Trailrunning

Deutsche Frauen dominieren beim Eiger Ultra Trail 2025

Der Eiger Ultra Trail 2025 wurde zu einer echten Bewährungsprobe – nicht nur für die Läufer, sondern auch für das Organisationsteam. Wegen starker Gewitterwarnungen und gefährlicher Windverhältnisse mussten die Hauptdistanzen E101, E51 und E35 kurzfristig auf wetterfeste Alternativrouten umgelegt werden. Doch selbst diese erschwerten Rahmenbedingungen konnten der Atmosphäre in Grindelwald nichts anhaben. Im Gegenteil: Die Rennen entwickelten sich zu einem hochklassigen und emotionalen Trailrunning-Fest – mit einer herausragenden Bilanz für das deutsche Team.

Wetterlage zwingt zur Umplanung – Laufspaß und Leistung bleiben ungebrochen

Aus Sicherheitsgründen wurden alle Hauptdistanzen angepasst:

  • Die ursprünglich 101 km lange Königsdistanz wurde auf 68,6 km mit 4414 Höhenmetern verkürzt.

  • Die E51 führte nicht wie gewohnt über das Panorama des Faulhorns, sondern auf 41 km mit 2409 Höhenmetern über eine technisch fordernde Alternativroute.

Trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen wurde den Zuschauer:innen entlang der Strecke Trailrunning auf höchstem Niveau geboten.

Tomáš Fárník gewinnt E101 – internationales Podium bei den Männern

Auf der verkürzten E101-Distanz setzte sich der Tscheche Tomáš Fárník (Salomon Team) mit einer Zeit von 07:13:12 Stunden gegen ein stark besetztes Feld durch. In einem kontrollierten Rennen verteidigte er früh seine Führung und ließ sich auch auf den letzten anspruchsvollen Kilometern nicht mehr einholen.

Tracen Knopp (USA, The North Face) wurde in 07:21:46 Stunden Zweiter, dicht gefolgt von Bernhard Mackner (AUT), der das Podium in 07:26:25 komplettierte.

Männer Top 5 – E101

Platz Name Nation Zeit
1 Tomáš Fárník CZE 07:13:12
2 Tracen Knopp USA 07:21:46
3 Bernhard Mackner AUT 07:26:25
4 Tommy Sullivan USA 07:36:09
5 Vincent Chessex SUI 07:38:13

Oemus und Sperger dominieren verkürzte Königsdisziplin

Die prestigeträchtige Langdistanz (68,6 km / 4414 Hm, statt 101 km) wurde zur Bühne für einen deutschen Doppelsieg: Daniela Oemus vom Nike Trail Team gewann das Rennen in 8:11:21 Stunden. Nur rund zehn Minuten später folgte ihre Nationalmannschaftskollegin Eva Maria Sperger (Salomon Running Team) auf Platz zwei (08:21:08).

Beide zeigten taktische Cleverness, mentale Stärke und enorme physische Ausdauer – ein Paradebeispiel für modernes, intelligentes Trailrunning auf Topniveau.

Frauen Top 5 – E101

Platz Name Nation Zeit
1 Daniela Oemus GER 08:11:21
2 Eva Maria Sperger GER 08:21:08
3 Oana Mihalcea ROU 08:47:15
4 Daniela Mackner SUI 08:52:19
5 Alena Pabortsava AIN 09:05:22

De Lorenzi siegt auf der E51 – Laura Hottenrott setzt deutsches Ausrufezeichen

Auch auf der verkürzten 50K-Distanz, die auf 41 km / 2409 Hm angepasst wurde, gab es hochklassige Leistungen. Bei den Männern lief der Schweizer Roberto De Lorenzi (Brooks Trail Runners) in 03:36:36 Stunden zum souveränen Sieg, gefolgt von Stephan Wenk (SUI) und Luke Grenfell-Shaw (GBR).

Bei den Frauen ging der Sieg erneut nach Deutschland: Laura Hottenrott (ASICS) gewann das Rennen mit einer starken Zeit von 04:13:38 Stunden. Damit holte sie den dritten deutschen Podestplatz bei einem Hauptrennen des Eiger Ultra Trail 2025. Auch Hannah Kilgenstein, die in 04:56:03 auf Rang 6 lief, überzeugte mit einer soliden Leistung.

Frauen Top 6 – E51

Platz Name Nation Zeit
1 Laura Hottenrott GER 04:13:38
2 Theres Leboeuf SUI 04:15:28
3 Estel Roig Fortin ESP 04:18:44
4 Klaire Rhodes USA 04:24:00
5 Marije Geurtsen NED 04:49:58
6 Hannah Kilgenstein GER 04:56:03

Männer Top 5 – E51

Platz Name Nation Zeit
1 Roberto De Lorenzi SUI 03:36:36
2 Stephan Wenk SUI 03:41:47
3 Luke Grenfell-Shaw GBR 03:48:48
4 Rod Farvard USA 03:53:03
5 Andres Garcia Blanco ESP 04:11:41

E31: Stian Dahl Sommerseth gewinnt bei den Männern, Julia Peter bei den Frauen

Die 32,7 Kilometer lange Kurzdistanz bot Tempotrail vom Feinsten. Der Norweger Stian Dahl Sommerseth (SATISFY) setzte sich in einem packenden Rennen in 2:57:57 Stunden gegen den US-Amerikaner Daniel Curts (Brooks) durch. Bei den Frauen war Julia Peter (SUI) in 3:58:49 nicht zu schlagen. Beste Deutsche: Carina Nigg auf Platz 4 und Cathy Cichy als Altersklassen-Siegerin W50.

Frauen Top 6 – E31

Platz Name Nation Zeit
1 Julia Peter SUI 03:58:49
2 Karin Tüscher SUI 04:02:43
3 Jenna Aittolahti FIN 04:05:15
4 Carina Nigg GER 04:16:02
5 Hannah Norman GBR 04:29:05
6 Cathy Cichy GER 04:31:51

Männer Top 7 – E31

Platz Name Nation Zeit
1 Stian Dahl Sommerseth NOR 02:57:57
2 Daniel Curts USA 02:59:57
3 Jonas Hesthaug NOR 03:04:05
4 Manuel Hartweg GER 03:11:31
5 Gerhard Schneider SUI 03:27:15
6 Jonas Kaufmann GER 03:30:38
7 Jan-Philip Dieckmann GER 03:37:47

Fazit: Trailrunning in Hochform – und ein starkes deutsches Team

Der Eiger Ultra Trail 2025 hat trotz – oder gerade wegen – der außergewöhnlichen Bedingungen gezeigt, was diesen Sport ausmacht: Flexibilität, Resilienz, Teamgeist und Leidenschaft für die Berge. Das deutsche Team – insbesondere die Frauen – setzte mit drei Siegen auf den Hauptstrecken und mehreren Top-Platzierungen ein deutliches Ausrufezeichen.