Am 20. September 2025 war es so weit: Die Tiroler Silberpfad Trophy feierte ihre Premiere – und schon jetzt ist klar, dass dieses neue Trailrunning-Event in der Silberregion Karwendel das Zeug hat, sich fest in der Szene zu etablieren. Start und Ziel mitten in der historischen Altstadt von Schwaz, und doch dauert es nach dem Startschuss keine fünf Minuten, bis die Athleten in die wilde Bergwelt zwischen Karwendel und Tuxer Alpen eintauchen. Ein schöner Kontrast – Stadt trifft Trail, Geschichte trifft Natur, Adrenalin trifft Gänsehaut.
Drei Distanzen – drei Abenteuer
Ob knackiger Sprint, fordernder Marathon oder Ultra: Jede Strecke hatte ihren eigenen Charakter, gemeinsam aber war ihnen die spektakuläre Kulisse. Steile Anstiege, schmale Pfade über aussichtsreiche Grate, Tiefblicke, die Schwindel und Staunen zugleich auslösen, und die Magie einer Region, die Geschichte und Natur so einzigartig verbindet, dass man fast vergisst, wie sehr die Oberschenkel brennen.
Unerwarteter Andrang
Mit rund 100 Startern wollte das Orga-Team die Premiere locker angehen lassen – ein bisschen ausprobieren, Erfahrungen sammeln, Luft schnuppern. Geworden sind es dann über 350 Teilnehmer. Auf der Sprintdistanz war der Run (im wahrsten Sinne des Wortes) so groß, dass die Anmeldung geschlossen werden musste. Ein untrügliches Zeichen: Der Silberpfad hat gleich beim ersten Mal ins Schwarze getroffen.
Expertise trifft Engagement
Für den reibungslosen Ablauf sorgte ein starkes Team: Gerhard Gstettner, seit Jahren eine feste Größe in der Trailrunning-Szene, brachte Erfahrung und Organisationstalent mit. Der TVB Silberregion Karwendel stellte Manpower, Marketing und Logistik. Und Schwaz, mit seinen rund 14.500 Einwohnern die größte Stadt der Region, lieferte die perfekte Bühne. Die Altstadt als Start- und Zielarena? Ein absoluter Volltreffer – authentisch, charmant und bestens erreichbar für Läufer und Zuschauer.
Streckenhighlights für jedes Niveau
Die Marathondistanz (42 km / 2.700 Hm) war das erklärte Herzstück: abwechslungsreich, landschaftlich atemberaubend, anspruchsvoll, aber nie grenzwertig technisch. Genau die Mischung, die Einsteiger nicht abschreckt und Profis fordert.
Die Ultradistanz (86 km / 3.500 Hm) punktete mit dem Tiroler Silberpfad, auch wenn die Teilnehmer dafür längere Passagen in weniger anspruchsvollem Terrain in Kauf nehmen mussten – perfekt für alle, die sich an die ganz langen Dinger herantasten wollen oder sich im technischen Gelände noch nicht sicher fühlen.
Und der Sprint (23 km / 1.400 Hm)? Kurz, knackig – ein echtes Kondensat für erste Trailrunning-Erfahrungen. Oder, wie ein Teilnehmer beim Zieleinlauf meinte:
„Fast wie Zirbenschnaps – klein, stark und brennt noch lange nach.“
Stimmung in der Altstadt
Die gute Erreichbarkeit des Start-/Zielbereichs und die Möglichkeit, die Strecke von Wanderparkplätzen aus einzusehen, sorgten für regen Publikumsverkehr. Bei Kaiserwetter füllte sich der Zielbereich rasch, und spätestens als die ersten Finisher einliefen, verwandelte sich die Schwazer Altstadt in ein brodelndes Trailrunning-Stadion.
Perfekter Ablauf und großartige Atmosphäre
Von Anfang bis Ende lief die Premiere rund: Zieleinlauf, Verpflegung und Siegerehrung waren kurzweilig, herzlich und familiär – getragen von einem Heer freundlicher Helfer. Kleine „Premieren-Kinderkrankheiten“? Klar, die gibt’s. Aber die sind hier nicht nur verziehen, sondern fast schon ein sympathisches Extra.
Ein besonderes Highlight: die Startpreise. Für den Marathon gerade einmal 45 Euro – und davon gingen 5 Euro pro Teilnehmer an die regionale Kinderhilfe. Das ist nicht nur fair, das ist Trailrunning mit Herz. Dafür ein großes Chapeau!
Stimmen und Fazit
Markus Mingo, Sieger der Marathondistanz und xc-run.de Chefredakteur, brachte es im Ziel auf den Punkt:
„Eine Veranstaltung mit großem Potential. Eine landschaftlich wunderschöne und durchaus fordernde Strecke – dazu eine sehr herzliche, familiäre Atmosphäre, die nichts missen lässt. Wer den perfekten Saisonausklang im Spätsommer sucht, sollte sich den Termin Ende September in der Silberregion Karwendel ganz dick im Kalender anstreichen.“
Unser Fazit: Eine Premiere, die Lust auf mehr macht – mit Herzblut, Charme und dem gewissen Etwas. Und spätestens beim nächsten Mal am 19. September 2026 werden noch deutlich mehr Läufer am Start stehen.
Wir kommen wieder. Versprochen.
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