Der fünfte Pitz Alpine Glacier Trail fand vergangenes Wochenende vom 04 bis 06 August statt.
Zur Auswahl standen sechs verschiedene Distanzen:
– 100 km mit 6700 Höhenmeter (Teilnehmer: 44)
– 85 km mit 5800 Höhenmeter (Teilnehmer: 24)
– 42 km mit 3000 Höhenmeter (Teilnehmer: 138)
– 42 km mit 2400 Höhenmeter (Teilnehmer: 44)
– 26 km mit 1600 Höhenmeter (Teilnehmer: 203)
– 15 km mit 850 Höhenmeter (Teilnehmer: 159)
Es war also für jeden Geschmack eine Distanz im Angebot. Die Strecken führten, die insgesamt 612 Starter, durch landschaftlich atemberaubendes Terrain und zeigten auf, was die Faszination Trailrunning ausmacht.
Persönlicher Rennverlauf:
Am Samstag um 05:00 Uhr morgens fiel der Startschuss für meinen Lauf, den P42 Glacier. Start und zugleich Ziel war dabei der Ort Mandarfen auf 1670 Meter. Von dort aus ging es dann innerhalb derersten fünf Kilometer auf die Scharte Mittagskogel auf 3070 Meter, also gleichmal zu Beginn ein echter Hammer. Für mich persönlich der bislang längste und härteste Anstieg bei einem Wettkampf. Die ersten 1,5 km hatte ich etwas Probleme den Rhythmus zu finden und meine Beine fühlten sichnicht gerade leichtfüßig. Ab dann ging es aber plötzlich besser und ich konnte den Aufstieg zum Mittagskogel gleichmäßig und relativ zügig überwinden. Nach ca. 1:35 h war ich am höchsten Punktangekommen und es war überwältigend. Es bot sich ein spektakuläres Panorama, der Nebel im Talund hinter den Gipfeln hervor, schien die aufgehende Sonne. Hier musste ich sogar kurz mein Handyzücken und ein paar Fotos machen.
Der Downhill wieder hinab in den Ort Mandarfen machte riesigenSpaß, auch die kurze Gletscherquerung mit Spikes war ein echtes Highlight. Wieder untenangekommen, waren bereits 15 km geschafft und ich war mit meiner Zeit von ca. 2:25h bis dahin richtig zufrieden. Der nächste lange Aufstieg zur Sunna Alm (2300 Meter) ging auch relativ gut vonden Beinen. Ich musste zwar drei Läufer, die ich im Downhill abgehängt habe wieder vorbeilassen, aber ich lag trotzdem noch richtig gut im Rennen und wenn ich mich nicht verzählt habe noch immerauf dem 12 Platz gesamt. Nach der Verpflegungsstation auf der Sunna Alm ging es hinab zum Riffelsee und auf wunderbaren Trails, auf welliger Strecke Richtung Taschachhaus. Mit bester Launeging ich also den, wie ich dachte, leichteren Teil des Rennens an. Aber leider kommt es manchmal ganz anders als man denkt und ich bekam auf dem Weg zum Taschachhaus immer größere Problememit den Adduktoren. Die Schmerzen wurden Meter für Meter stärker und mir fiel es unglaublich schwer das Tempo zu halten. Besonders bergab, eigentlich meine Stärke, konnte ich nicht mehr aufsGas drücken. Ich mühte mich also bis zur letzten Verpflegungsstation beim Taschachhaus. Auf demWeg dorthin musste ich natürlich einige Läufer ziehen lassen und meine gute Laune schwand mehrund mehr. Die letzten ca. 12 Kilometer bis zum Ziel lagen noch vor mir. Eigentlich kein Problem, 12Kilometer bergab, nur noch laufen lassen und freuen über ein immer noch gutes Ergebnis für mich.Aber wie gesagt, besonders bergab schmerzten die Adduktoren besonders und so humpelte ich 12,schier unendliche Kilometer hinab ins Ziel. Immer wieder musste ich stehen bleiben, damit dieSchmerzen wieder etwas nachließen. Immer wieder warf ich einen Blick auf die Uhr und stellte fest,dass ich wieder nur 200 Meter weitergekommen war. Zum ersten Mal dachte ich darüber nach beieinem Wettkampf aufzugeben. Läuferinnen und Läufer rannten an mir vorbei, einige fragten ob ichHilfe brauche, ein Gel, etwas zu trinken oder sonstiges, kopfschüttelnd humpelte ich weiter.Trotz der Schmerzen, dem Ärger und dem Frust über den bitteren Verlauf des Rennes, waren dieletzten 500 Meter ins Ziel für mich so emotional wie noch nie. Eine Frau und zwei Herren „rannten“neben mir her und feuerten mich an „kim glei hast as gschafft, nimma weit“. Im Ziel war ich denTränen nahe und trotz einer Zielzeit von 8:23 h und „nur“ Platz 36 voller Glück und Stolz, dass ichmich trotz aller Schwierigkeiten bis ins Ziel gekämpft habe.
