Starker dritter Platz bringt die Qualifikation für den Western States Endurance Run 2025
Harte Bedingungen in Kalifornien
Beim traditionsreichen Canyons by UTMB 100k am 26. April 2025 trotzten fast 700 Läuferinnen und Läufer einem nasskalten Frühlingstag in den Sierra Nevada Foothills bei Auburn, Kalifornien. Der Startschuss fiel zehn Minuten verspätet um 5:10 Uhr morgens bei Regen und kühlen Temperaturen – Bedingungen, die auf dem laufbaren Kurs mit etwas über 3000 Höhenmetern ihren Tribut forderten.
Der Lauf war die letzte Chance, eines der begehrten Golden Tickets für den legendären Western States 100 im Juni zu ergattern – drei Startplätze pro Geschlecht standen auf dem Spiel.
Namberger zeigt Kämpferherz
Im stark besetzten Männerfeld ließ sich der deutsche Topläufer Hannes Namberger von den widrigen Bedingungen nicht aus der Ruhe bringen. Nach einem kontrollierten Start arbeitete er sich Stück für Stück nach vorne. Beim wichtigen Foresthill-Checkpoint (nach 48 Kilometern) lag Namberger bereits auf Schlagdistanz zu den Führenden.
Angeführt wurde das Rennen vom Italiener Francesco Puppi, der früh die Initiative ergriff und sich nach gutem Drittel der Strecke vom Feld absetzen konnte. Dahinter kämpften unter anderem Hans Troyer, Jackson Cole und Namberger um die Podiumsplätze. Während Puppi seinen Vorsprung souverän ausbaute und in beeindruckenden 8:04:36 Stunden gewann, blieb es dahinter spannend.
Hans Troyer verteidigte Rang zwei mit 8:27:00 Stunden, und Hannes Namberger lief mit einer starken Schlussphase auf den hervorragenden dritten Platz in 8:32:17 Stunden – und damit zum ersehnten Golden Ticket.
„Ich wollte etwas Neues wagen!“
„Ich wollte etwas Neues wagen – weg von den Alpen, hin zu einem Rennen, bei dem wirklich nur gelaufen wird. Genau das habe ich hier beim Canyons gefunden. Schon nach der Hälfte des Rennens waren meine Oberschenkel komplett dicht. Sie waren es einfach nicht gewohnt, so schnell und gleichzeitig so lange am Stück zu laufen. Trotzdem habe ich mich durchgebissen, alles aus mir herausgeholt und es am Ende sogar aufs Podium geschafft. Als Krönung gab es das begehrte Western States Golden Ticket obendrauf – ein unbeschreibliches Gefühl!
Jetzt heißt es: kurz regenerieren, neu fokussieren – denn in zwei Monaten stehe ich hier wieder an der Startlinie. Diesmal geht’s noch ein Stück weiter.“
(Hannes via WhatsApp, wenige Stunden nach dem Rennen)
Golden Ticket sichert Start beim Western States 100
Da Puppi sein Golden Ticket ablehnte und Jeff Mogavero als Viertplatzierter bereits für den Western States qualifiziert war, gingen die Tickets an Troyer, Namberger und Ryan Montgomery.
Für Namberger bedeutet dies die Teilnahme an einem der prestigeträchtigsten Ultramarathons der Welt, dem Western States Endurance Run 2025, der von Olympic Valley nach Auburn führt. Nach seinen Erfolgen auf europäischem Terrain und seiner aufsteigenden Formkurve auf laufbaren Trails ist Namberger ein ernstzunehmender Kandidat für eine Spitzenplatzierung bei diesem Traditionsrennen über 100 Meilen.
Puppi und Hawgood gewinnen jeweils die 100k
Neben Nambergers Erfolg sorgten Francesco Puppi (Italien) und Emily Hawgood (Simbabwe) für die Gesamtsiege bei den Männern und Frauen. Hawgood gewann in 9:46:44 Stunden und bestätigte ihre starke Form, nachdem sie sich bereits 2024 durch eine Top-10-Platzierung ein Western States Ticket gesichert hatte.
Top 5 Damen
- Emily Hawgood – 9:46:44
- Marianne Hogan – 9:50:44
- Keely Henninger – 9:58:10
- Erin Clark – 9:59:05
- Careth Arnold – 10:05:58
Top 5 Herren
- Francesco Puppi – 8:04:36
- Hans Troyer – 8:27:00
- Hannes Namberger – 8:32:17
- Jeff Mogavero – 8:38:01
- Ryan Montgomery – 8:45:13
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