Am Donnerstag, dem 9. Oktober, um 14:19:01 Uhr Ortszeit, überquerte der chinesische Läufer Wang Shouhui die Ziellinie und beendete damit den diesjährigen UltraGobi400. Sein Rennen hatte sechs Tage zuvor begonnen – 136 Stunden, 46 Minuten und 31 Sekunden später fand seine außergewöhnliche Anstrengung ihr Ende.
Ein Zieleinlauf voller Emotionen
Wang sagte danach:
„Diese Strecke war wirklich eine Herausforderung. Obwohl ich alles gegeben habe, habe ich das Gefühl, dass ich mich noch mehr hätte anstrengen müssen. In meinem Herzen verspüre ich eine leise Traurigkeit – nicht wegen der Platzierung, sondern weil ich diesen wunderschönen Ort bald verlassen werde. Es fällt mir schwer, Abschied zu nehmen. Ich bin noch nicht bereit, in die Stadt zurückzukehren. Ich weiß, dass ich alles an diesem Ort sehr vermissen werde.“
400 Kilometer durch die Wüste
Insgesamt machten sich 55 Langstreckenläufer auf den Weg, 400 Kilometer mit rund 3.000 Höhenmetern entlang der alten Seidenstraße in der Wüste Gobi zu bewältigen.
50 Athleten erreichten das Ziel und schafften es in die Rangliste. Den Sieg holten sich Cody Poskin (USA) und Zheng Junyue (China).
Mit jeweils einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille war die USA die erfolgreichste Nation, gefolgt von China (eine Gold- und eine Silbermedaille) und Serbien (eine Silbermedaille).
Stimmen der Sieger
Zheng Junyue reflektierte nach seinem Triumph:
„Letztes Jahr, als ich ebenfalls gewann, war ich völlig auf den Erfolg fokussiert und hatte nur Augen und Gedanken für eines: so schnell wie möglich zu sein. Dieses Jahr habe ich das Rennen viel mehr genossen. Ich habe mir Zeit genommen, mich mit anderen Läufern zu unterhalten, die Landschaft zu bewundern und zu erkennen, wie Mensch und Natur in der Wüste Gobi eins werden.“
Auch Cody Poskin zeigte sich bewegt:
„Es war ein unglaubliches Rennen von Anfang bis Ende. Ich mag es, vorne zu laufen, aber gegen Ende wurde es wirklich schwierig für mich. Es ist schwer zu sagen, warum ich gewonnen habe – vielleicht, weil ich es mehr wollte als die anderen? Auf jeden Fall waren Organisation, Landschaft und die Arbeit der Freiwilligen ein Traum. Alles war wunderschön und perfekt!“
Organisation und Gemeinschaft
Alle Teilnehmer hoben die außergewöhnliche Leistung der Mitarbeiter und Freiwilligen hervor.
Die Bedürfnisse der Athleten wurden umfassend berücksichtigt: Schlafplätze, Verpflegung und Massagen waren perfekt organisiert.
Qu Xiangdong, CEO des Organisationskomitees, sagte:
„Wir freuen uns sehr, dass der UltraGobi400 auch in diesem Jahr wieder so gut angekommen ist. Ich möchte besonders betonen, dass der 400-km-Lauf nur die Spitze des Eisbergs aller von uns organisierten Veranstaltungen ist.“
20 Jahre Ultra Gobi – eine Erfolgsgeschichte
Zum 20-jährigen Jubiläum feierte das Event zahlreiche Highlights:
Neben dem UltraGobi400 fanden auch internationale Teamwettbewerbe über 121 km, sowie Einzelrennen über 121, 29 und 17 Kilometer statt.
Das ganze Jahr über organisiert Ultra Gobi zudem fünf weitere Veranstaltungen, darunter Wandererlebnisse durch die Wüste für alle Altersgruppen – von Kindern bis zu Senioren.
Qu Xiangdong betonte:
„Obwohl der UltraGobi400 eine Sportveranstaltung auf höchstem Niveau ist, sehen wir es auch als unsere Pflicht an, die Schönheit der Natur zu zeigen und das kulturelle Erbe dieser Region zu schützen. Ultra Gobi ist ein Botschafter für die Wüste und eine treibende Kraft für den nationalen und internationalen Tourismus.“
Ausblick auf 2026
Bei der Abschlusszeremonie wurden Preise verliehen und Glückwunschreden gehalten. Der Termin für den UltraGobi 2026 wird bald bekannt gegeben – die Anmeldung öffnet voraussichtlich im Februar 2026.