Allgemeine Informationen
Mit dem Laufrucksack Stride Pack will Brooks all jene ansprechen, die längere Lauf-Touren planen, deshalb mehr Platz als in einer Weste brauchen und dabei auch mal in schlechtes Wetter kommen können. Die Grundlagen dazu sind alle vorhanden: fester Sitz auch beim Laufen, leichtes Gewicht, zwei Taschen auf den Trägern für Softflasks, eine per Reißverschluss gesicherte Handytasche, eine integrierte Notfallpfeife und diverse Details im Innenraum wie z. B. das Laptop-Fach. Dazu wasserdichtes Material, ein Volumen von 18 Litern und kein Hassle mit unterschiedlichen Größen dank One-Size-Fits-All-Lösung.
Praxiseinsatz
Was sich super liest, entpuppt sich auf dem Trail als mittelmäßiger Rohrkrepierer. Der Rucksack ist mit 460 Gramm tatsächlich recht leicht für die Größe und bietet viel Platz. Aber schon beim ersten Auspacken wirkt der Stride Pack etwas lieblos, fast schon billig. Das Material hat eine starke Plastik-Haptik und die Gurte zu Größeneinstellung sind schwergängig. Einmal justiert, sitzt der Rucksack zwar fest und wackelt auch bei einem schmalen Oberkörper nicht, doch schon nach 20km Laufen reibt der Hauptsack am unteren Rücken und verursacht bei 30km wunde Stellen. Das recht starre Material hält zwar viel Feuchtigkeit ab, liegt aber ziemlich großflächig an, lässt keine Luft durch und verstärkt durch die Schweißbildung die Reibung noch zusätzlich.
Dazu kommen weitere, sehr laufspezifische Probleme. Die Flask-Taschen sind zu tief angesetzt, so dass man nur mit Mühe den Mund zur Öffnung bringt. Außerdem drückt der Flaschenhals sehr unangenehm in Höhe der Brustwarzen. Da keine Flasks mitgeliefert werden, wurden unterschiedliche Modelle ausprobiert – mit gleichbleibendem Effekt. Warum die abschließbare Handy-Tasche hinter der Flasche angebracht ist, muss man auch nicht verstehen. Ein regulär großes Telefon bekommt man hinter der vollen Flask jedenfalls kaum verstaut. Von Laufwesten und ihren ausgetüftelten Taschen verwöhnt, sucht man alternative Staumöglichkeiten vergebens – es gibt schlicht keine Taschen in Reichweite an der Seite oder hinten. So bleibt beim Panorama Blick wenig übrig, als anzuhalten und das Handy aus dem Hauptfach zu holen. Auch eine Stockhalterung gibt es nicht.
Einsatzbereich
Seine Stärke hat der Brooks Stride Pack eigentlich bei langen Touren. Im Hauptfach kommt nicht nur genug Proviant unter, sondern auch Wechselkleidung und vielleicht sogar ein leichter Schlafsack. Ideal also, für autarke Mehrtagestouren. Wenn da nicht die One-Size-Fits-All-Problematik wäre. Wenn eine Testperson mit doch eher durchschnittlicher Größe von 1,77m schon nach 30km Abriebstellen bekommt, muss dieser Einsatzbereich hinterfragt werden. Für kurze Touren selbst mit viel Equipment, z. B. in alpinen Wettkämpfen, bieten Laufwesten genügend Alternativen mit ausreichend Platz (hier eine aktuelle Übersicht inklusive Tests und Empfehlunge). Als leichter und wasserdichter normaler Rucksack liegt er gut an, bräuchte dann aber die lauftypischen Träger mit Flaskhalter nicht. Der Brooks Stride Pack sitzt damit leider komplett zwischen den Stühlen.
Weitere Informationen:
Daten | |
Hersteller: | Brooks |
Modell: | Stride Pack |
Empf. Verkaufspreis: | 105 € |
Gewicht: | 460 g |
Fazit
Der Grundgedanke des Laufrucksacks ist gut und wichtig. Wer mal mehr braucht als in eine Weste passt, wer sein Material wasserdicht unterbringen will und vielleicht sogar einen Laptop mitnehmen muss, der braucht einen entsprechenden Laufrucksack. Leider zeigt der Brooks Stride Pack bei vielen wichtigen Details kleinere und größere Schwächen. Von einem Blindkauf ist daher abzuraten, da mindestens ein längerer Testlauf gemacht werden sollte.
Testergebnis
Verarbeitung | |
Tragekomfort | |
Funktionalität | |
Gesamtnote | |
Seine Stärke hat der Brooks Stride Pack eigentlich bei langen Touren. Leider zeigt der Brooks Stride Pack bei vielen wichtigen Details kleinere und größere Schwächen. |