Grossglockner: Ultratrail der Rekorde - xc-run.de Trailrunning

Grossglockner: Ultratrail der Rekorde

Ex aequo durchs Ziel: Gerald Fister (l.) und Klaus Gösweiner nach 110 km und 6.500 HM © GGUT

Zell am See-Kaprun, Kals am Großglockner, Uttendorf-Weißsee, 23. Juli 2017 – 110 km und 6.500 HM rund um den höchsten Berg Österreichs: 332 Athleten nahmen die Herausforderung Großglockner ULTRA-TRAIL 2017 an, 811 weitere Läuferinnen und Läufer starteten in den Bewerben Großglockner Trail (50 km) und Weissee Gletscherwelt Trail (30 km). „Insgesamt 1.143 Starter aus 36 Nationen – das hat alle Erwartungen übertroffen“, freut sich Veranstalter Hubert Resch über den neuen Teilnehmerrekord beim anspruchvollsten Trail-Running-Event Österreichs. Rekorde gab es zudem in allen Wertungen – macht insgesamt sieben neue Streckenrekorde!

Gösweiner und Fister mit Rekordzeit gemeinsam ins Ziel

Über die 110 km teilten sich Klaus Gösweiner (AUT) und Gerald Fister (AUT) mit einer Zeit von 15:03.45,8 (2016: 15:13.36,5) den Großglockner ULTRA-TRAIL Titel 2017 unter alles andere als einfachen Bedingungen: Nach dem Start am Freitag um 23 Uhr und einer teils sternenklaren Nacht setzte im Morgengrauen Regen ein. An der Lucknerhütte blitzte und donnerte es wenig später. Die Strecke war zum Teil rutschig, gatschig. Dann kam die Sonne heraus, es wurde heiß. Gösweiner, der nach seinem Sieg 2015 (ex aequo mit Markus Amon) unbedingt heuer wieder gewinnen wollte, ging es taktisch an, hielt sich zunächst in Lauerposition. Fister führte das Feld von Anfang an an. „Ab der Pfandlscharte ging’s dann für mich los“, so Gösweiner, dem besonders das technisch schwierige, alpine Gelände lag. Bei der Salmhütte war er dann auf Tuchfühlung mit Fister. „Wir haben uns einige Zeit lang gechallenged; geschaut, wie gut der andere drauf ist“, erklärte Titelverteidiger Fister (2016 ex aequo mit Flo Grasel). „60 km vor Schluss war uns beiden klar, dass der jeweils andere heute nicht zu schlagen war.“ Von da an sind die beiden Top-Athleten gemeinsam gelaufen. Bergab meistens Gösweiner voraus, bergauf Fister. „Wir haben uns super ergänzt“, anerkannte Gösweiner. „Es stand schnell außer Frage, dass wir das Rennen gemeinsam beenden würden“, ergänzte Fister. Und so kam es dann auch. Damit gibt es beim 3. Großglockner ULTRA-TRAIL zum dritten Mal zwei gemeinsame Sieger, wobei heuer jeweils ein Sieger von 2015 und 2016 ex aequo das Ziel erreichten. Dritter wurde Matthias Dippacher (GER). Gösweiner, der andeutete, dass der GGUT 2017 womöglich sein letzter Ultra Trail gewesen sein soll, widmete den Sieg seiner Frau und einem Freund, der letztes Jahr am Wiesbachhorn verunglückt ist. Bei den Damen siegte die internationale Spitzen-Läuferin Juliette Blanchet mit 17:27.49,5. Damit war die Französin, die zum ersten Mal in Österreich am Start war, weit über eine Stunde schneller als die Siegerzeit von 2016 (18:43.07,1) und über eineinhalb Stunden schneller als die Zweitplatzierte, Lada Stazerova aus Tschechien (19:14.57,9). Dritte wurde die Österreicherin Daniela Karigl (20:15.56,2).

Großglockner ULTRA TRAIL GGUT 110

1. Gerald Fister & Klaus Gösweiner (15:03.06,3)

3. Matthias Dippacher (15:31.06,0)

1. Juliette Blanchet (17:27.49,5)

2. Lada Stalzerova (19:14.57,9)

3. Daniela Karigl (20:15.56,2)

Mega-Streckenrekord der Top-Stars Capell und Grinius in der Staffel

Eine absolute Sensationszeit legten, wie erwartet, die beiden Weltklasse-Läufer Pau Capell (ESP) und Gediminas Grinius (LIT) hin, die mit 12:33.14,7 (2016: 14:03.23,1) die Staffel überlegen für sich entschieden. Der aktuell Führende der Ultra Trail World Tour aus Spanien war durch die Nacht gelaufen und hatte im Morgengrauen an Grinius übergeben. Der Sieger der World Tour 2016 aus Litauen ging in Kals bei Regen ins Rennen und erreichte das Ziel in Kaprun schließlich bei Sonnenschein. „Ich habe die Strecke wirklich genießen können“, sagte ein nach 50 km sehr frischer Grinius – „es waren ja auch nur 50 km.“ Die beiden Top-Stars nutzten die Staffel als Vorbereitung auf den UTMB Ende August in Chamonix. „Und ich komme einfach gerne zum Laufen nach Österreich“, so Grinius. „Ich liebe die Berge hier.“ Pau, zum ersten Mal beim GGUT pflichtete ihm bei: „Ja es ist traumhaft. Ich freue mich sehr, hier zu sein.“

