Trailpreview: Allgäu Panorama Marathon, Glacier 3000 Run, Sierra Zinal, KAT100

Die Premiere des KAT100 steht dieses Wochenende auf dem Programm © Sibylle Feichtinger

Auch kommendes Wochenende können wir uns wieder auf gut organisierte und unvergessliche Wettkämpfe freuen. Der Allgäu Panorama Marathon, einer der traditonsreichsten Landschaftsläufe Deutschlands, der Sierra Zinal mit internationaler Spitzenbesetzung, der Glacier 3000 Run und natürlich der KAT 100 –  eine bisher noch nie da gewesene Premiere eines 100 Meilen Rennens in Österreich.

Allgäu Panorama Marathon

Zum vierten Mal wurde er 2018 bei einer Läuferbefragung zum beliebtesten Marathon Bayerns gewählt. Die Rede ist vom Allgäu Panorama Marathon, kurz APM. Diese Auszeichnung ist ein kleiner Hinweis darauf, was die Teilnehmer beim APM erwarten dürfen. Einen Lauf, bei dem es sowohl organisatorisch, streckentechnisch und auch stimmungstechnisch kaum etwas zu bemängeln gibt. Und dabei kann der APM auf eine lange Historie zurückblicken. Bereits 2007 wurde dieser Event mit einer Marathon- und einer Halbmarathondistanz ausgetragen. Im Laufe dieser mittlerweile 13 Jahre wurde viel verändert und verbessert, so dass sich alle Teilnehmer auf einen rundum gelungenen APM freuen dürfen.

In diesem Jahr werden am Sonntag vier unterschiedliche Distanzen durchgeführt. Die längste aller Strecken ist der Ultra mit knapp 70 km und 3.000 Höhenmetern. Nach dem Start und den ersten flachen Kilometern zum einrollen geht es direkt durch den Naturpark Nagelfluhkette. Vorbei am Riedberger Horn, dem Besler bis hinüber in das Kleinwalsertal. Nach diesem Abstecher in unser Nachbarland geht es kurz vor Riezlern am Söllereck vorbei in Richtung Oberstdorf. Dieses Panorama ist unvergleichlich und eines der Aushängeschilder dieses Events. Nachdem nun mit dem Sonnenkopf auf 1.700 m Höhe der höchste Punkt der gesamten Strecke überwunden wurde, kann man diesen Lauf auf dem folgenden Downhill bis zum Ziel in Sonthofen ausklingen lassen. Der Start erfolgt um 06:00 Uhr in Sonthofen. Da sich hin und wieder ein paar Läufer unvernünftig verhalten, ist man auch bei dieser Veranstaltung dazu hinübergegangen, Cut-Offs einzuführen. Die erste liegt beim Ultra nach 18 km bei der Station Grasgehren. Alle Läufer die diesen Punkt nach 3:15 h nicht erreicht haben, werden aus dem Rennen genommen. Erreicht ein Ultra Läufer die Erdinger Arena nach 14:30 Uhr, so bedeutet dies ebenfalls die Beendigung des Rennens. Es besteht hier aber auch die Möglichkeit, nach nun 49 km und 1.900 HM freiwillig auszusteigen. Man erhält dann für diese zurückgelegte Strecke die Finisher Medaille der Marathonläufer.

Man kann sich natürlich auch gleich zu Beginn für die Marathon Distanz anmelden und muss dann auch „nur“ 1.374 HM überwinden. Nach dem Start um 08:00 Uhr verläuft die Strecke bis zum Alpweg Lochbachtal mit der Ultradistanz identisch, ehe man noch vor Überschreiten der österreichischen Staatsgrenze am Besler vorbei wieder in Richtung Sonthofen geleitet wird.

Der Hörnerlauf wird eine halbe Stunde vor dem Marathon gestartet und ist mit einer Länge von 18,3 km bei zu überwindenden 1.111 HM der Kategorie „Berglauf“ hinzuzurechnen. Nach dem Start in Sonthofen geht es auf der bereits vorhin beschriebenen Strecke bis zum Ziel bei der Berghütte Grasgehren. Der Rücktransport zum Event-Bereich erfolgt über zur Verfügung gestellte Busse.

