Auch für die deutschen Starter gewinnt der UTMB immer mehr an Bedeutung. Unsere Athleten wollen sich auch international zeigen und da bietet sich natürlich nichts besser an als die größte, populärste und prestigeträchtigste Trailrunningveranstaltung der Welt. So stehen heuer mehr deutschsprachige Rennpferde als je zuvor an den Startlinien in Charmonix und möchten sich mit den weltbesten ihres Sports messen.
Mehr deutsche Topstarter als je zuvor
Die besten Aussichten auf eine Topplatzierung hat wohl Eva Sperger. Sie gewann in beeindruckender Manier den GGUT und lieferte auch beim Transvulcania ein tolles Ergebnis. Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach: Laut ITRA Punkten ist Eva auf dem zwölften Platz gelistet. Erfahrungsgemäß treten etwa 50 % der Starter nicht an, bzw. erreichen nicht das Ziel. Eva ist mental und körperlich so stark, dass sie bei ihrem ersten UTMB gleich für ein Ausrufezeichen sorgen könnte. Ohne ihr Druck machen zu wollen halte ich eine Top10 Platzierung für wahrscheinlich und eine Top5 für jederzeit möglich. Bei den Männern haben Janosch Kowalczyk und Florian Grasel auf dem Papier die besten Karten. Trailbeard Flo hat im letzten Jahr sensationell für eine Top10 Platzierung gesorgt und Janosch ist immer für ein Topergebnis gut. Wir sind gespannt – und freuen uns wahnsinnig mitfiebern zu können. Viel Erfolg euch allen!
Letzte Statements der Deutschen Topathleten
Christoph Lauterbach ist beruflich verhindert und Thomas Farbmacher und Flo Neuschwander können aus gesundheitlichen Gründen leider nicht starten. Dem Rest der Crew haben wir jeweils die beiden Fragen „Was macht für dich die Faszination UTMB aus?“ und „Welche Chancen rechnest du dir aus?“ gestellt. Hier die Antworten unserer Topathleten:
Florian Grasel
„Der UTMB ist einfach DER Lauf für mich. Einerseits kann man sich mit den Besten der Besten auf einer für mich einfach logischen Runde um den Mont Blanc messen und andererseits habe ich dort meiner Frau einen Heiratsantrag gemacht, ihren hochschwangeren Bauch im Ziel geküsst und letztes Jahr meinen größten Erfolg mit dem 9-ten Platz gefeiert. Ich verbinde einfach so viele Emotionen damit.
Pfuhhhh… bis dato bin ich immer ohne Druck in den Lauf gegangen – vor allem letztes Jahr hatte ich überhaupt keine Erwartungen. Und die ersten 80km bis nach Courmayeur waren die schönsten und einfachsten überhaupt – keinen Druck und einfach nur Spaß am Laufen. Klar ab Courmayeur – wie ich erfahren haben, dass ich in den Top10 bin – war ich dann doch leicht gestresst, aber das ist eine andere Geschichte. Heuer hab ich mir selbst Druck auferlegt und will eine bessere Zeit wie letztes Jahr laufen und zusätzlich bin ich auch unter den Favoriten bei irunfar geführt. Das ist eine ganz neue Welt für mich und zugegebenermaßen weiß ich noch nicht, wie ich mit dem umgehen werde. Aber hey ich habe gut trainiert und hatte immensen Spaß dabei; ich bin jetzt schon eine Woche vorab mit Familie und Freunden in Chamonix und darf die Atmosphäre genießen; ich darf das 5te mal am Start beim größten Ultralauf der Welt sein und hoffentlich mit meinen Zwillingen ins Ziel einlaufen. Wenn dann noch mal so ein gutes Ergebnis rauskommt, ist das einfach nur eine fast schon kitschige Draufgabe.“
Hier findet ihr Florians Interview nach dem letztjährigen UTMB
Basilia Förster