GGUT 110/2

1. North Face – Vibram Team: Pau Capell & Gediminas Grinius (12:33.14,7)

2. Glockner Team: Paul Hasenauer & Englbert Rogl (16:22.27,7)

3. AquaReh LukaszTrasc: Lukasz Tracz & Wywloka (16:36.25,6)

Markus Stock und Sandra Koblmüller verteidigen Großglockner Trail Titel

Seine Vorjahreszeit knapp unterbieten (und damit ebenfalls einen neuen Streckenrekord aufstellen) konnte Markus Stock. Mit 4:47.49,3 (2016: 4:48.21,5) gewann der Österreicher vor seinem Landsmann Michael Kabichler (4:50.06,2) und Hannes Namberger (4:52.24,3). Stock hatte mit den Kräften perfekt gehaushaltet: Die ersten 15 km ging er verhältnismäßig langsam an, lief in einer Achtergruppe mit. Beim zweiten Anstieg legte er einen Gang zu und setzte sich schließlich gegen Ende als Führender ab. Stock kam mit dem im Mittelteil sehr technischen Gelände am besten zurecht. Kurz vor dem Ziel beim Blick auf die Uhr startete er dann noch einen Endspurt: „Ich habe gemerkt, dass ich meine Vorjahreszeit knacken kann. Das hat mir einen Extra-Motivationsschub gegeben.“ Für Stock stehen nun als nächstes 320 km in 15 Tagen an: „Ich gehe zum Abschalten mit meiner Freundin auf den Jakobsweg.“
Bei den Damen gelang der Vorjahressiegerin ebenfalls nicht nur die Titelverteidigung, sondern auch ein neuer Streckenrekord: Mit 5:37.36,3 (2016: 5:42.25,3) gewann Sandra Koblmüller (AUT) vor der Tschechin Anna Strakova (5:55.58,1) und der Deutschen Katrin Angerer (5:58.35,0). „Es war von Anfang an ein Kampf“, sagte eine erschöpfte Koblmüller. „Ich dachte, dass ich mich um mehr verbesser’. Es ist nicht ganz so flott gegangen, wie gedacht. Ich hab’ viel gehen müssen, bin aber dennoch überglücklich.“

Glockner Trail (50 km):

1. Markus Stock (4:47.49,3)

2. Michael Kabicher (4:50.06,2)

3. Hannes Namberger (4:52.24,3)

1. Sandra Koblmüller (5:37.36,3)

2. Anna Strakova (5:55.58,1)

3. Katrin Angerer (5:58.35,0)

Matthias Baur und Johanna Erhart gewinnen Weissee Gletscherwelt Trail

Ein bis zum Schluss offenes Rennen lieferten sich beim Weissee Gletscherwelt Trail Matthias Baur (GER) und Georg Egger (AUT), das 2 km vor dem Ziel entschieden wurde. Der Österreicher führte von Beginn an, kam mit dem sehr technischen ersten Streckenabschnitt und dem Regen am besten zurecht. Die schnellere zweite Hälfte lag dann Baur deutlich besser. Nach einem Sturz von Egger nahm Baur schließlich 4 km vor dem Ziel Sichtkontakt auf. „Ich hab’ von Anfang an 120 Prozent gegeben und war dann unkonzentriert, da bin ich weggerutscht. Von da an hab’ ich meinen Rhythmus nicht mehr gefunden“, erklärte Egger. Baur zog schließlich an seinem Kontrahenten vorbei und sicherte sich mit 2:56:18,7 (2016: 2:57.25,4) und neuem Streckenrekord den Titel. Eggers Zeit: 2:57.41,4. Dritter wurde Alexander Knoblechner (3:01.24,7). Ebenfalls einen neuen Streckenrekord gab es mit Johanna Erhart (AUT) bei den Damen: Mit 3:17.15,4 unterbot die Titelverteidiger ihren eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr (3:34.15,6) um sensationelle 17 Minuten. „Mein Plan war schneller als 2016 zu laufen“, sagte Erhart. „17 Minuten hätte ich mir aber niemals erträumt. Vielleicht liegt es daran, dass ich heute für eine Freundin gelaufen bin, der es gerade nicht so gut geht, anstatt an meine Zeit zu denken. Das hat mich schnell gemacht.“ Zweite wurde mit 3:23.00,1 Laetitia Pibis (AUT), Dritte mit 3:43.58,6 Christina Baur (AUT).

Weissee Gletscherwelt Trail (30 km)

1. Matthias Baur (2:56.18,7)

2. Georg Egger (2:57.41,4)

3. Alexander Knoblechner (3:01.24,7)

1. Johanna Erhart (3:17.15,4)

2. Laetitia Pibis (3:23.00,1)

3. Christina Baur (3:43.58,6)

DYNAFIT als Hauptpartner am Großglockner

Titelsponsor DYNAFIT, seit Anfang an dabei, zieht ein absolut positives Resümee: „Der GGUT ist hinsichtlich Teilnehmerfeld, Streckenführung und Organisation ohne Zweifel in der Liga der international besten Ultra Trail Veranstaltungen angekommen. Wir sind stolz, als Partner dabei zu sein“, sagte Michael Költinger, Marketing Manager DYNAFIT Deutschland/Österreich. „Besonders freut uns natürlich, dass wir mit Klaus Gösweiner, Markus Stock und Johanna Erhart gleich drei Sieger aus dem Team Dynafit am Stockerl haben.“

Zu den Ergebnissen

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen