Die atemberaubende kroatische Halbinsel Istrien begrüßte über 2.000 Läufer aus aller Welt zur 10. Auflage des Istria 100 by UTMB. Jim Walmsley (USA) stürmte zum Sieg im 100-Meilen-Rennen, brach den Streckenrekord von Dylan Bowman und sicherte sich damit seinen Platz an der UTMB-Startlinie bei den UTMB World Series Finals.
Fünf Distanzen, von 100 Meilen bis 21 km
Die fünf angebotenen Distanzen, von 100 Meilen bis 21 km, zeigen das Beste von Istrien. Die Renndirektoren Ivana und Marko Greguric äußerten sich zur Strecke wie folgt: „Als führendes Trailrunning-Rennen in Kroatien erwarten wir zu dieser besonderen 10. Ausgabe des Istria 100 by UTMB mehr als 2.000 Läufer. Die außergewöhnlichen kroatischen Landschaften und die mittelalterliche Atmosphäre begeistern immer wieder Läufer aus der ganzen Welt, die auf die kroatische Halbinsel kommen, um ein außergewöhnliches Erlebnis zu erleben und ihre Laufsteine zu sammeln, mit denen sie an der UTMB Mont-Blanc-Lotterie teilnehmen können.“
Walmsley bricht Streckenrekord beim Istria 100 by UTMB
Die Veranstaltung hat auch große Namen angezogen, darunter den Eliteläufer Jim Walmsley (USA, UTMB-Index 937), der sich auf die 168 km lange Strecke freut, die in der kultigen, 3.000 Jahre alten Stadt Labin beginnt, bevor sie den Učka-Berg erklimmt – den höchsten Berg der Halbinsel Istrien mit atemberaubenden Ausblicken auf die Adria und die umliegenden Inseln.
Die Rennen
100 Meilen
Jim Walmsley (USA), der im letzten Jahr Vierter beim UTMB war, hatte keine automatische Startberechtigung mehr und musste sich daher ins Feld für den UTMB Mont Blanc 2023 kämpfen. Von den Startblöcken in Labin aus legte Arthur Joyeux-Bouillon (FRA) ein rasantes Tempo vor und setzte sich bei Sonnenuntergang über den Bergen an der Adria ab. Nach 35 km wurde er von Jim Walmsley (USA) wieder eingeholt. Walmsley, der von Anfang an sein eigenes Rennen lief, machte in den frühen Morgenstunden den Unterschied aus und beendete die 168,6 km und mehr als 6.590 Höhenmeter in einer blitzschnellen Zeit von 17:40,34 Minuten – ein neuer Streckenrekord. Auf die Frage nach seiner Rennstrategie antwortete er: „Ich wollte etwas konservativer laufen und nicht einfach allein an der Spitze laufen, denn das würde eine schwierige Nacht bedeuten. Arthur legte ein ehrliches, gutes Tempo vor, das zeitweise schwer zu halten war, aber irgendetwas sagte mir, dass es nach der 100-km-Marke an der Zeit war, zu gehen, und da fing es an, sich zu öffnen!“
Er fügte hinzu: „Der Zeitpunkt dieses Rennens war gut gewählt, um den Sommerkalender zu eröffnen. Ich freue mich jetzt darauf, in diesem Sommer einige andere Rennen im Vorfeld des UTMB zu bestreiten.“ Pavie Kruljiac (HR) komplettierte das Podium in einer Zeit von 19:17:49 Stunden. Sie verbeugte sich vor den Zuschauern und bedankte sich für deren Unterstützung, bevor sie die Ziellinie überquerte. Eine starke Leistung boten Gerald Fister und Florian Grassl aus Österreich, die gemeinsam auf den sechsten Platz liefen.
Bei den Frauen musste Esther Fellhofer (AUS) das Rennen aufgeben, obwohl sie über 110 km in Führung liegend einen großen Vorsprung hatte. Kimino Miyazaki (JAP) siegte souverän in 23:11:21, gefolgt von Mariya Nikolva (BGR) und Stefania Buzincu (ROU) in 25:28:20 bzw. 26:26:29.
110k
Die 110 km lange Strecke begann in Buzet und führte über typische istrische Inlandspfade, bevor sie sich mit der 100-Meilen-Strecke vereinigte und weiter zum höchsten Gipfel Istriens hinaufführte. Bei den Männern siegte Théo Le Boudec (FRA) in einer Zeit von 09:55:43, während Helio Fumo (PRT) und Martin Halász (SVK) in 09:58:15 und 10:08:09 das Podium komplettierten. Bester Deutscher Mann war Wolfgang Hochholzer auf Rang 15 (11:54h).
Bei den Frauen war der Zieleinlauf noch knapper. Sarah Vieuille (Frankreich) kam nach 11:13 Minuten ins Ziel, zwei Minuten dahinter Paulia Tracz (Polen) in 11:15 Minuten. Ida-Sophie Hegemann (Deutschland) wurde starke Dritte in 11:27.
69k
Ein außergewöhnliches Finish gab es beim 69-km-Rennen: Stian Angermund (NOR) und Andrzej Witek (POL) überquerten die Ziellinie gemeinsam in einer Zeit von 05:19:31, während Andrew Davies (GBR) auf Platz 3 ins Ziel kam. Angermund sagte: „Das war mein erstes Rennen in dieser Saison, und ich freue mich, dass ich mit einem neuen Streckenrekord und mit meinem neuen Teamkollegen die Ziellinie überqueren konnte!“
Bei den Frauen hatte die CCC-Siegerin von 2022 einen gelungenen Saisonauftakt. Blandine L’Hirondel (FRA) überquerte die Ziellinie in 05:56:23, Anna-Stiina Erkkilä (FIN) und Fabiola Conti (ITA) belegten die Plätze zwei und drei mit Zeiten von 06:13:55 und 06:18:15. Vierter wurde Lena Laukner aus Deutschland (6:30h).
42k
Andreas Reiterer (Italien) setzte sich im Marathonlauf gegen Simon Gosselin (Frankreich) mit 2:45 zu 2:49 durch. Dário Moitoso (Portugal) wurde Dritter in 2:54. Benedikt Hoffmann (zum Interview) blieb in einem Herzschlagfinale mit einer Sekunde Rückstand nur der undankbare 4. Platz. Das bedeutet, Benedikt ist bisher nicht für den UTMB 2023 qualifiziert. Marcel Höche landete auf dem achten Rang.
Weniger als fünf Minuten trennten die ersten drei Frauen. Eleanor Davis (Großbritannien) lief nach 3:18 Stunden ins Ziel, gefolgt von Audrey Tanguy (Frankreich) und Emily Schmitz (USA) in 3:22 und 3:23 Stunden. Kim Schreiber belegte in 3:30h den vierten Platz.