„Die Stimmung in Chamonix während der UTMB-Woche ist unbeschreiblich. Läuft man bei anderen Events durch Ortschaften, wird man meist als Exot wahrgenommen. Beim UTMB ist es genau andersherum. Bunte Trailoutfits sind die Standardkleidung. Laufschuhe das gewöhnliche Verkehrsmittel. Und egal, ob man tagsüber oder mitten in der Nacht ins Ziel einläuft. Jeder Finisher wird frenetisch gefeiert. Meine Chancen: Das vorrangige Ziel bei 100 Meilen ist zunächst einmal ankommen. So bin ich auch 2017 an den Start gegangen. Platz 13 war dann eine absolute Überraschung für mich. Die Damenkonkurrenz ist diesmal noch um einiges härter. Ich bin mega happy, nach meiner Knie-OP im letzten Jahr wieder so stark laufen zu können. Die Saison war fantastisch. Jetzt will ich gesund und happy wieder in Chamonix ankommen. Und natürlich lasse ich mich auch gerne wieder überraschen.“
Eva Sperger
„Die Faszination am UTMB macht für mich aus, dass er einer der bekanntesten Wettkämpfe weltweit ist und viele Läuferinnen starten, mit denen ich bereits andere krasse Herausforderungen, wie die WM oder den TranGranCanaria bestritten habe. Dann besteht für mich der Reiz darin den Mont Blanc vom Bergsteigen zu kennen und dort eine meiner schönsten Hochgebirgstouren erlebt zu haben. Zum dritten suche ich die Herausforderung den mentalen Extremen eines 170km Laufs zu begegnen und diese zu meistern.“
„Wie ich meine Chancen sehe? Ich weiß, dass über 50% der Elitestarter die Ziellinie nicht erreichen. Ich gehe mit 100% Willen und der absoluten Überzeugung an den Start das Rennen ins Ziel zu laufen. Dennoch bleibe ich realistisch, dass auch für mich die selben Bedingungen gelten und ich mich mehr als glücklich schätzen könnte beim ersten Mal den UTMB zu meistern. Wenn ich ins träumen komme, dann würde ich mir einen Platz unter den Top 15 erträumen.“
Matthias Krah
„Die Atmosphäre um den UTMB als mit Abstand größtem Event in unserem Sport ist schon absolut faszinierend. Auch wenn es nicht das älteste Rennen ist, so wirkt es doch als Ursprung des Ultratrail-Laufens wie wir es jetzt kennen. Schließlich ist es halt auch eine überaus klassische Runde mit einmaligem Panorama.“
„Mein Ziel ist es meine Zeit aus 2016 – es war damals ja sehr heiß – von 26:30 Stunden deutlich zu unterbieten. Welche Platzierung am Ende rausspringt ist nach den Rennverläufen der letzten Jahre ja kaum zu kalkulieren.“
Hannes Namberger
„Der UTMB ist eines der größten und bekanntesten Rennen unseres Sports. Mich fasziniert das dieser Event unglaublich gefeiert wird, egal ob auf der 170km Schleife oder auf der „kurzen“ 55km Strecke. Jeder Trailrunner möchte hier einmal am Start stehen und dieses besondere Feeling in Chamonix genießen. Deshalb war für mich klar, dort muss ich laufen, auch wenn meine erste Teilnahme zu Beginn der CCC sein wird. Mein Ziel habe ich für mich klar definiert, aber das möchte ich auch für mich behalten. Ich bin noch nie weiter als 75km gelaufen, kenn die Strecke nicht und wenn ich mir die Startliste der Elite ansehe, wird es hart werden vorne mitzulaufen. Dennoch ich bin fit und versuche den Jungs wie Hernando, Gasperi, Clemente und Co. so lange wie möglich an den Fersen zu bleiben.“
Benni Bublak
„Die Faszination UTMB ? Hier ist alles GROß. Hier ist alles 2 Nummern größer als woanders. Die Berge, Die Professionalität der Veranstaltung, die Intarnationalität und Menge der Teilnehmer, die mediale Präsenz…“
„Es ist meine längste Distanz bisher. Ich fühl mich durch die Bob Graham und Paddy Buckley eigentlich gut drauf vorbereitet. Aber Rennen ist komplett was anderes. Ich will einfach gut und ohne größere Probleme das Ziel erreichen. Ist das der Fall, ist die Platzierung meist auch nicht so schlecht bei so einer Distanz.“
Hier findet ihr ein Porträt über die meisten der genannten Athleten