Kilian Jornet – States of Elevation: Ein Ausdauerprojekt jenseits aller Kategorien
Wenn es im Ausdauersport um das Verschieben des Vorstellbaren geht, fällt ein Name immer wieder: Kilian Jornet. Mit States of Elevation hat der Katalane 2025 kein Rennen gewonnen und keinen offiziellen Rekord gejagt – und dennoch eines der krassesten Projekte des Jahres umgesetzt.
Seine Mission: die höchsten Gipfel der drei einzigen US-Bundesstaaten mit 14.000-Fuß-Bergen miteinander zu verbinden – Colorado, Kalifornien und Washington. Ausschließlich aus eigener Kraft. Laufend, kletternd, auf Skiern, auf dem Rad. Ein Kontinentalabenteuer.
Drei Staaten, 72 Gipfel, über 5.000 Kilometer
Die sogenannten „14ers“ gelten in den USA als Mythos: Gipfel über 4.300 Meter, oft technisch anspruchsvoll, abgelegen und wetterexponiert. Kilian verband sie zu einer durchgehenden Route – von den Rocky Mountains über die Sierra Nevada bis zu den vergletscherten Vulkanen der Cascade Range.
Die nackten Zahlen lesen sich wie aus einer anderen Welt:
-
Gesamtdistanz: 5.145 km
-
Höhenmeter: 123.045 m
-
Bestiegene 14er: 72
-
Gesamtzeit: 488:52:07 Stunden
-
Ø Schlaf: 6:10 h (5 Nächte ohne Schlaf)
Ein logistischer, körperlicher und mentaler Kraftakt über 31 Tage.
Colorado: Die Feuertaufe
Der Auftakt in Colorado verlangte Kilian alles ab: 56 Gipfel, extreme Tagesbelastungen und ein Trainingsstress, der mehr als dreimal so hoch lag wie sein Jahresdurchschnitt.
„Es war hart, aber ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören – trinken, essen, ruhen.“
Fast 2.000 Kilometer später hatte er nicht nur die erste Etappe geschafft, sondern auch seinen Rhythmus gefunden – zwischen Erschöpfung und Euphorie.
Kalifornien: Tempo in extremer Höhe
In der Sierra Nevada stellte sich Kilian dem legendären Norman’s 13-Projekt – 14 Gipfel über 14.000 Fuß, darunter der Mount Whitney, der höchste Punkt der kontinentalen USA. Dabei erzielte er eine neue Bestzeit (noch in offizieller Prüfung):
-
163,7 km | 11.708 Hm | 56:11 h
Am Ende standen 71 Gipfel in Kalifornien – ein Beweis, dass Effizienz und Abenteuer keine Gegensätze sein müssen.
Washington: Der vergletscherte Schlussakt
Der finale Aufstieg auf den Mount Rainier bildete den emotionalen Abschluss. Unberechenbares Wetter, Gletscherpassagen, objektive Gefahren – nach über 3.700 Kilometern und Wochen der Belastung verlangte dieser letzte Gipfel höchste Konzentration.
Im ersten Licht des Tages erreichte Kilian sein Ziel – und fand genau das, was seine Projekte ausmacht: Erkenntnis statt Rekord.
„Jenseits der Zahlen war es ein echtes Abenteuer.“
Mehr als Sport
States of Elevation ist kein Wettkampf. Es ist ein Statement. Über Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Selbstverantwortung – und darüber, was Ausdauer wirklich bedeutet, wenn es kein Zielband gibt.
➡️ Fazit: 5.000 Kilometer, 72 Hochgebirgsgipfel, drei Staaten – Kilian Jornets States of Elevation ist eines der monumentalsten Ausdauerprojekte der letzten Jahre und gehört zweifellos zu den krassesten sportlichen Leistungen 2025.

