Socken im xc-run.de Praxistest – Allgemeiner Überblick

Titelbild Sockentest © Christian Mayer

Schon bei der ersten Überschrift wird uns eigentlich bewusst, wie diffizil dieses Thema doch eigentlich ist. Beginnt die Unterscheidung dieses Kleidungsstücks doch schon bei der Begrifflichkeit. Wir reden von der Socke und meinen oftmals einen Strumpf und umgekehrt. Der Strumpf wird oftmals als Synonym für eine Socke verwendet, kann aber im Einzelfall etwas ganz anderes bedeuten.

Sockenarten

Zehensocken

Wie der Name bereits verrät, werden bei diesen, vergleichbar mit einem Handschuh, die Zehen einzeln umhüllt. In der Funktion einer konservativen Socke sind diese beim Laufen eher selten zu finden. Diese spezielle Bauweise ist auch bei den Minimal- oder Barfußschuhen oftmals vertreten. So sind dafür die bekannten Modelle der Vibram FiveFingers gute Beispiele.

Sneakersocken

Diese umhüllen den kompletten Fuß und reichen bis knapp unter den Außenknöchel. Die Minimalisten unter den Socken bedecken den Fuß nur an Stellen, an denen Schweiß entsteht. Viele Läufer genießen gerade in den Sommermonaten die luftige Freiheit an den Beinen, so dass sich die Sneakersocken großer Beliebtheit erfreuen. Andere Zeitgenossen jedoch stören sich an der bauartspezifischen Kante unterhalb des Knöchels, die manchmal zu leichten Hautirritationen beim Laufen führen kann.

Socken

Der eigentliche Namensgeber dieses Bekleidungsstückes reicht bis oberhalb des Außenknöchels und der Achillessehne und ist vermutlich am häufigsten in Gebrauch. Diese sind der Kompromiss zwischen den luftigen Sneakersocken und den auch weit verbreiteten Kniestrümpfen. Beim Trailrunning werden diese häufig in Verbindung mit Stulpen getragen. Aber dazu später mehr. Während es beim Straßenlauf keine größeren Nachteile gibt, so kann es beim Lauf über Stock und Stein aufgrund der niedrigen Ausführung zu unangenehmen Begegnungen mit kleinen Sträuchern oder Dornen führen.

Kniestrümpfe

Die Kniestrümpfe reichen bekannterweise bis knapp unters Knie. Ohne weitere Funktion sind diese eher selten vertreten. Größere Verbreitung finden diese im Zusammenhang mit der Kompressionsfunktion, die wir im folgenden Kapitel näher erläutern.

Stulpen (Calf)

Stulpen sind eine Sonderform der Beinkleider. Diese beginnen oberhalb der Knöchel und enden unterhalb der Knie. Zumeist vereint mit einer Kompressionswirkung sind diese die ideale Ergänzung zu Socken. Dadurch kann man während eines langen Laufes, je nach persönlicher Befindlichkeit, zwischen den Funktionsweisen von Socken und Kniestrümpfe wechseln. Gerade in den Morgenstunden schätzen viele das wärmende Gefühl hoher Beinkleider, wogegen man diese in den Mittagsstunden sehr leicht abstreifen kann.

Kompressionswirkung bei Strümpfen

Nachweislich helfen Kompressionsstrümpfe in der Medizin bei der Thromboseprophylaxe und werden als medizinisches Hilfsmittel durch die Ärzte verordnet. Dabei bauen diese Strümpfe durch die besondere Herstellung einen bestimmten Druck auf das Bein auf, der eine stärkere Durchblutung der Adern und Venen im Bein fördert. Dieser bestimmte Druck ist dabei je nach Stärke in verschiedenen Klassen eingeteilt. Doch was passiert, wenn man diese gewonnenen Erfahrungen auf den Sportbereich ummünzt. Zu Beginn zeigten sich die meisten Läufer noch sehr skeptisch, als 2003 Paula Radcliff in Gummistrümpfen mit Kompressionswirkung den London Marathon gewann. Ob Radcliff diesen Marathon auch ohne Kompressionswirkung in neuer Rekordzeit gewonnen hätte oder nicht, darüber lässt sich streiten. Dennoch war dies der beginnende Siegeszug der Kompressionsstrümpfe.

Historischer Hintergrund

Die ersten aus dem Jahr 1500 vor Christus stammenden Strickwaren wurden in Jütland (Dänemark) gefunden. Die Römer und Griechen als antike Hochkulturen konnten mit diesem Kleidungsstück nichts anfangen. Wozu auch? Denn die Kombination aus Socken und Sandalen kam schließlich erst viel später auf und wird einem anderen Volk zugeschrieben. Dafür fand man aber in ägyptischen Gräbern in Antinoe Strümpfe, die man auf die Zeit von 500 nach Christus datieren konnte.

Im frühen Mittelalter wurde die Socke zum Statussymbol, so dass sich nur die Oberschicht diese überhaupt leisten konnte. Damals wurden Socken und Hosen als ein Kleidungsstück genäht (Dies wurde auch Inhalt von so manch parodischer Filme, wie z.B. Helden in Strumpfhosen). Erst viel später wurde die Hose wieder von der Socke getrennt.

Nachdem nun wiederum ein paar Jahrhunderte ins Land gezogen waren, erfand der Engländer Reverend William Lee den Handkulierstuhl, der das Stricken erleichterte. Da ihm die englische Königin Elisabeth I das Patent verweigerte, siedelte dieser 1589 nach Frankreich über und baute dort eine von König Henry V finanzierte Strumpfmanufaktur auf. Durch die Hugenotten wurde dieser Stuhl in ganz Europa verbreitet und weiterentwickelt. Durch die fortschreitende Industrialisierung wurde auch die Sockenproduktion immer einfacher, so dass sich dieses Kleidungsstück nahezu alle Bevölkerungsschichten leisten konnten.

Laufsocken von A bis Z

Noch mehr Infos und einen tollen Überblick über alles was es bezüglich Socken zu wissen gibt liefert Euch Christian Mayer im Socken ABC