Stranda Fjord Trail Race: Golden Trail Series in Norwegen

Stranda Fjord Trail Race: Golden Trail World Series in Norwegen © Press Golden Trail Series

Die Golden Trail World Series wurde noch nie in Skandinavien ausgerichtet. Doch jetzt wird im hohen Norden der Teppich für die 3. Etappe der Saison 2022 ausgerollt: Das Stranda Fjord Trail Race in Norwegen, ebenfalls Teil der GTNS Nordics, wurde auserkoren und besticht durch seine supertechnische und anspruchsvolle Route entlang der norwegischen Fjords. Die Landschaft mag zum Träumen einladen, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Das Terrain hat es in sich.  Schnelle Läufer:innen, die an zerklüftetes und schroffes Gelände sowohl im Uphill- als im Downhillbereich gewohnt sind, werden hier voll und ganz in ihrem Element sein. In Anbetracht der äußerst hochkarätigen Besetzung dieses Jahr stehen sowohl die bisherigen Bestzeiten der Damen als auch der Herren auf wackeligen Füßen. Wer wird die Rekorde knacken?

Bisherige Bestzeiten

Rekord Herren: 2:31:01 Anders Haga im Jahr 2021

Rekord Damen: 3:12:17 Anita Lilleskare Iversen im Jahr 2021

Die Favorit:innen beim Stranda Fjord Trail Race

Bei den Damen

Beflügelt von ihrem GTWS-Sieg beim Marathon du Mont Blanc wird Sara Alonso (Team Salomon, Spanien), die in der Gesamtwertung an erster Stelle steht, in Norwegen erneut auf die Jagd nach weiteren wertvollen Punkten gehen. Aber muss sie sich nach diesem Sieg noch weiter profilieren und gegen Läuferinnen antreten, die sie auf dieser kürzeren und technisch anspruchsvolleren Strecke unter Druck setzen werden? Blandine L’Hirondel (Team Evadict, Frankreich) wird es ihr definitiv nicht leicht machen. Nachdem der Saisonstart für die Französin wegen einer Beinverletzung frustrierend ausgefallen war, hat sie bei den Europäischen Trailrunning-Meisterschaften Gold geholt. Zu den Favoritinnen zählt aber auch Caitlin Fielder (Team Salomon, Neuseeland), die beim Marathon du Mont Blanc im Sturm den zweiten Platz eroberte. Karina Carsolio (Team Salomon, Mexiko) hat bisher vielleicht noch keine beeindruckenden Ergebnisse erzielt, konnte aber beim Dolomyths Run 2021 unter Beweis stellen, wie gut sie technisches Terrain beherrscht, was ihr nun auch einen Vorteil verschaffen könnte. All diese Damen müssen sich allerdings vor Athletinnen wie Marcela Vasinova (Team Salomon, Tschechische Republik), Julie Roux (Team Salomon, Frankreich), Fabiola Conti (Team Salomon, Italien) oder Joyce Njeru (Team Run2gether, Kenia) in Acht nehmen. Letztere besiegte Blandine L’Hirondel vor wenigen Wochen bei der berühmte Montée du Nid d’Aigle in Frankreich. Darüber hinaus treten mit Sophia Laukli (Team Salomon, USA), Mitglied des Cross-Country-Ski-Teams der USA und diesjährige Siegerin des prestigeträchtigen Broken Arrow 26K, Emelie Forsberg (Team Nnormal, Schweden), für die dieser Wettkampf fast ein Heimspiel wird, und Patricia Pineda Cornejo (Team La Sportiva, Spanien), die in Zegama dieses Jahr den 4. Platz belegte, weitere starke Läuferinnen an.

Bei den Herren

Zeit für eine Revanche! Nachdem der aktuelle GTWS-Erstplatzierte Davide Magnini (Team Salomon, Italien) sich zu Beginn des Marathon du Mont Blanc nicht in Bestform fühlte, schnappte sich Jonathan Albon (Team The North Face, UK) den Sieg in Chamonix. Aber wie wird sich das technische Terrain der norwegischen Fjorde auf ihre Leistung auswirken? Sicher ist: Die beiden Läufer sind definitiv unter den Topfavoriten. Um die vorderen Plätze konkurrieren sie allerdings mit Gegnern wie Manuel Merillas (Team Scarpa, Spanien) abhängen, der in Zegama Bronze holte und als Skyrunning Europa- und Weltmeister 2021 solche Strecken mehr als gewohnt ist. Bart Przedwojewski (Team Salomon, Polen) tritt zwar zum ersten Mal bei der diesjährigen GTWS an, ist aber dennoch unter den Favoriten: Er gewann die Golden Trail Championship im Jahr 2020 und enttäuscht bei technisch anspruchsvollen Wettkämpfen selten. Elhousine Elazzaoui (Team Pini Mountain Racing, Marokko) hat in den ersten zwei Etappen jeweils den 4. Platz belegt und damit bewiesen, dass er diese Saison in Bestform ist. Ein weiterer Läufer, der bei kurzen, technischen Rennen aufblüht und den man deshalb nicht aus den Augen lassen sollte, ist Frédéric Tranchand (Team Scott Running, Frankreich). Er ist echter Experte im Orientierungslauf. Weitere spannende Kandidaten sind Jan Margarit (Team La Sportiva, Spanien), Anders Kjaervik (Team Salomon, Norwegen), Geoffrey Ndungu (Team Run2gether, Kenia), Thibaut Baronian (Team Salomon, Frankreich) und Andy Wacker (Team Adidas Terrex, USA).