Die letzte Augustwoche versammelt sich traditionell die internationale Trailrun-Elite mit tausenden Fans, Journalisten und Trailenthusiasten, um in Chamonix unsere Lieblingssportart zu zelebrieren. Der UTMB ist 2020 abgesagt und dennoch sind zahlreiche Sportler und Pressevertreter vor Ort um den Mythos UTMB auch in diesen schweren Zeiten zu (er)leben. Neben einigen Sportartikelherstellern, die die Gunst der Stunde nutzen und DIE bahnbrechenden Innovationen der neuen Saison vorzustellen, bietet sich die Bühne natürlich auch für Sportler an, um eigene Projekte durchzuziehen und Sponsoren zu „bedienen“.
Der Rekordhalter versucht sich am Rekord
Pau Capell gewann den UTMB 2019 nach einem beeindruckenden Rennen in einer Rekordzeit von 20 Stunden und 19 Minuten. Normalerweise sind Läufer auf der 170 Kilometer langen und mit fast 10.000 Höhenmetern zermürbenden Strecke eher konservativ unterwegs. Läufer, die von Anfang an Druck machen, zahlen in der Regel später den Preis dafür. Capells Taktik von 2019 war mutig und eher im amerikanischen Stil: Er finishte mit einem Start-Ziel-Sieg.
Pau Capell „Breaking 20“
Vergangenes Wochenende wollte der Spanier mehr: Als amtierender UTMB Champion suchte er sich sein ganz persönliches Projekt für die fast wettkampffreie Pandemie-Saison 2020 und wollte auf der Originalstrecke die 20-Stunden-Marke unterbieten. Werden solche Rekorde nicht im Rahmen eines Rennens aufgestellt, spricht man von der „FKT“ – der „fastest known time“.
Was ist eine FKT?
Capell scheitert an eigener Bestmarke
Er nannte sein Projekt «Breaking 20». Menschenmassen säumten die Strassen von Chamonix, als er in halsbrecherischer Geschwindigkeit in die Berge aufbrach. Doch sein Ziel erreichte er nicht. Fast eine Stunde über den Rekord von 2019 lief er begleitet von Familie und Freunden in Chamonix ein: