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Das war der UTMB 2025: Eine Woche voller Emotionen, Rekorde und Geschichten

Die 22. Auflage des HOKA UTMB® Mont-Blanc ist Geschichte – und sie hat ihrem Ruf als größtes Trailrunning-Festival der Welt einmal mehr alle Ehre gemacht. Vom 25. bis 31. August 2025 stand die Mont-Blanc-Region im Zeichen von Leistung, Leidenschaft und Gemeinschaft. Über 10.000 Läuferinnen und Läufer aus aller Welt, begleitet von fast 2.600 Volunteers und zehntausenden Fans, machten das Event zu einem Fest der Ausdauer und der Menschlichkeit.

Neben den sportlichen Höhepunkten prägten Momente der Solidarität, der Selbstüberwindung und des kollektiven Jubels die Woche, in der insgesamt acht ikonische Rennen in Frankreich, Italien und der Schweiz stattfanden.


PTL – Die Gabioud-Brüder schreiben weiter Geschichte

Traditionell eröffnete die PTL® (Petite Trotte à Léon) das Event. 120 Teams stellten sich der Mammutstrecke von 300 km und 25.000 Höhenmetern, bei wechselhaften Bedingungen und einer angepassten Route zur Sicherheit. Im Zentrum standen dabei weniger die Zeiten, sondern Teamgeist und Durchhaltevermögen.

Die Geschichte des Rennens schrieb jedoch erneut das Duo Gabioud/Gabioud: Die Brüder sicherten sich bereits zum vierten Mal nach 2021, 2022 und 2024 den Sieg – ein Rekord, der sie endgültig zu Legenden dieser außergewöhnlichen Distanz macht.


MCC & ETC – Bühne für Volunteers und Einsteiger

Frühe Höhepunkte boten auch die „kleineren“ Rennen:

  • Bei der MCC (40 km, 2.300 hm), die vor allem Volunteers, Einheimischen und Partnern vorbehalten ist, herrschte eine besonders familiäre Stimmung. Das Podium war fest in französischer Hand – angeführt von Yoann Stuck und Marine Quintard.

  • Die ETC in Courmayeur (15 km, 1.200 hm) zog ein bunt gemischtes Feld aus Neulingen und Profis an. Hier zeigte sich einmal mehr, wie breit die Faszination Trailrunning wirkt – vom ersten Versuch bis zum Weltklasseniveau.


TDS – Jugend stürmt das wilde Abenteuer

Die TDS® (Sur les Traces des Ducs de Savoie) gilt als die wildeste und technisch anspruchsvollste Strecke des UTMB. 2025 nahmen 1.600 Läuferinnen und Läufer die 153 km mit 9.000 hm in Angriff.

Bemerkenswert: Das Podium war diesmal von jungen Athleten dominiert – vier der sechs Top-Plätze gingen an Läufer*innen unter 31 Jahren. Bei den Männern feierte Antoine Charvolin einen souveränen Heimsieg, während bei den Frauen die US-Amerikanerin Careth Arnold triumphierte.


UTMB – Krönung für Ruth Croft und Tom Evans

Das Hauptrennen über 171 km und 10.000 Höhenmeter war auch 2025 der emotionale Höhepunkt des Wochenendes.

  • Ruth Croft aus Neuseeland schrieb Geschichte: Mit ihrem Sieg beim UTMB komplettierte sie als erste Frau den Triumph bei allen drei World Series Finals (OCC 2018/2019, CCC 2015, UTMB 2025).

  • Bei den Männern setzte sich der Brite Tom Evans durch. Nach einem dritten Platz 2022 und zwei Jahren voller Rückschläge gelang ihm nun die perfekte Rückkehr. Gemeinsam mit seinen Landsleuten Josh Wade (3. Platz) und einem weiteren Briten auf Platz 2 gab es sogar ein reines UK-Podium.

  • Aus Deutscher Sicht bleiben die sensationellen Leistungen von Katharina Hartmuth und Susi Zahlauer unvergessen.

Der Start mit Vangelis’ „Conquest of Paradise“ und das Zieltor in Chamonix standen dabei wie immer sinnbildlich für die Mischung aus Emotion und Extremleistung, die nur der UTMB bieten kann.


CCC – Sekundenkrimi im Herzen der Alpen

Die CCC (Courmayeur–Champex–Chamonix, 100 km, 6.100 hm) bot 2025 ein spektakuläres Rennen, das bis zum Schluss hochspannend blieb.

  • Bei den Männern setzte sich der Italiener Francesco Puppi durch.

  • Das Frauenrennen war noch dramatischer: Lediglich 18 Sekunden trennten die Siegerin Martyna Mlynarczyk (POL) von ihrer direkten Verfolgerin Sylvia Nordskar (Hoka, 11:42:13 Stunden) – einer der knappsten Abstände in der Geschichte des Events.

  • Aus deutscher Sicht lies hier vor allem Lotti Brinks mit einem starken 6. Platz aufhorchen und schürt die Hoffnung auf Deutsche Erfolge bei der bevorstehenden WM.

Die CCC bewies einmal mehr, dass sie das wohl prestigeträchtigste und bestbesetzte 100k-Rennen im Trailrunning ist.


OCC – Walmsleys Triumph und Kenias Durchbruch

Auch die OCC (Orsières–Champex–Chamonix, 55 km, 3.500 hm) begeisterte durch ihre Intensität.

  • Bei den Männern gewann der US-Amerikaner Jim Walmsley, allerdings hauchdünn – nur 20 Sekunden trennten ihn von Platz zwei.

  • Die Frauenkonkurrenz ging an Joyline Chepngeno aus Kenia, die damit ein starkes Zeichen für die wachsende internationale Breite im Trailrunning setzte.

  • Beim OCC beeindruckte vor allem Rosanna Buchauer, die nach ihrem dritten Platz beim CCC 2024 bewies, dass sie auch auf den kürzeren Distanzen in der Weltspitze mithalten kann.

Mit diesen Mini-Abständen bot das Rennen auch in der Live-Übertragung Spannung pur und war große Werbung für die Sportart Trailrunning.


Zahlen, die beeindrucken

Die Dimensionen des Events 2025 belegen seinen globalen Stellenwert:

  • 10.000 Starter*innen aus aller Welt, davon 25 % Frauen

  • 52 % lokale Teilnehmende aus Frankreich, Italien und der Schweiz

  • 2,600 Volunteers als Herz des Events

  • 600 akkreditierte Medienschaffende vor Ort


Fazit: UTMB 2025 – ein Fest der Extreme und Emotionen

Ob auf 15 Kilometern oder 300, ob Elite oder Einsteiger: Der UTMB 2025 zeigte einmal mehr, warum er als „Olympia des Trailrunning“ gilt. Spektakuläre Leistungen, hauchdünne Entscheidungen, aber auch tragische Geschichten machten die 22. Ausgabe unvergesslich. Chamonix, Courmayeur und die Mont-Blanc-Region haben sich erneut als pulsierendes Herz des Trailrunnings präsentiert – und die Welt schaute gebannt zu.

Bildergalerie UTMB Mont-Blanc 2025