Das war er also – der große Einstieg des PAGT in den Trailrunning World Zirkus
Sieger, die (noch) keiner kennt, und eine Strecke, die so stark verkürzt wurde, dass Puristen die Stirn runzeln dürften – 20 Kilometer und 1.000 Höhenmeter statt epischer Höhenflüge. Auch wenn die ganz großen Namen fern blieben: Was sich am vergangenen Samstag in Mandarfen abspielte, war Trailrunning auf allerhöchstem Niveau. Regen, Geröll und gnadenlose Downhills machten aus dem vermeintlich „kleinen“ Auftakt ein Rennen mit großem Drama und zwei verdienten Premieren-Siegern.
Frauenrennen: Lang mit taktischer Meisterleistung zum Sieg
Caroline Kimutai, Philaries Jeruto Kisang und Faith Kiplagat – alle aus Kenia – gaben zu Beginn das Tempo vor. Doch Naomi Lang und Malen Osa (Spanien – Salomon) nutzten ihre technische Stärke, um nach rund fünf Kilometern aufzuschließen und die Führung zu übernehmen.
Am einzigen nennenswerten Anstieg sammelte sich das Spitzenfeld erneut, bevor der technisch schwierige Abstieg zwischen dem höchsten Punkt der Strecke und Kilometer 14 zur entscheidenden Phase wurde. Lang setzte sich dort entscheidend ab.
Im Ziel siegte sie mit knappem Vorsprung vor Osa, während Benjaminsen (Norwegen) und Fuentes (Spanien) sich noch an Kiplagat vorbeischoben.
Naomi Lang:
„Ich bin bewusst nicht mit der Spitzengruppe gestartet. Ab dem technischen Teil arbeitete ich mit Malen zusammen. Der einzige Anstieg war mein Moment, danach habe ich alles gegeben. Auf dem Downhill habe ich einfach alles riskiert – und es hat sich gelohnt.“
Top 10 Frauen
-
Naomi Lang (Großbritannien – Salomon) – 1:49:51
-
Malen Osa (Spanien – Salomon) – 1:50:20
-
Andrine Benjaminsen (Norwegen – Lillomarka o-lag) – 1:52:28
-
María Fuentes (Spanien – Kailas) – 1:53:30
-
Faith Kiplagat (Kenia – Salomon Milimani Runners) – 1:53:49
-
Philaries Jeruto Kisang (Kenia – Run2gether On Trail) – 1:56:28
-
Caroline Kimutai (Kenia – Salomon Milimani Runners) – 1:56:56
-
Weronika Matuszczak (Polen – Salomon) – 1:58:03
-
Sara Willhoit (Großbritannien – Scarpa/Rab) – 1:58:15
-
Sarah Carter (USA – Topo Athletic) – 1:58:15
Männerrennen: Kibett dominiert im Downhill
Das Männerfeld legte mit einem hohen Tempo los – sieben Läufer erreichten die 5-Kilometer-Marke unter 20 Minuten. Am höchsten Punkt lagen noch zehn Athleten innerhalb einer Minute.
Im Downhill spielte Timothy Kibett seine Stärke aus und setzte sich deutlich ab. Samwel Kiprotich konnte im letzten Abschnitt noch Taylor Stack überholen, während Selelo Saoli und Nashon Kiplimo die Top 5 komplettierten.
Timothy Kibett:
„Ich danke meinem gesamten Team – ohne ihre Hilfe wäre dieser Sieg nicht möglich gewesen. Die Vorbereitung war perfekt.“
Top 10 Männer
-
Timothy Kibett (Kenia – Salomon Milimani Runners) – 1:32:43
-
Samwel Kiprotich (Kenia – Salomon Milimani Runners) – 1:32:47
-
Taylor Stack (USA – Brooks Trail Runners) – 1:33:40
-
Michael Selelo Saoli (Kenia – Run2gether On Trail) – 1:33:42
-
Nashon Kiplimo (Kenia – Salomon Milimani Runners) – 1:34:56
-
Pierre Galbourdin (Frankreich – Brooks Trail Runners) – 1:35:12
-
Dominik Rolli (Schweiz – Salomon) – 1:35:27
-
Thomas Roach (Großbritannien – Scarpa) – 1:36:04
-
Ephantus Mwangi Njeri (Kenia – Run2gether On Trail) – 1:36:14
-
Jonas Soldini (Schweiz – Salomon) – 1:37:05
Nächster Halt: Sierre-Zinal
Am kommenden Samstag steht mit Sierre-Zinal in der Schweiz eines der traditionsreichsten und prestigeträchtigsten Rennen der europäischen Trailrunning-Szene an. Der Hochgeschwindigkeitskurs fordert sowohl Tempo als auch Ausdauer und bietet die letzte Chance, Punkte vor dem großen GTWS-Finale im Oktober am Ledro-See (Italien) zu sammeln.