Das nächste Wochenende ist wieder vollbepackt mit vielen unterschiedlichen Rennen für jeden Geschmack – von kurz über lang bis zu international und regional.
Den Anfang macht eine weitere Station der Golden Trail Serie. Weiter geht es mit dem Drei Zinnen Alpine Run und dem Heidelberg Trail Marathon. Und auch der Kine vom Kaitersberg darf bei unserer Vorschau natürlich nicht fehlen!
Salomon Skyline Scottland
Das Salomon Skyline Scottland Festival hat insgesamt wesentlich mehr zu bieten als das Ring of Steall Skyrace, das fester Bestandteil der Golden Trail Series von Salomon ist. Aus diesem Grund schauen wir hinter die Kulissen der gesamten Veranstaltung und stellen die einzelnen Distanzen vor:
Salomon Mamores VK – los geht es bereits am Donnerstag mit dem Start zum Salomon Marmores Vertical Kilometer. Der Hintergrund eines Vertical Kilometers ist schnell erklärt – die Läufer müssen auf einer möglichst kurzen Strecke einen Höhenunterschied von 1.000 HM im Anstieg überwinden. Hier in diesem Fall geht es vom Eventgelände in Kinlochleven auf einer 5 km langen Strecke auf den nur 1.056 m hohen Na Gruagaichean. Die geforderten 1.000 HM werden aber trotzdem erreicht, da Kinlochleven nur knapp über der Meereshöhe liegt.
Salomon Ben Nevis Ultra – Am Freitag wartet bereits die erste Ultra- Distanz für dieses läuferisch sehr anspruchsvolle Wochenende. Der Salomon Ben Navis Ultra ist mit seinen 3.787 HM verteilt auf 51,12 Kilometer ein typischer Skyrunning Wettbewerb und verspricht viele technische Abschnitte mit ausgesetzten Stellen und oftmals furchteinflößenden Tiefblicken. Der Ben Nevis Ultra verspricht pures Skyrunning. Von Kinlochleven aus geht es in einem Zick-Zack-Kurs in Richtung Norden zum Ben Nevis der mit „nur“ 1.345 m Höhe der höchste Berg Großbritanniens ist. Diese geringe Seehöhe täuscht nur auf dem Papier über die tatsächlich vor Ort vorhandenen rauen Bedingungen hinweg. Aufgrund seiner geologischen Lage stellt der Ben Nevis ein Hindernis für die Luftmassen des Atlantiks dar, so dass sich dieser Berg an durchschnittlich 300 Tagen im Jahr in Nebel und Wolken hüllt. Diese Tatsache erschwert die Bedingungen des Laufes zusätzlich.
Für den Salomon Ben Nevis Ultra wird im Rahmen der Skyrunning World Championships die Ultradistanz geehrt.
Salomon Ring of Steall Skyrace – Dieses Rennen am Samstag ist die fünfte Station der Golden Trail Series und zugleich Bestandteil der Skyrunning World Championships in der Kategorie Sky. Die Organisatoren machen alles in ihrer Macht stehende um diesen Skyrun so sicher wie nur möglich zu machen. Gleichzeitig machen sie aber darauf aufmerksam, dass dieser Wettbewerb äußerst schwierig zu laufen ist und das Verletzungsrisiko als sehr hoch einzuschätzen ist. Auf nur 29 Kilometern warten insgesamt 2.500 Höhenmeter darauf erklommen zu werden. Auf der Strecke von Kinlochleven aus nordwärts über die Namensgebenden Steall Wasserfälle wieder zurück zum Start-Zielbereich geht es im Großen und Ganzen darum zwei steile Anstiege mit jeweils 1.000 HM am Stück zu überwinden. Die Strecke verläuft auch hier sehr oft am Grat entlang, ist ausgesetzt und erfordert jederzeit ein hohes Maß an Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit.
Salomon Glen Coe Skyline – Um das Wochenende gebührend ausklingen zu lassen, wartet am Sonntag eine weitere Ultradistanz auf die Läufer. Als fester Bestandteil der Migu Run Skyrunner World Series warten auf einer Streckenlänge von 52 km insgesamt sage und schreibe 4.750 Höhenmeter. Bei diesen nackten Fakten kann man sich eigentlich jede weitere Beschreibung sparen. Diesmal geht es von Kinlochleven aus südwärts in einer langen Runde über raue Bergketten und durch saftig grüne Täler wieder zurück zum Ausgangspunkt. Namensgeber dieser Distanz ist dieses Mal nicht ein markanter Berggipfel, sondern eines dieser angesprochenen Täler die die Läufer durchlaufen, ehe es wieder steil hinauf auf den nächsten Berg geht. Bei der Streckenbeschreibung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Strecke Kletterstellen II. und III. Grades enthält und keine Fixseile vorhanden sind. Bei unvorhersehbaren widrigen Wetterbedingungen wird es eine etwas entschärfte Schlecht-Wetter-Route geben.
