Was als Herbsthighlight für viele deutschsprachige Trailrunnerinnen und Trailrunner geplant war, verbunden mit einem Kurzurlaub auf der Lieblingsinsel der Deutschen, Mallorca, endete für viele Sportlerinnen und Sportler mit Frust und Enttäuschung.
Das mit großer Spannung erwartete Trailrunning-Event Mallorca by UTMB, das vom 1. bis 3. November 2024 stattfinden sollte, hat sich zu einem Paradebeispiel für mangelhafte Organisation und Kommunikation entwickelt. Was als Highlight im Trailrunning-Kalender angekündigt war, endete in einer Kaskade von Absagen und Enttäuschungen für die Teilnehmer.
Wetterbedingte Absagen und Streckenänderungen
Die Probleme begannen mit der Absage des M5000-Rennens aufgrund von Unwetterwarnungen. Während Sicherheit zweifellos oberste Priorität haben muss, wirft die kurzfristige Natur dieser Entscheidung Fragen zur Vorbereitung und Risikoeinschätzung der Veranstalter auf.Noch gravierender war der Umgang mit der Königsdistanz über 140 Kilometer. In einem chaotischen Prozess wurde die Strecke zunächst auf 90 Kilometer verkürzt, dann ein Verbot von Stöcken ausgesprochen, bevor das Rennen schließlich komplett abgesagt wurde.
„Due to the torrential rains that fell during the event, the organizers were forced to cancel the SDT (100M) and the M5000 (100K), with runner safety as the top priority.“
Trotz der Absage des Hauptevents wurde keine Rückerstattung der beträchtlichen Startgebühren von etwa 240 Euro für die lange Distanz oder eine Ummeldung auf eine alternative Strecke angeboten. Die Weigerung, eine Ummeldung auf andere Distanzen zu ermöglichen – mit Ausnahme einiger ausgewählter Eliteläufer – verstärkt den Eindruck einer unfairen Behandlung der Breitensportler und sorgte für Wut und Frustration auf der Insel. Diese Entscheidung widerspricht dem inklusiven Geist des Trailrunnings und bevorzugt eine kleine Elite auf Kosten der breiten Läuferbasis.
Durchweg mangelhaft war die Kommunikation seitens der Veranstalter. Teilnehmer berichteten von unzureichenden und verspäteten Informationen zu den Änderungen und Absagen. Diese Intransparenz verstärkte die Frustration und das Gefühl der Machtlosigkeit unter den Läufern.
50k und 20k Rennen fanden statt
Ausgetragen wurden die beiden Rennen über 50k und 20k. Über 50 Kilometer setzte sich der Spanier Yoel De Paz Baeza im Ziel gegen die Rumänen Bogdan Damian und Leonard Mitrica durch. Die drei standen mit 4:18, 4:23 und 4:26 auf dem Podium. Auch bei den Damen über 50 km gab es ein schnelles Spitzentrio und mehrere weitere starke Läuferinnen unter den ersten Zehn: Rosa Lara Feliu sicherte dem Gastgeberland in 5:10 einen weiteren Sieg, Bailey Kowalczyk (USA) und Martina Valmassoi (Italien) wurden in 5:15 und 5:23 Zweite und Dritte. Beste Deutsche Athletin war Dioni Gorla auf Rang 13.
Eduard Hernandez (Spanien) und Judith Wyder (Schweiz) gewannen das 16-Meilen-Rennen in 2:01 und 2:13.
Judith Wyder (SUI – 20K – erster Platz weiblich):
„Ich bin begeistert, hier zu sein. Ich hatte eine tolle Zeit. Gestern konnte ich auf einem Teil der ETM-Strecke trainieren, und es hat mir sehr gut gefallen. Ich ermutige alle, im nächsten Jahr an dieser Veranstaltung teilzunehmen und diese schöne Insel zu genießen.“
Fazit
Das Mallorca by UTMB 2024 wird leider nicht als sportliches Highlight, sondern als organisatorisches Desaster in Erinnerung bleiben. Die Kombination aus wetterbedingten Absagen, finanziellen Härten für die Teilnehmer und mangelhafter Kommunikation hat das Vertrauen in die Veranstaltung nachhaltig erschüttert. Für zukünftige Ausgaben müssen die Organisatoren dringend ihre Planungs- und Kommunikationsstrategien überdenken. Transparenz, Flexibilität und ein fairer Umgang mit allen Teilnehmern – nicht nur mit der Elite – sollten dabei im Vordergrund stehen. Nur so kann das Mallorca by UTMB das Vertrauen der Trailrunning-Gemeinschaft zurückgewinnen und seinem Anspruch als hochkarätiges Event der UTMB World Series gerecht werden.
Kullamannen by UTMB
Der Kullamannen by UTMB ist ein Ultratrail-Lauf in Südschweden, der durch die wilde und schöne Landschaft der Halbinseln Bjäre und Kullaberg führt. Mit Distanzen von 20 km bis 160 km und bis zu 4.300 Höhenmetern stellt er eine extreme Herausforderung für Läufer dar und ist bekannt für seine rauen Bedingungen und die einzigartige Atmosphäre, die von lokalen Legenden inspiriert ist.
Juuso Simpanen (Finnland) und Emma Stuart (Irland) gewannen den 100-Meilen-Lauf in 14:28 und 16:28. Bei den 50 Kilometern war Kristian Jones (Großbritannien) mit 3:43 und 3:44 knapp über eine Minute schneller als Noah Brautigam (USA. Petter Engdahl (Schweden) wurde mit 4:00 Minuten Fünfter. Bei den Frauen siegte Ida Amelie Robsahm (Norwegen) in 4:04, Claire Devoe (USA) wurde in 4:21 Zweite.
Juuso Simpanen (FIN – 100M – erster Platz männlich):
„Ich bin sehr müde, aber glücklich. Das war mein erster Sieg bei einem Rennen der UTMB World Series. Auf den ersten 20 Kilometern bin ich ein lockeres Tempo gelaufen und habe einfach versucht, es beizubehalten. Ich denke, das ist mir sehr gut gelungen.“