Mein Fazit zur Veranstaltung:
Mein bisher schönstes und emotionalstes Event. Die Organisation war top geregelt, auch dieVerpflegung lies bei mir keine Wünsche offen und landschaftlich einfach überwältigend. Den PitzAlpine Glacier Trail kann ich also nur bestens weiterempfehlen.
Die Ergebnisse
P100:
Frauen:
1.Platz Schichtl Kathrin (Zeit: 17:27:41,5 h)
2.Platz Loge Bianca (Zeit: 19:45:51,4 h)
3.Platz Kenkenberg Gabriele (Zeit: 21:50:56,3 h)
Männer:
1.Platz Fister Gerald (Zeit: 13:55:01,1 h)
2.Platz Grasel Florian (Zeit: 14:15:45,2 h)
3.Platz Schager Reinhold (Zeit: 15:17:51,3 h)
P85:
Frauen:
1.Platz Trimmel Martina (Zeit: 15:40:01,0 h)
2.Platz Tuhovakova Veronika (Zeit: 20:20:12,4 h)
3. Platz Lehnert Yvonne (Zeit: 21:50:56,4 h)
Männer:
1.Platz Purschke Andre (Zeit: 15:04:37,0 h)
2.Platz Kodym Matthias (Zeit: 15:29:50,5 h)
3.Platz Riegler Markus (Zeit: 16:18:02,5 h)
P42 Glacier:
Frauen:
1.Platz Pibis Laetitia (Zeit: 07:22:18,9 h)
2. Platz Mitkina Tatiana (Zeit: 07:32:43,5 h)
3.Platz Frank Elfi (Zeit: 08:09:30,1 h)
Männer:
1.Platz Namberger Hannes (Zeit: 06:09:55,6 h)
2.Platz Paulmichl Ivan (Zeit: 06:10:36,5 h)
3.Platz Kabicher Michael (Zeit: 06:21:33,7 h)
P42 Riffelsee:
Frauen:
1.Platz Eckerstorfer Anita (Zeit: 06:40:58,2 h)
2.Platz Vermeulen Griet (Zeit: 07:31:45,4 h)
3.Platz Elsäßer Susanne (Zeit: 07:32:06,6 h)
Männer:
1.Platz Farnik Tomas (Zeit: 05:04:06,1 h)
2.Platz Kröll Markus (Zeit: 05:04:06,1 h)
3. Platz Doyle Paul (Zeit: 05:20:47,3 h)
P26:
Frauen:
1.Platz Vignani Paola (Zeit: 03:03:13,1 h)
2.Platz Mitteregger Eva (Zeit: 03:53:56,0 h)
3.Platz Wallner Monika (Zeit: 03:56:58,6 h)
Männer:
1.Platz Reichart Bastian (Zeit: 03:02:14,3 h)
2.Platz Larcher Stefan (Zeit: 03:03:14,0 h)
3.Platz Mayer Moritz (Zeit: 03:04:50,3 h)
P15:
Frauen:
1.Platz Mockenhaupt Sabrina (Zeit: 01:48:43,6 h)
2.Platz Goßner Denise (Zeit: 02:07:27,2 h)
3.Platz Neumann Gudrun (Zeit: 02:15:26,7 h)
Männer:
1.Platz Wallbraun Michael (Zeit: 01:33:16,1 h)
2.Platz Nebauer Rene (Zeit: 01:35:05,1 h)
3.Platz Dielen Pjotr (Zeit: 01:35:11,8 h)
Alle Ergebnisse findet ihr hier
Text: Michael Münsterer