Trailrunning in Mittelgebirgen oder überhaupt im ländlichen Raum? Für viele undenkbar aber immer mehr erfolgreiche Veranstaltungen beweisen das Gegenteil. Mit dem Abschluss der Trails4Germany Rennserie beweist auch PlanB das Trailrunning überall möglich ist, mit guter Stimmung, einer top Organisation und begeisterten Zuschauern.
Hinauf auf die Burg
Schon von weitem ist sie zu sehen, trohnt majästätisch über der Stadt – die Plassenburg! Ein großes erhabenes Bauwerk aus dem Mittelalter inmitten herbstlicher Laubwälder! Das ist er, der Frankenwald im Raum Kulmbach, er läuchtet in allen erdenklichen Farben in der Sonne! Ja, Sonne, endlich. Nach Tagen voller Grau eine willkommene Abwechslung. Und das auch noch am Renntag, welch ein Glück! In Klumbach findet an diesem wunderschönen Samstag die letzte Etappe der Trails4Germany statt, eine Rennserie bestehend aus vier Läufen, veranstaltet von Plan B mithilfe der örtlichen Vereine oder Läufer. In diesem Fall mithilfe der Crazy Runners Frankenwald unter Führung von Markus Franz. Mit von der Partie ist auch der Hauptsponsor, Salomon und fast 300 Trailrunner, vom Einsteiger bis zum Profi! Sie alle treffen sich im Ortskern von Kulmbach zur Startnummernausgabe und gleichzeitig auch zum Start. Dieser findet erst um 14 Uhr statt, da reicht es für viele Teilnehmer wenn sie erst am Samstag abreisen. Und nach der Siegerehrung und einem gemütlichen Zielbierchen kann man auch noch nach Hause fahren, bei Streckenlängen von 10 km oder 20 km kein Problem! So will Veranstalter Plan B ein neues Publikum finden, Trailrunning ins Mittelgebirge bringen und endlich von den Alpen loslösen. Da es teilweise ein hausgemachtes Problem ist, dass Trailrunning immer mit Alpen und schweren Trails in Verbinung gebracht wird, versucht man nun beim größten und bekanntesten Trailrennen Veranstalter auch die Mittelgebirge als Trailrunninggebiete attraktiver machen. Das Laufen im Wald und auf versteckten Pfaden überall möglich ist beweisen nicht nur die Trails4Germany sondern viele andere Veranstaltungen im ländlichen Raum.
Begeisterte Zuschauer und lockere Stimmung
Aber zurück nach Kulmbach, dort starten pünktlich um 14 Uhr die ersten Läufer über 10 Kilometer zu den Klängen von ACDC in Richtung Plassenburg, Transalpine Run lässt Grüßen. Ein Anstieg mit satten 22 % Steigung auf den ersten Kilometern trennt gleich mal die Spreu vom Weizen. Und oben auf der Burg hat es das kleine Feld gleich einmal auseinander gerissen. Die Stimmung an der Strecke ist gut, überall warten Zuschauer, die begeistert anfeuern, ausgesattet mit Glocken oder großen Händen, ergattert beim letzten Frankenwald Wandermarathon.Große Events kennen sie hier in der Gegend schon, auch wenn es da etwas gemächlicher zugeht. Highlight sind aber die Frankenwald Weiber, durch besagten Wandermarathon weit über die Grenzen des Frankenwaldes hinaus bekannt und beliebt. Und auch unter den Trailrunnern haben die sympathischen Frauen jetzt wohl eine kleine Fangemeinde! Wer auf einem der kleinen Waldtrails elegant über einen umgefallenen Baum sprang der wurde auf der anderen Seite mit Teppichklopfer und Besen nochmal zu Höchstleistungen angespornt! Von Verletzungen wurde nichts berichtet aber von vielen lachenden Gesichtern und einer entspannten und lustigen Stimmung. Die Läufer waren sogar so gut drauf, dass sie teilweise die Zuschauer abklatschten und sich bedankten – das ist Trailrunning! Wer will schon immer um Zeiten und Bestleistungen kämpfen wenn man auch einmal genießen kann?!
Spitzenläufer und Genießer vereint
Über die 20 Kilometer lange Strecke waren dann schon mehr Läufer am Start, und auch wenn es einige Schotterstraßen zu bewältigen galt waren die Teilnehmer im Ziel mehr als begeistert. Von der Stimmung an der Strecke und unter den Läufern, von der Oranisation und dem Frankenwald! Wenn die Sonne durch das Laub fällt und die Bäume in allen Farben, von gold bis tiefrot erstrahlen dann macht das Laufen gleich noch mehr Spaß! So wurde in dem kleinen aber feinen Zielbereich entspannt und gefeiert, bei dem ein oder anderen alkoholfreien Bier und leckeren Kuchen. Und während die Sonne langsam über Kulmbach unterging feierte man noch ausgiebig die besten Läufer des Tages, vor allem den tschechischen Sieger über die 20 Kilometer, Stephan Bohacek der sich mit Markus Legat aus Schwandorf ein spannendes Rennen lieferte. Johannes Haneis komplettierte das Podest der drei schnellsten Herren. Bei den Damen konnte Katja Stöcker wenige Sekunden vor Silvia Felt, der Marketingverantwortlichen des Hauptsponsors Salomon ins Ziel laufen. Elke Klein aus Köln erlief sich Platz drei bei den Damen.
Über die 10 Kilometer siegte bei den Herren Christian Gründel aus Bad Staffelstein vor Martin Militzke und Sascha Marr. Bei den Damen trennten die Erstplatzierte Vera Brunner und Noelia Ferruz nur wenige Sekunden. 10 Minuten nach den beiden schnellen Frauen kam die dritte Dame, Stefanie Greiner ins Ziel.
Auch die Frankenwald Weiber und ihr männliches Pendant, die starken Männer ließen es sich nicht nehmen ins Ziel in Kulmbach einzulaufen! Sie versprachen nächstes Jahr wieder mit von der Partie zu sein, sollten die Trailrunner wieder in den Frankenwald kommen. Den auch wenn die Damen schon bei einigen Sportevents zugegen waren, die Freundlichkeit der Trailrunner und ihre Leistungen waren mehr als eine Würdigung wert! Und die Teilnehmer waren sich sicher, der Frankenwald ist eine Reise wert.
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