UTMB Mont-Blanc 2025: Tom Evans und Ruth Croft triumphieren – Drama, Wetterkapriolen und große Geschichten in den Alpen - xc-run.de Trailrunning

UTMB Mont-Blanc 2025: Tom Evans und Ruth Croft triumphieren – Drama, Wetterkapriolen und große Geschichten in den Alpen

Die 22. Ausgabe des UTMB Mont-Blanc wird in Erinnerung bleiben: Regen, Wind, Schnee und eiskalte Nächte machten das 172 Kilometer lange Abenteuer rund um den Mont Blanc zu einer der härtesten Ausgaben in der Geschichte des legendären Rennens. 2.300 Läuferinnen und Läufer stellten sich den Herausforderungen – am Ende jubelte ganz Chamonix über zwei Premierensieger: Tom Evans (GBR) und Ruth Croft (NZL).


Männer: Tom Evans schreibt britische Geschichte

Das Männerrennen begann kontrolliert: Eine große Spitzengruppe mit den Favoriten Jonathan Albon, François D’Haene, Daniel Jones und Tom Evans blieb bis Courmayeur eng zusammen. Erst am legendären Anstieg zum Grand Col Ferret fiel die Entscheidung: Evans forcierte das Tempo, nur wenige konnten folgen.

Während Albon und D’Haene später ausstiegen, baute Evans seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Selbst die widrigen Bedingungen auf der zweiten Nacht-Etappe über Champex-Lac und Trient brachten ihn nicht ins Wanken. Nach 19:18:56 Stunden lief er als erster britischer Sieger in Chamonix ein – ein Meilenstein in der Geschichte des UTMB.

„Es war das unglaublichste Rennen – Regen, Schnee, Sonne, die Berge haben uns alles abverlangt“, sagte Evans im Ziel, sichtbar bewegt und erleichtert.

Hinter ihm zeigten auch Ben Dhiman (USA, 19:51:37) und Josh Wade (GBR, 20:05:06) starke Leistungen und komplettierten das Podium. Für zusätzliche Begeisterung sorgten drei chinesische Läufer in den Top 10, während der 50-jährige Ludovic Pommeret (FRA) mit Platz 6 einmal mehr seine Ausnahmeklasse unter Beweis stellte.

Nicht ins Ziel schafften es dagegen einige Favoriten: François D’Haene stieg mit Hüftproblemen aus, Jonathan Albon und Théo Detienne mussten ebenfalls vorzeitig aufgeben.


Frauen: Ruth Croft macht das Triple perfekt

Das Frauenrennen war geprägt von Courtney Dauwalter, die in gewohnter Manier früh das Tempo bestimmte. Bis zur halben Distanz sah es nach einem weiteren Triumph der Amerikanerin aus, ehe die zweite Nacht ihren Tribut forderte. Erschöpft verlor Dauwalter Platz um Platz und fiel schließlich bis auf Rang zehn zurück.

Das eröffnete die Bühne für Ruth Croft. Die Neuseeländerin, die das Rennen klug eingeteilt hatte, nutzte den Morgenanstieg nach Champex-Lac, um die Spitze zu übernehmen. Mit konstanter Pace und unerschütterlicher Ruhe brachte sie den Vorsprung ins Ziel und siegte nach 22:56:23 Stunden. Damit ist sie die erste Frau, die OCC, CCC und UTMB gewinnen konnte – ein historisches Triple.

„In der Nacht ging es nur ums Überleben, aber bei Sonnenaufgang konnte ich wieder angreifen. Ich bin überglücklich“, sagte Croft im Ziel.

Hinter Croft kämpfte Camille Bruyas (FRA, 23:28:48) lange mit Katharina Hartmuth (GER) um Platz zwei. Hartmuth startete verhalten, arbeitete sich aber mit einem starken Finale von Platz sechs bis aufs Podium vor. Nach 24:16:39 Stunden überquerte sie als Dritte die Ziellinie – ihr zweites UTMB-Podium nach 2023.


Hartmuth stark, Dauwalter geschlagen, Zahlauer mit Top-Platzierung

Besondere Aufmerksamkeit galt dem Duell mit der Titelverteidigerin Courtney Dauwalter (USA). Die dreifache UTMB-Siegerin lief lange an der Spitze und führte das Feld bis über die Hälfte des Rennens. Doch in der zweiten Nacht schwanden ihre Kräfte – sie fiel zunächst auf Platz vier zurück und musste sich schließlich mit Rang 10 begnügen.

Von dieser Schwäche profitierte Katharina Hartmuth: Die Deutsche, die bereits 2023 Zweite geworden war, arbeitete sich kontinuierlich nach vorn. Mit einem starken Schlussspurt überholte sie Dauwalter auf den letzten Kilometern und sicherte sich verdient den dritten Platz. Ihr Podium ist ein eindrucksvolles Comeback nach Verletzungen und Rückschlägen.

Für ein weiteres deutsches Highlight sorgte die Niederbayerin Susanne Zahlauer (WSV Patersdorf / Bayronman e.V.). Die 45-Jährige bewältigte die 172 Kilometer in 26:19:45 Stunden, belegte damit einen herausragenden 12. Gesamtrang bei den Frauen und gewann zugleich ihre Altersklasse (W45-49).


Ein Rennen voller Geschichten

Neben den großen Namen waren es auch in diesem Jahr die vielen persönlichen Erfolge, die den UTMB prägten: vom legendären Comeback der Altmeister bis zu den Hunderten Amateur-Läufern, die zwei Nächte auf den Beinen waren, um in Chamonix als Finisher empfangen zu werden.


Ergebnisse UTMB 2025

Top 3 Männer

  1. Tom Evans (GBR) – 19:18:56

  2. Ben Dhiman (USA) – 19:51:37

  3. Josh Wade (GBR) – 20:05:06

Top 3 Frauen

  1. Ruth Croft (NZL) – 22:56:23

  2. Camille Bruyas (FRA) – 23:28:48

  3. Katharina Hartmuth (GER) – 24:16:39

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