Die klassische Halbmarathondistanz verläuft im Talgrund zwischen Sonthofen, Fischen und Rubi an der Iller entlang. Aus diesem Grund sind es bei dieser Distanz auch nur knapp 200 HM im Anstieg. Für Erfrischungen und ausreichende Stärkung ist natürlich auch auf dieser Distanz gesorgt. Der Start erfolgt um 09:15 Uhr.

 

Glacier 3000 Run

Der Glacier 3000 ist ein Skigebiet am Tsanfleurongletscher, dessen Ursprung sich am 3.000 m hohen Diableretsmassiv befindet. Durch die Folgen der Klimaerwärmung kann dieses Gebiet mittlerweile nur noch von November beginnend bis in den Mai hinein als Skigebiet genutzt werden. Geographisch gehört dieser zu den Berner Alpen und ist im Kanton Wallis gelegen. Das Eisenbahnareal in Gstaad ist Dreh- und Angelpunkt dieser Veranstaltung. Der Start erfolgt am Samstag um 10:00 Uhr. Bis zum Ort Gsteig wird das Lauftempo vermutlich sehr hoch sein, da auf diesen ersten 11 km gerade einmal 150 Höhenunterschied zu meistern sind. Nun wird es aber zunehmend steiler und ab der Ortschaft Reusch bei Kilometer 15 geht es auf den nun folgenden restlichen 10 km mit einer durchschnittlichen Steigung von 15 % hinauf zum Zielbereich am Gletscher. Somit haben die Läufer auf einer Gesamtdistanz von 26,2 km einen Höhenunterschied von 2.015 m überwunden. Der Rücktransport der Läufer erfolgt zunächst über die Bergbahn und anschließend über einen eigens eingerichteten Shuttle- Bus zurück nah Gstaad.

 

Sierre Zinal

 Der Lauf der fünf 4000 er, wie der Sierre Zinal auch genannt wird, findet bereits zum 46. Mal statt. Als 4. Station der Golden Trail Series lockt dieser Lauf die nationale und internationale Skyrunners Elite an. Insgesamt werden 5.100 Läufer bei diesem Berglauf mit einer Distanz von 31 km an den Start gehen. Dabei müssten 2.100 HM im Anstieg und 1.100 HM im Abstieg bewältigt werden. Aufgrund der großen Anzahl an Startern ist eine Einteilung in Startblöcken unumgänglich. Diese richtet sich nach der angegebenen Zielzeit. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung zwischen Läufern und Touristen. Während man bei den Läufern von einer durchschnittlichen Laufzeit von 4:30 h ausgeht, werden alle die vermutlich mehr als 4:45 h benötigen der Kategorie Touristen zugeordnet.

Der Start der Läufer erfolgt ab 10:00 Uhr in drei Wellen mit jeweils 5 min Abstand. Im Anschluss daran werden insgesamt fünf Wellen mit einem Abstand von 10 min für die etwas langsameren Läufer gestartet.

Interessant wird es auf jeden Fall bei den Elite Läufern. Neben vielen anderen haben sich dieses Jahr Kilian Jornet, Jim Walmsley, Remi Bonnet oder auch Robby Simpson angekündigt. Auch Moritz auf der Heide und Florian Neuschwander sind mit von der Partie.

Die Strecke lässt sich in knappen Worten zusammenfassen. Nach dem Start in Sierre geht es von einer Ausgangshöhe von 570 m ü.NN hoch bis zum Hotel Weißhorn auf eine Höhe von 2.337 m ü. NN. Nach einer weiteren kleinen Geländestufe verläuft die Strecke auf den folgenden vier Kilometern flach, ehe der abschließende Downhillabschnitt in den Zielbereich nach Zinal die Läufer erwartet.

Die jeweiligen Streckenrekorde sind mittlerweile über zehn Jahre alt. Jonathan Wyatt siegte 2003 in einer Zeit von 2:29:12 h. Bei den Damen stammt der Rekord aus dem Jahr 2008. Die tschechische Läuferin Anna Pichrtova benötigte für diese Strecke 2:54:26 h. Interessant ist die Wertung der Veteranen. Streckenrekordhalter ist hier ebenfalls Jonathan Wyatt mit einer Zeit von 2:33:44 h aus dem Jahr 2013.

