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WMTRC 2025 Vorschau VERTICAL (Uphill): Favoriten, Starter, Live-Stream und Chancen der Deutschen

Am 25. September 2025 fällt in Canfranc (Spanien) der Startschuss zur Uphill-Entscheidung der World Mountain and Trail Running Championships. Auf 6,4 Kilometern warten knapp 1.000 Höhenmeter – pure Berglauf-Qualität ist gefragt.


Frauen – Deutsche Hoffnungsträgerinnen treffen auf starke Konkurrenz

Internationale Favoritinnen

  • Philaries Kisang (KEN)
    Die WM-Silbermedaillengewinnerin von 2023 ist aktuell wohl die stärkste reine Uphill-Läuferin der Welt. Siege beim Vertical Nasego und Trofeo Nasego unterstreichen ihre Dominanz. Ohne die zurückgetretene Andrea Mayr ist Kisang die Top-Favoritin auf Gold.

  • Scout Adkin (GBR)
    Gesamtsiegerin des Mountain Running World Cups 2024 und 2025. Zwar war sie zuletzt verletzt, doch wenn sie fit antritt, ist sie eine Podestanwärterin.

  • Francesca Ghelfi (ITA)
    Italienische Meisterin im Uphill, international konstant vorne dabei. Dritte beim Vertical Nasego hinter Kisang und Adkin – kann im Kampf um die Medaillen mitmischen.

  • Maude Mathys (SUI)
    Eine der komplettesten Bergläuferinnen. Mit Podestplätzen bei OCC und Sierre-Zinal 2025 in Topform. Schon 2021 war sie WM-Dritte im Uphill – eine weitere Medaille ist realistisch.

  • Janeth Chepngetich (KEN)
    Bahnt sich gerade den Übergang von der Bahn in den Berglauf. Mit 29:55 min über 10 km besitzt sie Weltklasse-Grundtempo, allerdings sind ihre Form und Verletzungsanfälligkeit ein Fragezeichen.

  • Anna Gibson (USA)
    Rising Star aus den USA. Siege beim Broken Arrow Uphill, dazu Top-Resultate bei Sierre-Zinal. Noch ohne internationale Podiumsplatzierung, aber brandgefährlich.

Deutsche Starterinnen

  • Nina Engelhard
    Europameisterin im Classic und Up-and-Down, zuletzt Streckenrekord am Nebelhorn. Trotz afrikanischer Übermacht eine absolute Medaillenkandidatin.

  • Laura Hottenrott
    Marathon-Expertin, WM-Vierte 2023, Fünfte bei Sierre-Zinal 2025. Mit voller Konzentration auf das Vertical erneut Podestchancen.

  • Madlen Kappeler
    WM-Debütantin, realistischerweise im erweiterten Mittelfeld. Kann aber das Team wertvoll ergänzen.

👉 Fazit Frauen: Gold scheint über Kisang zu gehen, doch Engelhard und Hottenrott sind echte Podestkandidatinnen. Deutschland hat das Potenzial, hier stark aufzutrumpfen.


Männer – Kipngeno jagt das Triple

Internationale Favoriten

  • Patrick Kipngeno (KEN)
    Doppel-Weltmeister im Uphill (2022, 2023). Siegesserien in der Golden Trail World Series, Zweiter bei Sierre-Zinal 2025. Der Mann, den es zu schlagen gilt.

  • Rémi Bonnet (SUI)
    Besiegte Kipngeno 2023 bei Pikes Peak, war danach aber lange verletzt. Sollte er fit an der Startlinie stehen, ist er einer der wenigen, die Kipngeno Paroli bieten können.

  • Andrea Elia (ITA)
    Italienischer Uphill-Spezialist, zuletzt Podest beim Vertical Nasego. Etwas unkonstant, aber mit Top-Tagesform Podestkandidat.

  • Eliud Cherop (UGA)
    Vierter bei der WM 2023. Kommt mit starker Bahn-Bestzeit (29:31 über 10.000 m) und frischer Form von den ugandischen Meisterschaften.

  • Joseph Gray (USA)
    Routiniert, zweifacher Weltmeister (2016, 2019). Mit 41 Jahren immer noch vorne dabei, zuletzt Zweiter beim Broken Arrow Uphill.

  • Christian Allen (USA)
    US-Meister im Trail, 2:10-Marathonmann. Unbeständig, aber brandgefährlich, wenn er einen guten Tag erwischt.

  • Richard Omaya Atuya (KEN)
    Überraschung der Saison: Siege bei Vertical Nasego und Giir di Mont. In bestechender Form, vielleicht der heißeste Podestkandidat neben Kipngeno.

Deutsche Starter

  • Julius Ott
    Ersetzt den verhinderten Lukas Ehrle. Schon 13. bei der WM 2023 – das macht ihn zum aussichtsreichsten Deutschen. Top-15 erneut möglich.

  • Dominik Notz, Tobias Ulbrich, Gabriel Wimmer
    Allesamt Quereinsteiger vom Straßenlauf, stark bei nationalen Bergläufen, aber international ohne Referenzen. Plätze im Mittelfeld sind realistisch.

👉 Fazit Männer: Kipngeno peilt den Titel-Hattrick an, größte Herausforderer sind Atuya, Bonnet und Elia. Für Deutschland ist ohne Ehrle ein Spitzenplatz unwahrscheinlich – Ott kann in die Top 15 laufen, der Rest sammelt wertvolle Erfahrung.


Live-Stream

Starterlisten


Gesamt-Ausblick

Die afrikanische Dominanz dürfte den Ton angeben: Kenia und Uganda stellen bei Männern wie Frauen absolute Siegkandidaten. Dahinter lauern die Europäerinnen und Europäer – Bonnet, Mathys, Adkin, Ghelfi – sowie die erfahrenen US-Läufer Gray und McLaughlin.

Für Deutschland ruhen die Hoffnungen auf den Frauen: Engelhard mit klarer Medaillenchance, Hottenrott mit realistischem Top-5-Potenzial. Bei den Männern wird Julius Ott die Fahne hochhalten, doch ein Podium scheint außer Reichweite.