Aufgrund dieser angebotenen Wettkämpfe, die bereits allein für sich stehend ein absolutes Highlight darstellen, kann man davon ausgehen, dass das Aufkommen der Eliteläufer sehr groß sein wird. Wir dürfen uns auf spannende Wettkämpfe in den schottischen Highlands freuen.
Drei Zinnen Alpine Run
Der Drei Zinnen Alpine Run ist ein Klassiker unter den Bergläufen und findet dieses Jahr bereits zum 21. Mal statt. Ausgerechnet zum 20. Jubiläum 2017 musste der Lauf wetterbedingt zum ersten Mal in seiner Geschichte abgesagt werden. Insgesamt 1.000 Läuferinnen und Läufer haben die Chance inmitten der Sextner Dolomiten zu laufen. Der Startbereich ist in Sexten. Dort finden neben der obligatorischen Läufermesse weitere Veranstaltungen statt und sorgen damit für ein kurzweiliges Wochenende.
Am Samstag um 10:00 Uhr erfolgt der Start. Nach drei Kilometern Asphalt geht der Weg zunächst in eine Forststraße über und mündet schließlich in einen stark ansteigenden Singletrail. Nach 1.350 Höhenmetern und 17,5 km ist das Ziel am Fuße der Drei Zinnen an der gleichnamigen Hütte erreicht.
Neben der Einzelwertung ist auch die Teilnahme an der kostenlosen Teamwertung möglich. Die Teams bestehen aus max. 4 und min. 3 Läufern derselben Nationalität und können frei aus jeder Kategorie (Damen/Herren/Jun.) zusammengestellt werden.
Heidelberg Trail Marathon
Besondere Bekanntheit erlangte der Heidelberg Trail Marathon im Jahr 2016 als Florian Neuschwander einen Fabelrekord mit 2:55h auf dieser anspruchsvollen Strecke aufstellte. Noch eine Woche später klagte er über den Muskelkater seines Lebens.
Auf der klassischen Distanz müssen von Heidelberg aus 1.500 HM im Anstieg überwunden werden. Besonderes Highlight dieser Strecke ist das Erklimmen der Himmelsleiter, die den Läufer mit Ihrer aus 850 Stufen bestehenden Sandstein-Treppe hoch zum Königstuhl nach 35 km nochmal alles abverlangt. Seit letztem Jahr befindet sich der Start-Ziel-Bereich in der romantischen Altstadt von Heidelberg. Dies ist zum einen für die Läufer ein weiteres Streckenhighlight, und zum anderen kann man dadurch wesentlich mehr sportinteressierte Zuschauer an die Strecke locken und dadurch die Stimmung an der Strecke verbessern. Auch die vorhandene Infrastruktur ist durch diesen Umzug für die Läufer besser nutzbar.
Wir dürfen gespannt sein, ob Neuschwander`s Rekord dieses Jahr gebrochen wird, oder aber für ein weiteres Jahr Bestand hat.
Der Kine vom Kaitersberg
Die Erstaustragung dieses Laufes ist die inoffizielle Geburtsstunde der Trailrunningwettkämpfe im Bayerischen Wald. Zunächst nur als ein paar Verrückte, die sich die Berge rund um Bad Kötzting herum hochquälen, mitleidswürdig angesehen, wuchs sehr schnell eine Trailrunningszene heran, die sowohl national als auch international von sich reden macht. Der Kine vom Kaitersberg ist das Aushängeschild eines kurzen aber sehr harten Berglaufes in dieser Region. Auf einer Strecke von 7 km muss ein Höhenunterschied von knapp über 600 HM bewältigt werden. Bedenkt man dabei, dass die ersten 1,5 km sehr flach verlaufen, dann kann man sich ungefähr denken, wie die restlichen Streckenabschnitte beschaffen sind. Zunächst auf ausgewaschenen Waldwegen leicht ansteigend, wird der Weg zunehmend technischer und steiniger und endet am felsigen Gipfelaufbau des Kreuzfelsens am Kaitersberg. Dabei ist der Asphaltanteil bei ca. 10%, reine Forststraßen sucht man vergeblich. Maßgeblich verantwortlich für die Durchführung dieses Berglaufes ist die Leichtathletikabteilung des TV Bad Kötzting, die sich um das leibliche Wohl dieser familiären Veranstaltung mit sehr viel Herzblut kümmert. Der Streckenrekord stammt aus dem Jahr 2013 und wurde in einer Zeit von 35min7sek von Korbinian Schönberger gelaufen.