterung anzusehen und er freut sich schon auf den nächsten HuBuT um dann vielleicht über die lange Distanz an den Start zu gehen.
Natur erleben und genießen als Prämisse des HuBuT
Unser HuBuT sollte besonders sein, sollte anders sein als die anderen Events in den Alpen, den Vogesen oder auf la Palma. Die Natur erleben und genießen, und das sollte der Teilnehmer nicht nur während des Laufens spüren, sondern bereits mit der Abholung seiner Startunterlagen, die in einem Jutebeutel verpackt waren, und mit dem Erlaufen der Schiefermedaille im Ziel. Ja, unsere Medaillen sind nicht aus einem Edelmetall, auch nicht aus Stein, sondern ganz regional typisch aus Schiefer! Ein echtes Unikat, welches von den Läufern mehr als einmal gefeiert wurde.
Doch nicht nur die 63km Strecke sorgte für Euphorie und einem enormen Ausschuss an Endorphinen. Auch die „kleinen“ Strecken über 37km und 13km hatten einiges zu bieten. Zwar ging es bei diesen beiden Strecken nicht über die Hängeseilbrücke Geierlay, dafür aber durch verwunschene Täler und tiefe Schluchten auf den Hunsrück Höhen. Und wer glaubt, dass könne gar nicht sein, der kann sich ja gerne 2018 eines Besseren belehren lassen.
Die vielen positiven Rückmeldung machen richtig Laune auch im nächsten Jahr wieder einen HuBuT ins Leben zu rufen, denn um dieses Event nur ein einziges Mal zu veranstalten, dafür hat sich das Orga Team mit zu viel Herzblut in die Sache rein gekniet. So sieht es auch die Vorsitzende des Sportvereines, und Torsten Franz erst recht.