So nah liegen Freud und Leid beim Trailrunning zusammen: Während sich Thomas Wanninger beim Kaitersbertrail noch als strahlender Sieger feiern lassen durfte erlebt er beim Ebbser Koasamarsch das erste DNF seiner Karriere. Hier sein Rennbericht:
Rennbericht Thomas Wanninger
Der WSV Ebbs feiert dieses Jahr das Jubiläum des 50. Koasa-Marsch, deshalb wurde einmalig die Marathondistanz auf einen Ultratrail mit 53 km und 3450 hm verlängert.
Diese Chance wollte ich natürlich nutzen hier dabei zu sein. Am Freitag reiste ich zusammen mit meiner Freundin und Supporter Karina in das Dorf Ebbs an. Und so konnte es am nächsten Tag in aller früh schon losgehen. Es war mir eine Ehre, mit so vielen Top-Läufern, wie Moritz auf der Heide, Benni Bublak, Marcus Burger und Robert Gruber, an der Startlinie zu stehen. Wir starteten pünktlich um 7 Uhr vom Schulzentrum in Ebbs.
Die ersten Kilometer der Strecke gingen noch über sanfte Hügel mit grasenden Kühen. Ab der Ebbser Jagdhütte, wo die Strecke in den Musikantensteig mündete, zog sich das Feld deutlich auseinander. Immer wieder trafen wir auf den schmalen Pfaden auf Wanderer, die uns Läufern freigiebig Platz machten und immer wieder lautstark anfeuerten. Die Strecke wurde hier deutlich steiler und sehr trailig. Der Spaß konnte beginnen …dachte ich.
Vom Start weg machten auf der Heide und Gruber das Tempo. Ich konnte mich im Verfolgerfeld mit Bublak und Burger bis zur Hochalm erst einmal gut behaupten. Langsam musste ich aber leider erkennen, dass es ich diesem Tag nicht meine optimale Leistung zeigen kann. Kurz nach der Verpflegungsstation traf ich auf meinen 2. Supporter Tobi, der mich nochmals motivierte, da ich bis dahin nur 2 Minuten hinter dem 3. Podestplatz lag.
Beim Aufstieg auf das Stripsenjoch und dem darauffolgenden Downhill verließen mich meine Kräfte. Ich rang mit mir, ob ich wirklich abbrechen sollte, um bei diesem tollen Lauf meinen ersten DNF stehen zu haben. Bergab taumelte ich nur noch vor mich hin und konnte kaum noch laufen. So machte ein weiterlaufen keinen Sinn und ich war bei Kilometer 27 raus. Bei der Verpflegungsstelle Hinterbärenbad meldete ich mich schweren Herzens ab, verließ die Wettkampfstrecke und lief ins Tal, wo mich Karina aufsammelte.
Gespannt warteten wir im Zielbereich mit vielen anderen Zuschauern auf die ersten Ultra-Finisher. Die erwartete Siegerzeit konnte wegen der hohen Temperaturen und schwülen Luft nicht ganz erreicht werden. Moritz auf der Heide lief nach 6h 15min knapp vor Beni Bublak ins Ziel. Eine Wahnsinnszeit, wenn man bedenkt, welch anspruchsvolle Up- und Downhills auf dieser Strecke gerockt werden mussten.
Der Koasa-Marsch ist wirklich eine Empfehlung für alle Läufer, die anspruchsvolle Trails lieben und den Charme eines familiären Events nicht missen wollen. Der gemeinsame Weg mit Läufern und Wanderern macht es zu einem einzigartigen Erlebnis im wunderschönen Kaisergebirge. Ein sehr großes Lob geht an den Wintersportverein Ebbs, zu dieser Top Organisation mit vielen Freiwilligen. Ebbs mach weiter so – wir sehen uns!