Wie die chinesischen Medien berichteten kamen während eines 100-Kilometer-Laufes in China mindestens 21 Teilnehmer ums Leben. Das Staatsfernsehen nannte dabei „extremes Schlechtwetter“ als Ursache.
Nach ersten Erkenntnissen waren die insgesamt 172 Teilnehmer des Ultra-Marathons knapp 30 Kilometer nach dem Start von Hagel, Eisregen und Sturmböen erfasst worden. Zudem sanken die Temperaturen drastisch innerhalb kürzester Zeit. Wärmende Decken aus der mitgeführten Notfallausrüstung der Läufer seien einfach vom Sturm weggeweht worden, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Der 100-Kilometer-Lauf, der am Samstag im Nationalpark im Bezirk Jingtai in der Provinz Gansu gestartet worden war, wurde sofort abgebrochen.
Der 100 Kilometer lange Bergmarathon in der malerischen Touristenregion wird zusammen mit zwei kürzeren Cross-Country-Läufen bis 21 Kilometer seit vier Jahren jährlich veranstaltet.
Chinesische Spitzensportler unter den Opfern
Unter den Toten sind nach Medienangaben auch chinesische Spitzen-Langstreckenläufer – darunter Liang Jing und Huang Guanjun. Liang hatte in den vergangenen Jahren mehrere chinesische Ultramarathons gewonnen. Huang, der taubstumm war, hatte den Marathon der Männer für Hörgeschädigte bei den Nationalen Paralympischen Spielen 2019 in Tianjin gewonnen.
1200 Helfer an Suchaktion beteiligt
Da die Marathonstrecke teilweise durch unwegsames Gelände führte, gestaltete sich die Suche nach den vom Unwetter erfassten Läufern extrem schwierig. Insgesamt beteiligten sich rund 1200 Helfer daran. Die Provinzregierung setzte eine Sonderkommission ein, die den Vorfall untersuchen soll. Der Lauf fand im Steinwald am Gelben Fluss statt, einer für ihre Steinformationen berühmten Berglandschaft. Die Provinz Gansu grenzt an die Mongolei.
Die Provinzregierung setzte eine Sonderkommission ein, um die Vorfälle zu untersuchen. „Als Organisatoren der Veranstaltung fühlen wir uns zutiefst schuldig und machen uns Vorwürfe“, sagte Zhang Xuchen, der Bürgermeister von Baiyin, auf einer Pressekonferenz. „Wir sprechen den Opfern und ihren Familien unser tiefes Mitgefühl aus.“ Die Suche sei am Sonntagmorgen abgeschlossen worden. Alle Vermissten seien gefunden worden. 151 Teilnehmer seien in Sicherheit.