KAT100 – Österreichs längster Ultra Trail

Thomas Bosniak ist dafür bekannt, keine halben Sachen zu machen. Dies hat er nicht nur mit dem Hochkönigman in Maria Alm bewiesen. Mit dem KAT100 hat Thomas einen Event der Superlative erschaffen. Zum ersten Mal findet ein 100 Meilen Lauf im deutschsprachigen Alpenraum statt. Austragungsort für diese einzigartige Veranstaltung ist Fieberbrunn. Von hier aus geht es in die umliegende Bergwelt der Kitzbühler Alpen.

Eine detaillierte Beschreibung der Langstrecke würde in dieser Preview den Rahmen sprengen, so dass ich hier nur auf die Homepage verweisen möchte. Der 166 km lange Lauf beinhaltet insgesamt unglaubliche 9.600 Höhenmeter. Mit diesen Daten befindet sich dieser Lauf an der oberen Skala der ITRA- Bewertung, so dass sich Finisher zurecht über 6 UTMB Punkte freuen dürfen. Der Start erfolgt aufgrund der langen Laufzeit bereits am Donnerstag um 18:00 Uhr. Die 15 Verpflegungsstationen wurden mit Cut-Off-Zeiten versehen, so dass verspätete Läufer an jeder Station aus der Wertung genommen werden können. Das Zeitlimit liegt bei 48 Stunden. Um sich für diesen Lauf anmelden zu können, muss man mindestens ein 5 Punkte Rennen vorweisen können.

Diese Gesamtstrecke ist aufgrund der extremen Anforderungen nur für die wenigsten erfahrenen Läufer machbar. Aus diesem Grund gibt es beim KAT100 Ekiden Trail die Möglichkeit, diese Strecke als Zweier-Staffel zu bewältigen. Selbst aufgeteilt haben es diese beiden Teilstrecken in sich. Der Start erfolgt ebenfalls am Donnerstag um 18:00 Uhr im Zentrum von Fieberbrunn. Der Läufer 1 muss nun eine Strecke von 87 km mit 4.840 HM überwinden. Der Staffelstab wird im Rahmen der achten Verpflegungsstation in Kitzbühel übergeben. Diese muss aber am Freitag bis spätestens um 16:30 Uhr erreicht werden, da ansonsten die Hürde der Cut-Off-Zeit nicht bestanden wurde. Die zweite Teilstrecke ist 82 km lang und knapp 5.000 HM im Anstieg, ehe man sich im Zielbereich von Fieberbrunn feiern lassen kann. Beim Ekiden Trail erhalten beide Läufer jeweils 4 UTMB Punkte. Um an diesen Lauf teilnehmen zu können, müssen beide Starter mindesten einen 3 Punkte Lauf vorweisen können.

Die erste Teilstrecke kann auch von Einzelstartern beim KAT 100 Endurance Trail gelaufen werden. Der Start erfolgt gemeinsam mit den Läufern der Langstrecke in Fieberbrunn. Das Ziel befindet sich somit in Kitzbühel und muss spätestens nach 22:30 h erreicht werden.

Auch hier wird der Nachweis eines drei Punkte Rennens gefordert.

Der KAT100 Marathon Trail ist entgegen seinem Namen 58 Kilometer lang. Start ist am Samstag um 08:00 Uhr. Anschließend haben die Läufer 14 Stunden Zeit um die mit 3.100 HM im Anstieg anspruchsvolle Strecke zu überwinden. Um sich für diese Strecke zu qualifizieren, muss man ein 1 UTMB Punkt Rennen nachweisen können. Dafür erhält man für ein erfolgreiches Finish drei UTMB Punkte.

Der KAT100 Salming Speed Trail ist mit seinen knapp 24 km die richtige Distanz für Geschwindigkeitsjunkies. Mit einem positiven Höhenunterschied von 1.500 HM kann man auf diesen Lauf richtig Tempo machen und Rekorde für die Zukunft aufstellen. Der Start erfolgt am Samstag um 10:00 Uhr in Fieberbrunn. Neben einem unvergesslichen Erlebnis erhalten alle Finisher auf dieser Runde einen UTMB- Punkt.

Wir sind schon sehr auf diese Premiere gespannt, wünschen Thomas viel Erfolg und hoffen, dass auch dieser Lauf seinen festen Platz im Rennkalender finden wird!

Christian Mayer