François D’Haene und Courtney Dauwalter siegen beim UTMB 2021

Courtney Dauwalter siegt beim UTMB 2021 © UTMB

François d’Haene gewinnt die 18. Auflage des UTMB nach 20 Stunden und 45 Minuten Renndauer. Er ist der erste Athlet, der beim wichtigsten Trailrennen der Welt seinen vierten Titel gewinnt. Bei den Damen überzeugte Titelverteidigerin Courtney Dauwalter (USA) mit einem beeindruckenden Sololauf.

François D’Haene eine Klasse für sich

Der Winzer aus dem Beaujolais regenerierte nach seinem Sieg beim Hardrock100 perfekt und beherrschte seine Gegner während des gesamten Rennens. Unter Ausnutzung der Ausfälle von Xavier Thévenard (50. km) und Tim Tollefson (78. km) lag D’Haene zunächst mit einem weiteren Favoriten, dem Amerikaner Jim Walmsley, in Führung. Aus Courmayeur (ITA) kommend, kurz vor der Halbzeit, nachdem er mit dem Amerikaner die Pässe von Bonhomme und Seigne und den Arête Mont Favre überquert hatte, übernahm D’Haene eine kleine Führung und verließ das italienische Basislager mit einem 3- Minutenvorteil.

Mitfavoriten steigen aus

Auf dem darauffolgenden langen Anstieg zum Grand Col Ferret warf Walmsley wiederum das Handtuch, bald gefolgt von Pablo Villa (ESP). Der Horizont öffnete sich für D’Haene mit seinen Gegnern Aurélien Dunand-Pallaz (FRA) und Germain Grangier (FRA) dicht auf den Fersen, nur 10 Minuten dahinter an der Spitze des Grand Col Ferret, und Mathieu Blanchard (FRA), 25 Minuten Rückstand. Auf der grossen Abfahrt nach Champex (SUI) behauptete D’Haene seine Führung und lag 12 Minuten vor Aurélien Dunand-Pallaz am Schweizer Verpflegungspunkt. Beim Anstieg von Les Tseppes holte Blanchard Germain Grangier ein und belegte den 3. vorläufigen Platz. In Vallorcine (km 150) machte D’Haene einen Express-Boxenstopp (1 Minute und 1 Sekunde) und machte sich erneut auf den Weg zum Anstieg des Tête au Vent und des Flégère, den letzten 900 Metern positiver Steigung des Rennens. Bei sonnigem Wetter hielt D’Haene sein Tempo und hielt Dunand-Pallaz auf einem respektablen und konstanten Abstand (rund 15 Minuten).

„Intensives Rennen“

In La Flégère angekommen, war es Zeit für die Abfahrt nach Chamonix, um einen 4. Sieg im UTMB zu erringen. „Nach einem schwierigen Saisonstart konnte ich mich für diese Herausforderung motivieren“, sagte D’Haene im Ziel. „Ich habe diesen hart erkämpften Sieg genossen. Meine Beine wurden ziemlich schnell steif. Vor Courmayeur habe ich mich mit Jim Walmsley gebattelt, und er hat dafür bezahlt. Von Courmayeur bis Champex habe ich gelitten. Es war ein wirklich intensives Rennen.“ Dunand-Pallaz lag bis zum Schluss knapp dahinter. Der Weltrekordhalter im Trailrunning in 24h (17.218 Meter) blieb während des 170km-Rennens dicht bei den anderen und belegte in 20 Stunden und 58 Minuten einen großartigen 2. Platz. Mathieu Blanchard vervollständigte das rein französische Podium, eine Premiere in der Geschichte des UTMB, in 21 Stunden und 12 Minuten.

Courtney Dauwalter nicht zu stoppen

Bei den Damen überzeugte Titelverteidigerin Courtney Dauwalter (USA) mit einem beeindruckenden Sololauf. Der Amerikaner siegte in 22 Stunden und 30 Minuten zum zweiten Mal in Chamonix und belegte den 7. Gesamtrang. Die Colorado-Championin verbesserte ihre Siegerzeit von 2019 um fast zwei Stunden. Hinter der Amerikanerin gelang Camille Bruyas (FRA) ihre Feuertaufe auf dem 2. Platz. Die stets an der Spitze des Rennens stehende Französin überholte im zweiten Teil des Rennens die Schwedin Mimmi Kotka und belegte in 24 Stunden und 9 Minuten den 16. Gesamtrang. Mimmi Kotka komplettierte dieses sehr internationale Podium auf dem 3. Platz in 25 Stunden und 8 Minuten.

Deutsche Männer überzeugen

Aus Deutscher Sicht waren alle Augen auf Hannes Namberger und Eva Sperger gerichtet. Namberger wurde den Erwartungen gerecht und finishte als Sechster. Der Ruhpoldinger ist damit endgültig in der Weltspitze des Trailrunnings angekommen. Eva Sperger stieg in Trient aus und verbucht damit nach 2019 auch beim zweiten Versuch ein DNF beim UTMB. Starke Leistungen boten die beiden weiteren Elitestarter Benni Bublak und Andre Purschke. Bublak belegte bei diesem weltklasse besetzten Lauf Rang 17. Purschke wurde 36.

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